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Nochmals Sporthaus Kiefer

Nochmals Sporthaus Kiefer

Wir haben in diesem Forum schon mehrfach das Sporthaus Kiefer in der Reichenauer Straße behandelt. Dennoch erscheint mir dieses Foto zu interessant, als dass ich es der LeserInnenschaft vorenthalten möchte.

Leider können wir die Schaufenster der „Sport Boutique Kiefer“ nicht genauer sehen. Das wäre sicherlich eine gute Unterhaltung.

Links davon erkennen wir die Löwen Drogerie – Parfumerie Leo Gufler.

Ganz am linken Rand erahnen wir vor der Plakatwand noch eine der schon besprochenen Notrufsäulen. Grün, groß und jeder Knabe, der an der Hand der Mutter daran vorbeiging, wünschte sich, ein einziges Mal den Hebel umzulegen und dann wegzulaufen. Getan hat es nie einer.

Neben den diversen Erinnerungen an dieses Platzl, wäre natürlich interessant, für welche Fahrzeuge der IVB hier die Oberleitung gespannt wurde.

Für die ganz fanatischen Autofreaks gäbe es rechts hinten noch ein Auto zu identifizieren. Keine Ahnung, ob das so möglich ist.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-7402)

Dieser Beitrag hat 18 Kommentare
    1. Über dieses Haus habe ich schon viel geschrieben – jetzt warte ich einmal ab, was andere wissen!! (oder sich gemerkt haben haha)

  1. Vor der Plakatwand ist auch eine Busshaltestelle. Sicher hält hier der „R“, der noch über die alte Sillbrücke gefahren ist. Ob es den „O“ damals schon gab müsste ich meinen Sachkundelehrer Eller (der von den Parodistln) fragen, der hat uns Kinder nämlich in der dritten Klasse Volksschule die Buslinien auswendig lernen lassen 🙂 Schon damals sparte die IVB eine Überdachung und Sitzgelegenheiten für die Wartenden. Manches hat Tradition.
    Wenns hinten juckt und vorne beisst nimm Klosterfrau Melissengeist – ein Abzählreim aus meiner Kindheit. Gibt es das Zeug heute noch?
    Gehsteige waren für Kinderwägen zu schmal – es lebe die heilige Kuh auf Rädern!
    Der Herr rechts könnte von Statur und Kleidung her, mein Großonkel sein, die dauerhaft glimmende Falk würde ihn sicher identifizieren.

    1. Ja, Herr Ritzenfeld: Klosterfrau Melissengeist gibt es noch immer, in jeder Apotheke in verschiedenen Größen! Ich verwende ihn allerdings nicht gegen Jucken und Beißen!!

  2. Beantwortung einer Frage von Herrn Dr. Morscher im Begleittext: Die Oberleitung wurde in den Kriegsjahren für die Obuslinie B der IVB gespannt

  3. Ab 1936 war im Sailer-Haus die Fleischhauerei Mungenast. Im Tiroler Anzeiger vom 30. April 1936 findet sich folgendes Inserat:

    „Hausfrauen, Achtung!
    Erlaube mir, Ihnen die Übernahme der
    Fleischhauerei und Selcherei
    des Herrn Josef Sailer
    Pradler Str. 9 (am Pradler Brückenplatzl)
    höflich anzuzeigen.
    Prima Fleisch- und Wurstwaren, reelle Bedie- ­
    nung, mäßige Preise ist meine Grundbedingung.
    Hochachtungsvoll
    Hans Mungenast, Fleischhauer u. Selcher
    Pradler Straße 9
    Städtische Fleischbank, Stand 12“

    Die Filiale von Sport Kiefer wird dann wohl in den 1950er-Jahren eröffnet worden sein.

    1. Danke, Herr Auer, für dieses Inserat! Nun kam der Name Mungenast wieder in mein Hirnkastl, den hatte ich vollkommen vergessen! Der wahrscheinliche Grund dafür: Der Metzger Mungenast im Sailerhaus (die Familie Sailer wohnte ja nach wie vor in diesem Haus, darüber habe ich ja schon einmal erzählt) war für meine Tanten und Onkel tabu, er bezog von unserer Bäckerei keine Semmelen, deshalb gingen wir hier auch nie Fleisch und Wurst einkaufen, den gab es für uns gar nicht, obwohl er der Nächstgelegene der vielen Metzgereien in der Pradlerstraße war!
      Die Konkurrenz muss ja sehr groß gewesen sein, nicht umsonst wird Mungenast in der Zeitung als Adresse „Pradler Str 9 (am Pradler Brückenplatzl)“ angegeben haben, denn eigentlich war ja der Metzger Müller am Brückenplatzl (Pradlerstraße 1) !!! Davor schon und auch lange danach!

  4. Vielleicht noch eine Ergänzung: Rechts vom Sailerhaus beginnt die Egerdachstraße (ein ‚Zweig‘ der Egerdachstraße führt vom Brunnenplatzl in der Pradlerstraße zwischen Haus 13 und 15 – heute Radweg – weg). Der Stadel im Hintergrund ist ein Teil des noch aktiven Stamserhofes der Familie Plattner auf Egerdachstraße 10 (der Stadel wurde durch eine Bombe getroffen und schnell nach dem Kriege neu errichtet). Zum Stamserhof gehört auch die riesige landwirtschaftliche Fläche zwischen Egerdachstraße – Gabelsbergerstraße – Amthorstraße

  5. Auch auf der linken Seite sieht man noch Baulichkeiten, die inzwischen alle durch neue Wohnbauten ersetzt wurden: Die Häuser am Ostende der Schmuckgasse. Der westliche Teil der Schmuckgasse hinterm Sailerhaus fiel ja einem Großbrand zum Opfer. Diese Aufnahme wurde nach dem Brand gemacht, sonst würde man den Stamserhofstadel nicht sehen! Heutzutage sieht man ihn von hier aus auch nicht mehr, da stehen die neuen Häuser Egerdachstraße 5 und 7 im Wege.

    Während dieses Sailerhaus noch fast unverändert steht (wie lange noch??), wurde die Umgebung total umgekrempelt.

    Noch etwas sieht man links im Hintergrund: Das Dach der Schuschnigg / Schemm / Rennerschule – heute MS Gabelsbergerstraße!

  6. Der Gehsteig ist sicher älter als die Vollmotorisierung :-). Und ich glaub‘, der Kinderwagen wird auch grad hinaufgeschoben, über die Kante, weil es diese feinen Fahrradrampen noch nicht gegeben hat.

    Die Buslinien sind wohl B und R gewesen, aber ganz sicher bin ich mir auch nicht.

    Wieder einmal, wenn auch sehr randständig im Bild, ist eine der Polizei-Notrufsäulen. Erst jetzt – es gibt dafür das schöne Fremdwort Pareidolie – bemerke ich das Gesicht, welches man aus diesen Apparaten erkennen kann. Entsetzensgeweiteter Mund und Augen. Drüber sogar ein Hut. Alterskindisch :-).

  7. Eine Ansicht der Rückseite kann ich anbieten – Aufnahme 5.7.1978.
    https://postimg.cc/m1cXGcHn

    Im Gegensatz zum Foto im Beitrag handelt es sich hier um ein Sommerfoto – nicht nur wegen der Vegetation bzw. wegen der verschneiten Berge, der Winterkleidung und der Schaufenstergestaltung. Warum etwa noch???

      1. Ja, so ist es, Frau Stolz. Wir hatten ja an unserem Haus Pradlerstraße 15, der Bäckerei Roilo, auch 21 Stück solcher Fenster, bei denen die Außenflügel im Frühjahr und im Herbst ausgewechselt wurden, die Innenflügel blieben das ganze Jahr an Ort und Stelle. Es war immer ein aufregender Tag, bei dem es nicht ohne Schimpfen und Fluchen, besonders durch meinen dafür zuständigen Onkel, abging. Die nicht gerade leichten Dinger – für den Winter die Glasfenster, für den Sommer die noch schwereren Holzjalousien – wurden vom Dachboden über die steilen, ziemlich ausgetretenen Holzstiegen hinunter in die Waschkuchl getragen, dort gewaschen und meist auch repariert. Dann mussten die richtigen Flügel zum richtigen Fenster gebracht werden, dazu gab es entsprechende Markierungen / Holzkerben in jedem Rahmen und in jedem Flügel. Der Abschluss war dann das Schwierigste, auch nicht ganz Ungefährliche: Das „freiarmige“ Hinaushalten und Einfügen in die drei Angeln!
        Irgendwann wurde die ganze Prozedur meinen Onkeln und Tanten zuviel, man verzichtete auf die schönen, aufklappbaren, schattenspendenden Jalousien und ließ das ganze Jahr die Winterfenster drinnen.

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