Mit zweierlei Maß

Im Jahr 1956 setzten sich die Tiroler Lichtspieltheater für die von der Katholischen Filmkommission und dem Unterrichtsministerium ins Leben gerufene Aktion „Der gute Film“ ein. Ziel war es, vor allem die Jugendlichen für den guten Film zu gewinnen.

Von den empfohlenen 16 Filmen wurden elf als kinder- und jugendfrei und fünf als jugendfrei ab 14 Jahren bewertet. In Tirol herrschten andere Maßstäbe. Es gab beim Amt der Tiroler Landesregierung eine eigene Filmbegutachtungskommission. Diese gab von den vorgeschlagenen Filmen nur einen Film für Kinder über 10 Jahren, sieben ab 14 Jahren und fünf ab 16 Jahren frei. Drei Filme belegte sie sogar mit Jugendverbot.

1961 veröffentlichte die Tiroler Handelskammer eine Aufstellung über die unterschiedlichen Bewertungen der Kommission des Unterrichtsministeriums und der Tiroler Filmkommission. Tirol stufte die Filme für die Jugendlichen immer noch rigoroser ein.

Für welche Altersgruppe der Kinofilm „Mein Schatz ist aus Tirol“ aus dem Jahr 1958 mit den Kessler-Zwillingen in Tirol freigegeben worden ist, konnte nicht eruiert werden.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, KR-DIA-319, 1959)