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Milchproben „ziehen“

Milchproben „ziehen“

Beim ersten Blick auf dieses Foto bekommt man den Eindruck, es handle sich um einen Agenten des Bureau of Prohibition der gerade die kutschierten Waren auf illegale Substanzen überprüft. Beim zweiten Blick erkennt man die Milchkannen auf dem Anhänger und einen weiteren Herren in weißem Anzug der gerade Proben entnimmt.

Bei diesen beiden Herren handelt es sich um Mitarbeiter des Marktamts Innsbruck, die in den 1950er Jahren das sogenannten „Ziehen“ von Milchproben durchführen. Der Ort des Geschehens ist nicht ganz gesichert. Vermutlich befinden wir uns in Wilten-West beim Bahnschranken nahe des Gasthofes Peterbrünnl. Zu den Hauptproblemen dieser Zeit zählte wohl die „Milchwässerung“. Über die Ergebnisse der Auswertungen wurde die Bevölkerung zeitweise mittels der Innsbrucker Nachrichten informiert. Durch das publizieren erhoffte man sich zumindest „… den Dank gar mancher Hausfrau zu verdienen“.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-32222 und Ph-32224)

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare
    1. Lieber Herr Roilo,
      die Frage ist gerechtfertigt. Ich habe diese Information aus unserer Publikationsreihe Zeit – Raum – Innsbruck (Band 8) genommen, die anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Marktamts veröffentlicht wurde. Dort wurde bei diesem Bild vermerkt, dass das „Ziehen“ von Milchproben in den 1950ern dokumentiert wurde.

    2. Die Kleidung und vor allem der Schnitt der Uniformbrusttaschen am zweiten Bild sprechen eher für die 1930er Jahre.

  1. Das zweite Bild stammt sicher aus den Dreißigern. Die Uniform des – ja was ist der eigentlich? Polizei wahrscheinlich, Gendarmerie hat im Stadtgebiet nichts zu sagen.
    Außerdem hat der Herr in Weiß ganz deutlich ein Adolfbärtchen. Muß deshalb aber kein Nazi gewesen sein. Das Bärtchen war schon vor A.H. Mode, danach eher tollkühn..
    Allerdings können schon zwei Kontrollore zugleich tätig gewesen sein, die Milch sollte ja nicht sauer werden und die Kundschaft wartet. Ein Foto aus den 50ern ohne ein einziges Auto kommt mir sonderbar vor.
    Außerdem scheint in den 50ern das Läutwerk auf dem Dach des Schrankenwärterhäuschens vorne und nicht hinten angebracht gewesen zu sein https://innsbruck-erinnert.at/das-kann-nicht-innsbruck-sein-xi/

  2. Jetzt bräuchten wir nur noch zu wissen, zu welchem Kirchturm die Laterne auf dem Kopf des weißbemantelten Milchprüfers gehört, dann wüßten wir, wo er da seines Amtes gewaltet hat…
    (Nicht, daß wir schon wieder an der Ecke Leopoldstraße – Frauenanger gelandet sind…!!!)

      1. Schon „betrogen“, wie der Haarschmuck des braven Milchprüfbeamten sich mit dem – was auch immer es sein mag, Kamin oder barocke „Laterne“ – zu einer barocken Turmzwiebel ergänzt…. mit „Aufsatz“!
        Aber da kein goldener Gockelhahn als „geistliches Windfähnchen“, sichtbar ist, bin ich wohl einer optischen Täuschung erlegen.

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