Marktwirtschaft
In der Zeit nach 1945 war der Bezug von Eiern streng reglementiert. Die Innsbrucker Bevölkerung behalf sich mit der Haltung von Hennen auf ihren Balkonen, im Volksmund „Eisenbahnerkühe“ genannt. Eine Zahl als Gradmesser der Wohlstandsentwicklung: Im Jahr 1948 konnte eine Person statistisch 1,91 Eier im Monat beziehen, im Jahr 1984 lag der dann natürlich nicht mehr reglementierte Verbrauch bei genau 23,17.
Es ist nicht bekannt, wann dieses Bild des Marktplatzes genau entstand; es stammt aus der Sammlung von Fritz Nickel, ein Innsbrucker Fotoamateur, der mit seiner Mittelformatkamera regelmäßig durch die Straßen wanderte und viele Farbdias seiner Heimatstadt aus den 1950er und 1960er Jahren hinterlassen hat. (Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sammlung Nickel 12-047).
„Eisenbahnerkühe“ waren doch Ziegen?
Lieber Reinhard,
vielen Dank für den Kommentar.
Die Frage ist berechtigt, und ich neige dazu, obwohl ich sonst gar nicht so bin, Ihnen recht zu geben.
Im speziellen Fall ist das Zitat aus der wissenschaftlichen Literatur (Josef Nußbaumer hat die wichtigsten wirtschaftsgeschichtlichen Aufsätze zu Tirol verfasst und bezieht sich eindeutig auf Balkonhennen), daher werde ich sowohl den Autor kontaktieren mit der Bitte um einen Beleg als mich auch unter den „üblichen Verdächtigen“ umhören.
Schöne Grüße
Niko Hofinger