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Kohle Ist Nicht Gleich Kohle

Kohle ist nicht gleich Kohle

Bei der Bezeichnung Haushammer Salon denken wir wahrscheinlich an einen Friseur, sicher jedoch nicht an eine Kohleart. Unsere Vorfahren, die ausschließlich mit Holz und Kohle geheizt haben, kannten sich noch mit den unterschiedlichen Sorten aus: wie z. B. Osegger Nuss, ESS-Kohle, Eiform-Anthrazit.
Im Jahre 1906 gab es in Innsbruck 30 Holz- und Kohlenhändler, in Hötting fünf und in Mühlau einen. Die Harte Bügelkohle für das Bügeleisen konnte dort auch erworben werden.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, FW-k-139, 1963)

Bei einem Blick auf die Rechnungen wird klar, dass ein Schwartling nichts mit der (Speck)Schwarte zu tun hat.
Im diesen Sinn wünsche ich Ihnen wohlige Temperaturen.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Fir-820, 1906)

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare
  1. Schwartlinge sind die für den Tischler wertlosen, nur zum Heizen zu gebrauchenden Anschnittbretter mit der Rinde auf einer Seite. Teile davon waren auch im ebenfalls angeführten Bündelholz zu finden. Mit Bündelholz handelten auch die Gemischtwarenhändler, ein rundes, mit Draht zusammengehaltenes Bündel war leicht genug, daß es die Hausfrau mit den anderen Einkäufen heimtragen konnte. Damit war es aber auch nicht sehr ergiebig, eher etwas für einen Kochherd, Öfen mußte man Briketts oder Koks zufüttern, dann reichte es für ein paar mal einheizen.

    1. Im Gegensatz zu Schwartlingen, liegen beidseitig unbesäumte Bretter mit sogenannten „Wald- oder Baumkanten“ im modernen Möbelbau sehr im Trend.

      1. Es ist schon lustig, welche Minderwerte man den Leuten als Mode einreden kann. Wahrscheinlich kosten die auch noch mehr, dafür, daß man einen Arbeitsschritt einspart. Den Vogel schießen aber sowieso die schon wieder aus der Mode gekommenen Palettenmöbel ab. Grad wie jeder will.

        1. Minderwertig will ich nicht sagen, rustikal eben. Will hier keine Werbung verlinken, aber wenn man nach „Tisch mit Baumkante“ googelt, sieht man was gemeint war. Ein bisschen wie diese große Baumscheibe vor dem Ulrichhaus am Bergisel, die mich als Kind stets faszinierte.

  2. Jaaa, aber warum gleich soviel Kohle? Wo doch genügend Holz…. möchte man meinen! Nun, der auch Ihnen wohlbekannt ghewesene Stepanek Heini, mein verstorbener Mann, war gerade in diesem „Seegfrörne“-Winter zum PTA 6700 Bregenz „exponiert“ gewesen.
    Er sei wohl jeden Samstagabend nachhause gefahren, habe am Sonntag den ganzen Tag Holz gehackt und erst wieder den letzten Zug nach Bregenz genommen.
    Aber Holz allein habe in d e m Winter einfach nicht „g’langt“, was wir alle ja aus eigener Erfahrung bestätigen können…
    Erst als es zu tauen begann, wurde diese Exponierung aufgehoben.
    2012/13 war ein Aufruf in der Zeitung, wer noch „Seegfrörne“-Fotos und -Erinnerungen habe, möge sich doch bitte melden-
    und im Zeppelin-Museum fand dann auch eine „diesbezügliche“ Ausstellung statt. Haben wir angeschaut! Nett war sie.
    Irgendwo ist anscheinend diese Ausstellung dauerhaft zu sehen, ich weiß aber nicht mehr wo.
    Altpradl grüßt nach Imst!

    1. Die Ausstellung wanderte vermutlich von Friedrichshafen nach Hagnau am Bodensee. Auf der Webseite des dortigen Museums wird sie als Wechselausstellung des Jahres 2013 mit dem Titel „Über eisige Grenzen“ angeführt. Ein gleichnamiges Buch erschien im Februar 2013. Es gibt zu diesem Thema auch eine Dauerausstellung „Seegfrörne 1830, 1880 und 1963 (Eisprozession)“. https://www.hagnauer-museum.de/

    2. Auch schöne Grüße in meine alte Heimat, Frau Stepanek! Natürlich kannte ich Ihren Mann! Er war etwa vier bis fünf Jahre älter wie ich und somit schon etwas zu groß für die damalige Pradlerbrunnenbande – obwohl er ja fast Anrainer dieses Altpradler Zentrums war. Seit meiner „Auswanderung“ aus Innsbruck im Jahre 1956 konnte ich ihn leider nur einmal treffen, ich hörte aber öfters von seinen kirchlichen und sozialen Leistungen!
      Wenn ich den Namen Stepanek höre, dann denke ich auch an Ihre Schwiegermutter und ihren großen Garten mit den Frühbeeten und dahinter den Hennenstall! Meine Tante bekam von ihr auch in schwierigen Zeiten Eier – ich nehme an, dass hier ein reger Naturalienaustausch stattfand (Eier gegen Brot!!) – interessanterweise kann ich mich besonders an die kleinen Eier ihrer Zwerghennen erinnern.

    3. ….und daß schon so bald im Jänner Kohle nachbestellt werden mußte, von meiner Schwiegermutter, die aus jahrzehntelanger Erfahrung wußte, wieviel Kohle man im Winter normalerweise brauchte –
      – und die in diesem Winter bereits Mitte Jänner nochmals diese Menge nachbestellen mußte, weil die einge-
      lagerte Kohle schon zur Neige gegangen war-
      – das läßt wohl am besten erahnen, wie beißend kalt und grimmig streng dieser Winter war!
      Ich erinnere mich an den Andreas-Hofer-Weg, oder an den Weg von der Hungerburg zum Rechenhof.
      Nirgends Eis – überall zu Pulver zerfallener Schnee… keine Angst vor dem Ausrutschen und Hinfallen…

  3. Ja, es war eion recht reger nachbarschaftlicher Austausch in Altpradl! Morgens hingen ja schon die guten Roilo-Bosniaken im Stoffsackl am Stiegengeländer. Die „Brotmarie, Frau Straganz, hatte sie schon zugestellt. Und natürlich gabs – nach Möglichkeit – auch „wenn gewünscht“ „Stepanek – Hühner- und Zwerghuhneier, Anruf genügte…
    Aber ich habe auch erlebt, daß eine Henne „ausgeliehen“ wurde – die Plattner Burgi kam eines Tages mit einer großen Tasche: „Habts koa bruatige Hennen nit? Miar ham Piepelen kemmen lassn – daß de ins drauf schaugt!“ – was funktionierte! Nach einioger Zeit kam die Henne in derselben Tasche zurǘck.
    Ja, geheiratet hab ich in ein (halb-)ländliches Einkaufszentrum eines alten Ortskernes, wo auch „die Kirche noch im Dorf stand“Der allerletzte Traum meines Mannes : „I bin zum Brunnen ummi – die Straßn war no nit asfaltiert – und da sein sie alle um den Brunnen ummerg’standen: der Villerbauer, der Brosler, der Gruaber, der Stamser und….“ ,ich hab mir sie nicht alle gemerkt. Aber ich hab gespürt: Sie holen ihn ab,

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