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Gütertransport Einmal Anders

Gütertransport einmal anders

Die oben abgebildete Stereofotografie mit dem Titel „Marie Theresienstrasse, Principal Street of Tyrolian Capital, Innsbruck, Austria“ ist gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden und ist Teil der Serie „Tour of the World“. Herausgegeben wurde diese Serie von der im Jahr 1892 von Benneville Lloyd Singley in Meadville (Pennsylvania) gegründeten Keystone View Company. Im vorliegenden Fall wurde ein Negativ der Firma Underwood & Underwood verwendet, für die Singley – bevor er sich selbständig machte – als Verkäufer tätig war.

Der Fotograf lichtete die Maria-Theresien-Straße gegen Norden ab. Auf dem Bild sind die unterschiedlichsten „Fahrzeuge“ zu sehen. Neben einigen Kutschen und einem von zwei Männern geschobenen, voll bepackten Wagen sticht besonders ein in unseren Breiten eher ungewöhnliches Transportmittel ins Auge: Ein von einem Hund gezogener einachsiger Wagen. Die in ein langes Kleid und eine Schürze gekleidete Frau, die hinter dem Hund steht, dürfte aber geholfen haben den Wagen zu ziehen.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Dig-1242-01-2)

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Ja, ja, die „Furggln“, wie diese zweiräderigen Handkarren genannt wurden!
    Als mein Großvater zum Pflegefall wurde, mußte auch bei uns die Wäsche „ausgegeben“ werden. Mama hatte überall 3 gelbe „Kreuzln“ hineingestickt. Eine junge Sellrainerin kam zu uns in den 4. Stock herauf, glich mit Mama die aufgeschriebene Liste der mitgegebenen Wäschestücke ab und nahm den ganzen Wäsche“binkel“ mit.
    Mama ist dann mit mir zum Erkerfenster gegangen und hob mich auf, daß ich auf die Straße hinunter sehen konnte.So erinnere ich mich deutlich, wie die junge Wäscherin unseren „Binkel“ (eingemacht in m e i n rot-weiß gestreiftes Federbettbezügl) auf ebenso einen zweirädrigen Handkarren warf, den sie dann in westlicher Richtung weiterschob. Ich nehme an – zur „Botenzentrale“ beim Flunger-Stadel.

  2. Ergänzung:
    In der Stadt Schwaz habe ich noch 1957 (da war ich das erstemal dort) auf einem handgemalten „Verkehrsschild“ aus Holz gelesen: „Das Befahren dieses Weges mit Furggln ist verboten“

  3. ….und daß ein Hundwirklich ein „Zugtier“ ist, weiß jeder, der schon einen an der Leine hatte, oder? Da müssen wir nicht die Huskies erwähnen – auch kleinere und sanfte Exemplare können ganz schön „ziehen“

  4. was mich verwundert ist, dass dies Bild mit 1892 datiert ist und links schon die Schienen der Localbahn Innsbruck – Hall in Tirol liegen, dass die neue und moderne Bahn nicht mit drauf ist. Aber wahrscheinlich konnte sie Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit nicht abgelichtet werden.

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