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Glück Auf! (Teil I.)

Glück auf! (Teil I.)

Auf Wunsch eines treuen Lesers haben wir uns einem Stück Stadtgeschichte zugewandt, welches auf Innsbruck Erinnert selten Erwähnung fand – und wir haben eine kleine Fundgrube von interessanten Geschichten entdeckt, zu viel für einen Artikel, daher werden wir sie in kleineren Stücken auf der Website posten.  

Wenn in Tirol von Bergwerken gesprochen wird, denkt vermutlich jeder an die reichen Silbergruben von Schwaz. Doch nicht nur dort versuchte man in Tirol den Bergen ihre Reichtümer zu entlocken. Unter anderem aufgrund des leuchtenden Beispiels in Schwaz begann man auch in der Umgebung Innsbrucks nach kostbaren Erzen zu suchen. Im 15. Jh., als Gold und Silber noch nicht aus der neuen Welt nach Europa flossen und Papiergeld außerhalb des Reichs der Mitte noch unbekannt war, suchte man vielerorts nach neuen Edelmetallquellen, um den Bedarf für den wachsenden Handel zu decken.  

Unter der Herrschaft Herzog Sigismunds des Münzreichen (1427–1496) wurde rund um Hötting nach Erzen gesucht, nachdem man entdeckt hatte, dass der Höttinger Bach Silber führte. Der Bergbau rund um Innsbruck ist erstmals 1446 belegt, da eine Schmelzhütte für das abgebaute Erz erwähnt wird. Aus der hier zu sehenden Urkunde aus dem Jahr 1467 geht hervor, das sich die besagte Schmelzhütte an der Sill im heutigen Dreiheilen befand.

Es bildeten sich im Groben drei Bergbauzentren. Das Erste ist das Gebiet auf beiden Seitens des Höttinger Grabens, sie reichen von ca. 800 Metern bis rund 1350 Meter, ein Stück unterhalb der Höttinger Alm. Am Spazierweg von der Höttinger Wallfahrtskapelle zum Gramartboden finden sich die Überreste einiger der Stollen, südlich der besagten Kapelle lag vermutlich eine Bergwerkshalde, wo das ausgebrachte Gestein angeschüttet wurde. Auf der östlichen Seite des Baches sind zwei weitere ehemalige Stollen sichtbar, die Gegend ist als „Knappenlöcher“ bekannt. Das Zweite Gebiet ist deutlich kleiner und befindet sich nahe dem Hohen Weg. Östlich der Kranebitter Klamm ist das letzte der drei Zentren zu finden, rund um den Kerschbuchhof, der zur Zeit der Bergbauaktivitäten dem Landesfürsten gehörte.

Team Stadtarchiv (Signatur U-404)   

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Ein sehr interessantes Thema, besonders auch wegen den Knappenlöchern!

    Im Text steht: „Das erste definitive Zeugnis des Bergbaus findet sich in der hier zu sehenden Urkunde aus dem Jahre 1446.“
    Hier scheint wohl ein Versehen vorzuliegen.
    Die abgebildete Urkunde ist von 1467, also doch etwas später, vgl. dazu den Dorsalvermerk auf dem Originalpergament:
    https://www.stadtarchiv-innsbruck.findbuch.net/php/view.php?link=30312e3031x404#&zoom=0.175&path=c76bf76b3a37fdfc30c73a3c32c76bf7dd30fd3637c76bf7dcdad8ddd66c6bd5d0e6c76bf7d5d0c563c76bf7d266d86d666cc76bf76e6dd0dd6dd06cded4da63c76bf7d066dfdad06ec76bf76d363a386be1e1e1eac76bf766c5ede1edc5ecc739f13f

  2. Sehr geehrter Herr Auer,

    vielen Dank für den Hinweis, ja da hat sich ein Fehler eingeschlichen. Es gibt zwei Urkunden bezüglich der erwähnten Schmelzhütte, die erste ist im Text beschrieben, in der zweiten, die tatsächlich zu sehen ist, wird der Standort an der Sill näher beschrieben, der demnach im heutigen Dreiheilgen lag.

    Vielen Dank und liebe Grüße,
    Team Stadtarchiv

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