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Franz Baur’s Söhne

Franz Baur’s Söhne

Eigentlich wollte ich bei diesem Beitrag nur kommentieren wie schön das Bild gemalt wurde, wie durch die weißen Akzente solch schöne Lichtilussionen entstehen und, dass die Frau, die sehr weiß gezeichnet wurde, aussieht wie ein Geist. Als ich dann weiter recherchiert habe, stieß ich aber auf einen für mich interessanten Hintergrund zum Bildmotiv.

Dieses Aquarell Gemälde von Hugo Charlemont zeigt einen Blick in das Unternehmen „Franz Baur’s Söhne“. Das Unternehmen war Hersteller für Loden- und Schafwollewaren mit Sitz in Innsbruck und Mühlau.

Für alle die wie ich nicht wissen was Loden sind:
Loden sind ganz grob gesagt gewebte Wollstoffe, die sehr robust und widerstandsfähig sind.

1814 gründete Franz Baur seine „nur hausindustriell betriebene Lodenerzeugung“. Anfänglich wurden nur wasserdichte Lodenerzeugnisse für Jäger und Hirtenkleidung hergestellt.
10 Jahre später wurden die ersten Spinnmaschinen zugekauft und bald auch Scheermaschinen. So wuchs die Firma bis sie 1850 eine zweite Fabrik in Mühlau errichtet. Im selben Jahr übernahmen die Söhne von Franz Baur seine Firma.
Da macht der Firmenname auf jeden Fall Sinn.
Die Söhne erhielten mehrere Auszeichnungen für ihre Produkte, da sie unter anderem auch Kleidung für den Krieg herstellten.
1893 errichtete die Firma eine Zweigstelle in Wien und stellte ab 1894 auch ihren eigenen Strom her.

Hier die Außenansicht einer der Fabriken.

Durch die Herstellung von Damenloden, erhielt die Firma internationale Aufmerksamkeit. Die „echten Tiroler Loden“ waren bald überall bekannt, unter anderem auch dem Tourismus zu verdanken, wodurch sie natürlich auch viele Nachahmer anzogen. Durch mangelnde Qualität der falschen Loden, wurde natürlich der Ruf des Originals massiv geschädigt.

Als Arbeitgeber wurde das Unternehmen sehr gelobt. 160 bis 170 Angestellte soll das Unternehmen in Jahr 1898 beschäftigt haben. Auch die Arbeiter waren wohl zufrieden, da viele ihr Leben lang dort tätig waren.

Etwas detailreicher findet man die Informationen auch hier nochmals, falls der Beitrag Ihr Interesse genauso geweckt hat wie bei mir:
Franz Baur’s Söhne | AustriaWiki im Austria-Forum

Bild Innenansicht: Stadtarchiv Innsbruck: Bi-g-827
Bild Außenansicht: Stadtarchiv Innsbruck: Bi-g-828

Verfasserin: Hannah Thurnes

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Danke für diesen sehr interessanten Beitrag zu Innsbrucks Industriegeschichte! Leider ist von den alten Fabriken in Mühlau, Dreiheiligen, Pradl oder Wilten, die die Grundlage für ein wohlhabendes Bürger:innentum und damit Wachstum und Wohlstand dieser Stadt bildeten, kaum mehr etwas übrig.

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