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Es Wird Wieder Gestrickt!

Es wird wieder gestrickt!

Für Oktober ist’s zwar noch relativ warm, aber die Woll-Fanaten und -innen nützen natürlich gerne jeden noch so kleinen herbstlichen Temperatursturz um sich in ein gemütliches Textilgelage zu begeben. Auf unserem Foto sehen wir fünf Damen beim Stricken, das Bild wurde etwa um 1910 aufgenommen. Von handgelenksentlastenden ist Rundstricknadeln ist auf dem Bild mal noch nichts zu sehen.

Damals ist textiles Handarbeiten natürlich noch viel stärker weiblich konnotiert als heute, wobei auch heute strickende und häkelnde Männer wohl eher eine Minderheit bilden. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn man sich in einschlägigen Geschäften aufhält. 😉

Das Bild ist aber nicht nur aus stricktechnischer-, sondern auch aus personeller Hinsicht interessant. Bei der Dame in der Mitte handelt es sich nämlich um Anna Stainer-Knittel, besser bekannt als „Geierwally“. Günter Sommer hat in seiner Sammlung ein ganzes Album mit Fotos und Zeitungsnotizen zu Anna Stainer-Knittel angelegt. Dieses als Postkarte produzierte Foto wurde in dem Album mit der Notiz die „echte“ Geierwally versehen.

(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer35-4)

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Ja, und von Erzählungen über manches, was sie als Lehrmädchen beim Leo Stainer, dem Sohn der Geierwalli, „aufgeschnappt“ hat, ist mir in Erinnerung, daß „man“ „natürlich“ ein Theaterabonnement hatte – eine Loge! – und daß das Strickzeug mitgenommen wurde.
    Denn eine Frau, die ihre Hände nicht betätigte, um etwas Nützliches zu tun, sondern die im Theater faul dasaß, nein!, das gab es nicht – wobei ich nicht weiß, ob bei der Geierwally oder ihrer Schwiegertochter.
    Und da ich mich „gerne“ daran erinnere, wie wir in der 1.Klasse Hauptschulas Muster nachstricken möchte
    e 1948/49 (bei Sr.Pia) mit der „beißenden“ grauen Nachkriegswolle für uns selbst ein Paar lange Strümpfe gestrickt haben (nicht nur – denn auch ein Baumwollhemd, weiß, mit Hohlsaum, sowie eine todschicke >Umhängetasche im Kreuzstich) kann ich mir gut vorstellen, daß das stimmt.
    Denn man mußte ja jede „freie“ Zeit ausnützen, damit die „Handgestrickten“ zeitgerecht fertig wurden!
    Post skriptum: Falls Herr Hirsch das Muster nachstricken möchte: 2 verkehrt, 1 glatt, 2 verkehrt und diese jede 4. (oder doch 5.?) Reihe überkreuzen. Und das Maß? In Quadraten! Zuerst 3 große Quadrate, dann abnehmen für die Wade, dann ein kleines Quadrar, alles in diesem Zopfmuster.
    Dann die Ferse: 1 Quadrat, dann das Kappl. Kettenmaschen auf die Nadel. Herumstricken in der Runde – den Zwickel – wieder ein Quadrat – dann das Spitzl. Und fertig! Bis aufs „Abnähen“ der herausschauenden Fäden.
    Ja, eine s o l c h e Erinnerung schleppt man ein ganzes Leben mit sich herum!
    Und „gebissen“ haben sie, die Strümpf!
    (Damit niemand in einen falschen Verdacht gerät: Es war nicht bei den Ursulinen – sondern in Hall am Unteren Stadtplatz)
    Falls Herr Hirsch d

    1. Entschuldigung, da habe ich was verwechselt. Die Sr. P i a war die Handarbeitslehrerin (Sr. Klara hatte Naturgeschichte – und ist mit einem Totenkopf durch die Klasse gegangen „Greifts ihn ruhig an! Die Toten tuan Euch nix! Vor die Lebenden miaßt Euch fürchtn!“ Ein sehr weiser Satz – und leider nur allzu wahr)
      Aber bei insgesamt 6 Schulen und über 50 Lehrkräften kann man nach sovielen Jahren auch einmal was verwechseln, gell.

      1. Liebe Frau Fritz!
        vor dem Absenden wieder einmal nicht genau durchgelesen! Also: Zwei glatt – zwei verkehrt – eine glatt- zwei verkehrt. Ja. Jetzt hammers.
        Und nach 4 (oder warens 5) Runden die 2 glatten M. überkreuzen.

        Und wissen Sie, was für zwei Vorteile diese mit 10 Jahren gestrickten kratzigen Strümpfe hatten?
        Man wurde so spät fertig, daß der Winter eh schon fast vorbei war – und
        man wächst (wuchs) eh schnell draus!

        Fröhliches Stricken in Ihrer Runde!

    2. Danke für das Teilen dieser Erinnerungen und die Anleitung. Falls Herr Hirsch dieses Muster tatsächlich nachstricken will, soll er zu mir ins Archiv kommen, dann machen wir dort einen Strick-Zirkel.
      Zu meiner Zeit hatten wir im Gymnasium eigentlich keinen Berührungspunkt mehr mit Stricken. Wir konnten textiles Handarbeiten sogar abwählen, was ich getan habe. Mittlerweile ist Stricken, Häkeln unter jungen Leuten sogar wieder ziemlich in. Vielleicht aus dem Grund, weil es in der Schule weniger „erzwungen“ praktiziert wird. Ich selbst zumindest bin ein großer Fan, weil ich mich in der Freizeit damit einfach nach Lust und Laune ausprobieren konnte. In der Schule habe ich dann einmal während einer mittelmäßig-spannenden Deutsch-Stunde gestrickt, was mir eine fürchterliche Rüge eingebracht hat.

      1. Das ist aber eine nette Antwort!
        Dabei war das ja erst der Anfang – und wir haben – was Herrn Hirsch ebenfalls b r e n n e n d s t interessieren könnte! – über dasd „Kunststricken“ gesprochen, gell!

        1. Bitte an passender Stelle die Worte
          …. noch gar nicht einmal …..
          einzusetzen!
          Jaaa, das war noch eine Stufe edler als die gestickten Telefonuntersetzdeckchen, nach denen Herr Hirsch, wie er uns einmal berichtet hat, immer noch große Sehnsucht hegt.

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