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Ein Wiltener Idyll

Ein Wiltener Idyll

Wenn man bedenkt, dass die Anichstraße erst 1878 angelegt wurde und „dahinter“ alles Wiese war, so ist es unglaublich, in wie kurzer Zeit das Areal bis zum Westbahnhof fast lückenlos verbaut wurde. Gleichzeitig wurde übrigens auch der gesamte Saggen und Teile von Pradl verbaut. In einer weitgehend nicht mechanisierten Bauindustrie, in der die Baumaterialien noch von Ochsenkarren zu den Baustellen transportiert werden musste und die Ziegeln noch von Hand aufeinander gemauert werden mussten, ist das eine unglaubliche Leistung.

Eine der schönsten Straßen im damals neuen Stadtteil Wilten ist die Speckbacherstraße. Weniger Verkehr als in der Andreas-Hofer-Straße, dafür mehr Bäume. Damit ist sie bis heute ein richtiges Idyll. Dabei hilft auch, dass die Klinik und der Westfriedhof nach Westen hin einen Durchzugsverkehr weitgehend verhindern.

Warum befindet sich eigentlich die Hausnummer auf dem Haus am linken Bildrand die Nummerntafel an der Südseite des Hauses?

Und wo befinden wir uns eigentlich genau? Und welche Häuser gibt es heute noch?

(kürzlich angekaufte Privatsammlung)

Dieser Beitrag hat 13 Kommentare
      1. Zitat aus ‚Wohnbau sozial‘, Klaus Lugger, Haymon 1993: Die „Tiroler Glasmalerei-Anstalt“ baute 1878 im Geviert Müller-/ Speckbacher-/ Schöpfstraße 45 Wohnungen für ihre Mitarbeiter. Die Anlage wurde von der Cottage-Bewegung beeinflußt.

      1. Lieber Herr Roilo, da haben Sie einen wunden Punkt in der HIK-Anwendung des Landes Tirol, die ich selbst inhaltlich betreue, entdeckt. Auf Wunsch vieler Benutzer dieser Webapplikation gibt es seit dem letzten Programmupdate die Möglichkeit, den aktuellen Bildinhalt als Weblink weiterzugeben. Leider haben die Programmierer bei der Kartenidentifikation (map=xxx) nur eine aktuelle ID-Nummer xxx verwendet, sodass bei jedem Hinzufügen neuer Karten, und das geschieht 3-4 mal im Jahr, diese ID neu vergeben wird. Der Link gilt also nur für eine kurze Zeit bis zum nächsten Datenupdate. Ein Problem ist das vor allem für Links, die in Druckwerken angeführt sind, wie zuletzt im Katalog zur Ausstellung auf Schloss Tirol: „Tirol im historischen Kartenbild“. Ich hoffe, dass das Problem bald behoben und eine permanente ID vergeben wird.

        1. Vielen Dank, Herr Schönegger, dass Sie sich diese Mühe genommen haben, mir / uns den Grund für das Nichtfunktionieren des Links nahezubringen und auch mitzuteilen, dass an der Behebung dieses Mangels gearbeitet wird!
          Ich verbringe viel Zeit mit dieser Anwendung – natürlich auch mit Ihrem Buch „Innsbruck im historischen Kartenbild“. Beides finde ich hervorragend! Das Buch kann ich jedem empfehlen!

  1. Das Eckhaus Müllerstraße 32 wurde als letztes der abgebildeten Häuser im Jahre 1902 gebaut. Das gegenüberliegende Eckhaus Müllerstraße 37 wurde hingegen bereits 1890 gebaut. Zu dieser Zeit waren offenbar noch die schlichteren Türmchen in Mode.

    Das älteste Baualter haben die niedrigen Häuser am linken Bildrand, wohl ca. 1880.

  2. Danke für das schöne Bild. Als Volksschüler und noch lange danach konnte ich diese Straße fast unverändert in diesem Bauzustand sehen. Lediglich zwischen dem zweiten und dritten Haus auf der linken Seite zwängte man eine nicht häßliche, aber stilistisch wie einen Fremdkörper wirkende Villa hinein, die Edelwatsche kam dann mit dem Abriß der Nummer 16 vorne links und Ersatz durch ein Musterbeispiel moderner Baukunst im Globalstil. Bissel rund, ein bissel eckig und am Dach zwei Batmanohren als Mansarden.

    Die Bebauung ging wirklich im Blitztempo, nachdem sich die großen Innsbrucker Baumeister die Baugründe unter sich aufgeteilt hatten (Quelle wieder einmal der mehrfach erwähnte Privatforscher Dr. Herbert Geiler). Bauarbeiter schien es ja genug gegeben zu haben, immer noch eine feinere Arbeit als wie Bauernknecht mit dem ältesten Bruder als Chef. Baustoffe wurden lokal hergestellt, sodaß ein Ochsengspann sicher schneller war als ein Maurer einen Stock höher. Für den Zementtransport aus dem Unterland gab es außerdem schon die Eisenbahn. Also kein Wunder, nur Fleiß und Geldgier.

    In die Klemme gekommen ist eher die Gemeinde Wilten, die sich mit dem Aufbau der Infrastruktur – Straße, Wasser, Strom, Kanalistation zahlten ja nicht die Baumeister – total verschuldet hat und in der Folge der Eingemeindung zustimmen mußte. Teuer erkauftes Idyll.

    Gibts noch etwas Tratsch? An der Ecke Müllerstraße war recht im Eckhaus mit dem niedereren Türmchen die schon mehrfach erwähnte Konditorei Mosna. Rechts gab es einmal ein Kurzwarengeschäft der Anna Brugger, Auf Nummer 9 wohnte auch der TT-Ombudsmann Dr. Rene Ötzbrugger, vielleicht erinnert sich noch wer an seine Kolumnen. Und links wohnte ein Mitschüler der Volksschulzeit mit seiner Mutter, die in der Klinikapotheke arbeitete.

  3. Das Eckhaus Speckbacherstraße zur Müllerstraße, nordseitig, ist auch bekannt als das „Wachter-Haus“.
    Früher haben fast ausschließlich Wachter dort gewohnt, und zwar seit das Haus gebaut wurde, von ebendiesen, im Auftrag.

    Früher war am Eck ein Lebensmittelladele, der Eingang ist in der Speckbacherstraße, Nr. 12.

    1. 1896 wurde das Haus fertiggestellt, 1905 das Wasser für die WCs installiert .
      Ergänzung: Es ist das große Haus links, mit dem noch so neu aussehenden Zwiebelturm.

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