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Von Der Wiege Bis…?

Von der Wiege bis…?

Auf dem Bild erkennen wir die ehemalige Landesgebäranstalt Innsbruck. In meiner Generation denkt man gar nicht mehr daran, dass Kinder in früheren Zeiten im eigenen Hause das Licht der Welt erblickten. Eine Institutionalisierung des Geburtsgeschehens wurde erst im 18. Jahrhundert losgetreten, wobei die Hausgeburt – mit regionalen Unterschieden – bis weit in das 20. Jahrhundert hinein die meistgewählte Geburtsweise blieb. Vorrangig wurde die Gebäranstalt von ledigen Müttern besucht, deren Schwangerschaft oftmals verheimlicht wurde. Geburten in solchen Einrichtungen waren aber dennoch nicht völlig privat, da sie den Hebammen und Wundärzten, die dort ausgebildet wurden, als „Lehrbeispiel“ dienen sollten. Eine solche Entbindung wurde also wohl kaum gerne und freiwillig gewählt. Zusätzlich wählte man oftmals die Anstalt, da damit ein Findelhaus verbunden war.

Heute ist das Gebäude ein zentraler Ort – vor allem für (angehende) Historiker*innen. Wer weiß, was sich heute in den Gemäuern der ehemaligen Gebäranstalt befindet?

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-27034)

(Autorin: Sabrina Schober)

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare
  1. Nach der Nutzung als Landes-Gebärklinik und Hebammenschule, war dort von 1925 bis 1973 das Zivilgericht angesiedelt. Ich habe in Erinnerung das dort auch mal das Jugendgericht untergebracht war.
    Zwischenzeitlich agierte dort in den dunklen Jahren ein sogenanntes Erbgesundheitsgericht. Vermutlich agierte es noch schlimmer als diese zynische Bezeichnung erahnen lässt. Seit 1973 nutzt es die Landesregierung und beherbergt dort beispielsweise auch das Tiroler Landesarchiv.

  2. Aus der Familiengeschichte: Meine Großeltern Emmanuel Nicolodi und Ellia Corradini haben am 10.7.1899 in Pradl geheiratet. Alle 4 Kinder, nämlich Constantin, 8.6.1900, Rosina,25.12.1901 (verst.12.9.02), Viktor, 13.6.05 und Therese 14.2.16 sind hier in der Gebäranstalt zur Welt gekommen Hausgeburt? Die Umstände waren nicht danach (Wäsche! Platz! Hilfe für die 1. Zeit…)
    Bei meinem Cousin Konstantin, geb. 8.3.1924, kann ich mich nicht mehr genau erinnern, ob es hieß, er sei einer der letzten dort – oder einer der ersten in der Frauenklinik Geborenen gewesen.
    Zum Gebäude: Beim Anblick des Vinzentinums in Brixen dachte ich: „Die Gebäranstalt hoch 2!“

  3. Frage: Hat es bei den großen Rundbogenfenstern oberhalb des Eingangs eine Hauskapelle gegeben? Was weiß man noch darüber?

  4. Frage: Hat es bei den großen Rundbogenfenstern oberhalb des Eingangs eine Hauskapelle gegeben? Was weiß man noch darüber? (Bilder…)

  5. Sehr geehrte Damen und Herren,

    Sie haben natürlich recht, es handelt sich um das heutige Landesarchiv bzw. das Landesverwaltungsgericht.
    Vielen Dank auch für die zusätzlichen Informationen, besonders für die Einblicke in die Familiengeschichte von Frau Stepanek.

    Mit besten Grüßen,
    Sabrina Schober

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