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Ein Kultivierter Bildersammler

Ein kultivierter Bildersammler

war Friedrich Ferdinand Ernst, genannt „Fritz“, Nickel (1895 in Innsbruck – 1975 ebenda). Er war der Sohn des aus Sachsen stammenden protestantischen Handelsgärtners Friedrich Albert Heinrich Nickel (gelegentlich auch Nickl ohne das „e“ geschrieben), dessen Geschäfts- und Wohnhaus in der Schöpfstraße 21wir auf dem Bild sehen und dessen den gesamten Innenhof durchmessende Gärtnerei schon hier, hier und hier in unserem Bilderblog zu sehen war. Vater Nickel war in der Innung aktiv und züchtete erfolgreich seltene Geflügelrassen, die auf so schöne Namen wie „Gesperberte Plymouth Rocks“, „Silberne Wyandottes“ oder „Schwarze Minorka“ hörten, sowie prämierte Kaninchen der profaner benamsten Sorten „Silber“, „Russen“, „black and tan“ und „Belgische Riesen“. Auf dem Firmenschild steht die in Innsbruck wohl einzigartige Auszeichnung als „Königlich Sächsischer Hoflieferant“.

Fritz Junior wird bei der Firma Miller zu Optiker ausgebildet und ist dort natürlich an der optimalen Adresse, um alles zum Thema Fotografie zu erlernen. Er wird zum vielleicht bekanntesten Amateurfotografen Innsbrucks, der wie das Wort „Amateur“ schon impliziert, seine Liebe zur Fotografie auch über eine rege Sammeltätigkeit auslebt. Er wohnt viele Jahre in der Erlerstraße 13 und spazierte wie viele seine Kollegen gerne durch die Stadt, um Alltag und Neuigkeiten mit seiner Hasselblad zu dokumentieren.

Für das Stadtarchiv sind diese Aktivitäten heute unbezahlbar. Viel zu viele Bilder haben es nicht in Sammlungen geschafft und sind beim Sperrmüll oder ohne Kontext auf Flohmärkten gelandet. Walter Kreutz, aus dessen Sammlung dieses Bild stammt, hat zu Lebzeiten immer auch bei den Kollegen „mitgesammelt“, vermutlich viel getauscht oder einzelne Stücke abgekauft.

Zur Geschichte des Hauses wurde hier schon einiges gepostet, 1916 geriet Fritz Nickel Senior in Konkurs und musste das Haus an die Familie Nöbl verkaufen. Ein Jahr später starb er, kaum 50 geworden.

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