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Ein Echtes Dorf

Ein echtes Dorf

Es scheint ein Bild aus längst vergangener Zeit zu sein. In Wirklichkeit ist es wohl kurz vor 1900 aufgenommen worden. Die Amras Pfarrkirche ragt spitz scheinbar höher in den Himmel als das dahinter befindliche Schloss Ambras. Dort ist das 1899 abgerissene Uhrtürmchen noch klar zu erkennen.

Die Heumanderl im Vordergrund dürften eigentlich aus Mais bestehen. Diese sind so voluminös, dass sie mit Stricken zusammengebunden werden mussten. Trocknen mussten sie ja nicht.

Die meisten Häuser sind noch mit Holzschindeln gedeckt und mit schweren Steinen beschwert. Vielleicht fällt dem Ein oder der Anderen noch etwas zu den Häusern ein? Es sind ja ein paar recht markante Gebäude im Bild. Beachtenswert ist auch der Turm – oder ist es doch etwas Anderes? – rechts hinten.

Interessant ist auch, welche Gebäude, die in diesem Forum schon kürzlich besprochen wurden, beim Standort des Fotografen – wo ist der eigentlich? – nicht zu sehen sind.

Irgendwie ist jetzt aus einer kleinen Hommage an ein besonders nostalgisches Foto doch ein halbes Rätsel geworden.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum: Ph-7849)

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare
  1. Die zusammengebundenen Erntereste stehen, wie aus den Strünken ersichtlich, auf einem Maisfeld und bestehen aus den von den Türkenkolben befreiten Pflanzenresten. Was die Bauern damit angefangen haben, weiß ich nicht. Heutzutage zerschreddert man die ganze Pflanze zu gewinnbringendem, elendig stinkendem Silofutter, für die Biomilch vom Berg.

    Tja, der „Turm“. Ist das am Ende eine optische Täuschung, und es handelt sich um einen Pavillon im unteren Teil des Schloßparks?

    Es gibt immer noch ein zwei große, von der Kaufmannstraße bis zur Amraserseestraße durchgehende Felder. Wenn man den Standort geschickt wählt, hat man den Eindruck eienr tief ländlichen Gegend erwecken.

    1. hat man den Eindruck einer tief ländlichen Gegend. (die direkte Korrekturmöglichkeit fehlt leider, was aber sehr erzieherisch fürs saubere Schreiben ist)

      1. Genau, die Verlängerung der Kaufmannstraße habe ich gemeint, also die G. Hauptmannstraße.
        Am Luftbild gibt es auch noch ein zweites langes Feld, welches an einem Bauernhof endet, an welchem am anderen Ende die Autos vorbeipfeifen.
        Ich hab die Gegend vor Jahren einmal genauer betrachtet, Auslöser dafür war die im Paschberg Blog von Martin Schönherr (https://paschberg.blogspot.com) erwähnte spezielle Abzäunung des Feldes. Es handelte sich um spezielle Gitter, mit denen die Amis provisorische Landebahnen ausgelegt haben. Irgendwie ist dieses Besatzungsrelikt dann auf die Amraser Felder geraten, wo ich sie vor einigen Jahren noch gesehen habe. Ob sie jetzt noch dort sind, weiß ich nicht..
        Sollten diese Gitterroste am Ende auf dem alten ganz in der Nähe befindlichen Reichenauer Flugplatz verwendet worden sein, der ja für kurze Zeit noch nach dem Krieg in Betrieb war? Und dann liegengelassen und als Zaun acquiriert worden sein?

        1. Der Besitzer des „zweiten langen Feldes, welches an einem Bauernhof endet“ (also zwischen Gerhard Hauptmannstraße und Philippine Welserstraße), und dessen Feld teilweise mit diesen Gittern eingezäunt ist, Herr Karl Klotz, kann Ihnen mehr über die tatsächliche Herkunft der Gitter erzählen!

        2. Herr Zielfleisch von Verein „Schutzbauten Stuttgart“ hat mich übrigens aufgeklärt, dass die Gitterroste nichts mit Feldflugplätzen und nichts mit Vernebelungsanlagen sondern mit „Scheinbrandanlagen“ zur Ablenkung vom eigentlichen Angriffsziel zu tun haben. Karl Klotz (s.a. Kommentar vom Herrn Roilo) hat mir zudem erzählt, dass die Gitteroste nach dem Krieg zur „freien Entnahme“ in der Gegend des heutigen Klärwerks herumlagen; dort gab es im Krieg einen kleinen Truppenübungsplatz.

  2. Das Haus rechts im Vordergrund mit Krüppelwalm stand gegenüber des Seewirts an der Einmündung der heutigen Gerhart Hauptmann Straße.
    Das helle Dach rechts hinten – vermutlich der Treichlhof; davor der „Untere Gratl“. Vor der Kirche der Burgler. Gegenüber mit Krüppelwalm – Kapeller. Rechts davon, damals noch längs zur Straße, der Stecherhof. Naz und Kiefinger sieht man nicht, die werden durch Mais und andere Gebäude verdeckt.
    Der Turm im Park ist übrigens das „Schneiderhäusl“: Der Turmsockel der St. Georgskirche, die bei einem Hochwasser des Schintertalsbaches zerstört wurde (nachzulesen im Amrasbuch von Dr. Hye); man geht hier quasi durchs Kirchenschiff in den Park; den Sockel eines Dienstes sieht man an der Nordseite noch ganz gut.
    Was mich am Bild aber besonders fasziniert ist das allein stehende Aldranser Gloriettl, das ich immer der tatsächlich wesentlich jüngeren Villa westlich davon zuordnete. Lt. Kunstkataster gehörte das Gloriettl zum Zephyrisschlössl.
    Der Giebel der Aldranser Kriche ist sehr gut sichtbar; so wie kürzlich, als der Sautnerhof (der Stall neben dem Aldranserhof) abgebrochen wurde um Platz für ein Wohnanlage zu machen.

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