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Die Straßen Von Innsbruck – Die Maria-Theresien-Straße

Die Straßen von Innsbruck – die Maria-Theresien-Straße

Als Innsbruck zur Stadt erhoben wurde, unterstand das Gebiet der heutigen Maria-Theresien-Straße noch der Gerichtsbarkeit des Klosters Wilten. 1281 erwarb Meinhard II. das Areal bis zur Kreuzung mit der Meranerstraße. Der neue Teil der Stadt wurde relativ einfach Neustadt (alternativ auch Vorstadt) genannt. Im 14. Jahrhundert wurde an ihrem Südende, an der Grenze zum Gebiet Wiltens das Georgentor errichtet. Seinen Namen erhielt das Tor vom Tiroler Landespatron, dem Heiligen Georg, der die Nordseite des Tores zierte. Im Gegensatz zu den Toren in der die Altstadt umgebenden Stadtmauer, hatte das Georgentor keinen militärischen Nutzen, sondern allein die Funktion, die Grenze zwischen Wilten und Innsbruck zu markieren.

1504 erwarb Kaiser Maximilian zwei Bürgerhäuser an der Stelle des heutigen Alten Landhauses, um dort seine neue Hofplattnerei errichten zu lassen. Dementsprechend findet sich ab jener Zeit für den oberen Teil der Straße auch der Name Plattnergasse. Zur selben Zeit überließ Maximilian der Stadt ein Weggeld, um die Straße zu pflastern. Während seiner Herrschaft und noch bis in das folgende Jahrhundert war die Maria-Theresien-Straße nur leicht verbaut. Zwischen den einzelnen Häusern fanden sich Gärten, Stallungen und andere Vorbauten.  Die Grenze zwischen Wilten und Innsbruck verschob sich zu Beginn des Jahrhunderts nach Süden, bis zum Ort, an dem 1765 die Triumphpforte errichtet wurde. Dieser neue Abschnitt wurde nun als äußere Vorstadt bezeichnet. 1700 bekam die Straße einen Brunnen, den Josefsbrunnen, er wurde jedoch 1870 wieder abgerissen. Die zentrale Annasäule wurde wenige Jahre später errichtet, nachdem bayrische Truppen, die während des Spanischen Erbfolgekriegs (1701–1714) in Tirol eingefallen waren, zurückgeschlagen worden waren, bevor sie Innsbruck erreichen konnten.

1700 bekam die Straße einen Brunnen, den Josefsbrunnen, er wurde jedoch 1870 wieder abgerissen. Die zentrale Annasäule wurde wenige Jahre später errichtet, nachdem bayrische Truppen, die während des Spanischen Erbfolgekriegs (1701–1714) in Tirol eingefallen waren, zurückgeschlagen worden waren, bevor sie Innsbruck erreichen konnten.

(Der Josefsbrunnen vor der Annasäule, Signatur Ph-M-8136) 

Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts erhielt die Straße allmählich ihre heutige Gestalt als sich vor allem der Dienstadel dort ansiedelte, während des folgenden Jahrhunderts gingen die Ansitze in bürgerlichen Besitz über. Ihren heutigen Namen erhielt sie im Laufe der nun bereits wohlbekannten großen Straßenumbenennung im Dezember 1873.

Beginnend mit 1891 dampfte die Lokalbahn Innsbruck-Hall durch die Maria-Theresien-Straße, zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Linie elektrifiziert.

(Die dampfbetriebene Lokalbahn, Signatur Ph-6028)

Als ab 1943 die Bomben auf Innsbruck fielen, wurde die Straße auch schwer getroffen. Eines der schwer getroffenen Gebäude war das Servitenkloster. Gauleiter Franz Hofer (1902–1975) instruierte die Ingenieure, bei den Sprengarbeiten am Kloster „aus Versehen“ die benachbarte Servitenkirche zu beschädigen, so dass diese abgerissen werden musste – ihm schwebte nämlich ein gewaltiger Paradeplatz vom Neuen Landhaus weg über die im Wege stehende Kirche hinaus vor. Die Weigerung des leitenden Ingenieurs und das baldige Kriegsende retteten jedoch die Servitenkirche und erhielten das Bild der Straße.

(Rechts: Das zerstörte Servitenkloster, Signatur KR-NE-1122)

(Links: Zerstörungen am Haus Nr. 49, welches bei den ersten zwei Angriffen am 15. und 19.12.1943 schwer getroffen wurde, Signatur KR-NE-1669)

(Titelbild: Kolorierten Stahlstich der Maria-Theresien-Straße nach Norden, Signatur Bi-g-1585)

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Am zweiten Bild sieht man recht deutlich die neulich berätselte Häuserfront wie sie sich vor Öffnung der Anichstraße bot. Man sieht rechter Hand das schöne kleine Tor Richtung Westen, womit rechts daneben das Melzer Haus zu sehen sein muß. Ebenso sieht man wieder die Front des schon vor längerer Zeit besprochenen Hauses, welches an der Stelle der späteren CA ank gestanden ist.

    1. Jetzt muß ich ganz dumm fragen: Hatte die Servitenkirche damals einen ganz anderen Turmhelm – oder handelt es sich da um etwas gänzlich anderes – obwohl – ich wüßte nicht, was.

  2. Bezüglich der Zerstörung des Hauses Maria-Theresien-str.49:
    Meine Mitschülerin Anneliese S., sie wohnt jetzt in Wien, hat mir vor einigen Jahren erzählt, ihre in diesem Haus wohnhafte Großmutter sei damals aus Angst vor den fallenden Bomben in ihren Kleiderschrank geflüchtet – und aus diesem habe man ihre Leiche beim Wegräumen des Schuttes dann geborgen.

  3. Ich denke man sieht hier eine Fotografie mit nachgezogenen Konturen an der Architektur der Straße. Über dem Hafelekar – und das erstaunt mich – erblickt man eine Wolke die stark an einen Kondensstreifen eines Flugzeugs erinnert, oder war es gar ein Komet?

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