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Kunst Am Bau III

Kunst am Bau III

Die Kunstwerke auf den Innsbrucker Häusern, auch bekannt als „Kunst am Bau“, sind oft eine Geschichte für sich. Meist von Passanten mit Nichtachtung bestraft, wobei ich mich selbst hier nicht ausnehmen kann, ist mir allerdings erst bei der Recherche für unsere Beiträge in diesem Blog klar geworden, dass die Kunstwerke generell wenig Gegenliebe zu erfahren scheinen. Eine beachtliche Zahl ist bei Renovierung bzw. Sanierung einfach entfernt bzw. „überdämmt“ worden.

In unserem heutige Rätselbild befürchte ich einen ähnlich gelagerten Fall. Zu entscheiden, ob die an der Hauswand angebrachten geometrischen Formen und Linien ein Kunstwerk oder nur Verzierung sind, obliegt wohl einem geschulteren Auge als dem meinen. Die Arbeit ist aber auf jeden Fall signiert und scheint bei uns in der Sammlung als Sgraffito auf.

Wie immer bleiben Fragen offen. Wo hat sich der Künstler hier verewigt? Was machen die ganzen Kinder vor der Türe? Die wahrscheinlich wichtigste Frage ist aber: Kann man die Arbeit vielleicht doch noch bewundern?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-5048)

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare
  1. Ecke Mitterhoferstraße Reichenauerstr. ?? Sieht bis aufs Dach heute gaaanz anders aus. Aber die Nachbarhäuser täten stimmen. Und die Schule, von der die Mädchen noch in geschlossener Formation, also nicht weit weg, versammelt sin tätten ja auch passen.

    1. Dann würde sich die Hausnummer 42 also auf die Reichenauerstraße beziehen? Dürfte wirklich passen, gratuliere, Herr Hirsch! Also in den „Heimstätten“

  2. Ich war in dieser Gegend vor ein paar Jahren fotografierender Weise unterwegs. Die Häuser Mitterhoferstr. 3 und 5 sind ja auch interessant. Die noch einfach gestrickte Nummer 3 habe ich intern Batmanvilla getauft, und den Schlößchenverschnitt mit dem spitzen Treppentürmchen und dem kessen Minibalkon an der Westseite finde ich auch ohne je vorhanden Wandschmuck für absolut kunstvoll. Wandschmuck gibts wieder in der Lutterottistraße mit den alten (Südtiroler?)Häusern. Motive zum mittelalterlichen Dichter und Heldenleben und als Draufgabe noch immer da und dort Luftschutzpfeile. Zweimal ums Eck und man steht fasziniert vor der Lutterottistraße 6a, einem sich allen Kategorisierungen widersetzenden Neubau. Aber wir entfernen uns immer mehr Richtung o.t.

    1. So „gaaanz anders“, Herr Hirsch, wie Sie das jetzige Gebäude gegenüber dem Titelbild empfinden, sehe ich es eigentlich nicht. Es hat neben dem gleichen Dach noch immer EG+2, denselben Eingangsbereich inkl. Maschendrahtzaun, Betonpfeiler und Thujenhecke, das Vordach über der Haustüre sieht auch noch gleich aus, ebenso die leicht vorspringende Fassade im Bereich des Stiegenhauses und die Fensteranordnung rechts und links davon.

      Komplett anders sind nun die Balkone Rg. Mitterhoferstraße, die durch normales Glas ersetzte 60er-Jahre-Glasziegelwand links der Haustüre und der neue Verputz, der das Kunstwerk und die Holzverschalung im Stiegenhausbereich verschwinden hat lassen.

      Im Kunstkataster heißt es dazu: „Nach schweren Bombenschäden des Zweiten Weltkrieges am Vorgängerbau im Jahr 1966-1967 als eines der ersten Wohnbauprojekte des 1966 neu gegründeten Bundesministeriums für Bauten und Technik wiederaufgebaut. In jüngster Zeit durch Sanierungsmaßnahmen in der Originalsubstanz beeinträchtigt.“

      Ob die Signatur tatsächlich von einem Künstler stammt? Ich vermute eher von einer Künstlerin, der 1933 in Innsbruck geborenen Malerin und Graphikerin Elisabeth Bauer (später Bauer-Stein). Stutzig macht mich allerdings die Tatsache, dass es keinen Wikipedia-Eintrag über sie gibt, obwohl sie sehr viel ausgestellt hat, sowohl in Österreich, im übrigen Europa als auch in Übersee und ihr zudem 1959 der Theodor Körner Preis und 1966 der Förderungspreis der Stadt Innsbruck für bildende Kunst verliehen wurde:
      Am 23. April 1959 „erhält die 24jährige Innsbrucker Malerin und Graphikerin Elisabeth Bauer den Körner-Preis.“ (Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck, Mai 1959, S. 9)

      Und zum Innsbrucker Förderpreis: http://www.literature.at/viewer.alo?objid=1031288&viewmode=fulltextview&page=4&query=Elisabeth%20Bauer

      1966 Preis verliehen, 1967 Signatur. Vielleicht wurde der Auftrag zur Fassadengestaltung als Folge der Preisverleihung vergeben?

      Frage an Herrn Herbst: Ist der Künstler / die Künstlerin dem Stadtarchiv bekannt?

      1. Es dürfte sich um Prof. Elisabeth Bauerstein-Wildbolz handeln, geboren am 25.06.1933, gestorben am 20.02.2019. Ihr Grab ist am Friedhof in Mühlau zu finden.

        1. Unter diesem Namen habe ich ebenfalls gesucht, Frau Entstrasser. Einträge findet man jede Menge, von Galerien und Auktionshäusern bis zu Parte und Sterbebild (hier wird ihr Name mit Wildbolz-Bauerstein angegeben), aber keinen Wikipedia-Eintrag oder sonstige Biografie. Sie wird auch im Eintrag über den Mühlauer Friedhof nicht unter den dort genannten bestatteten Persönlichkeiten (Gerhild Dieser, Georg Trakl, …) erwähnt.

      2. OK, ich nehme ein oder 2 a von gaaanz anders zurück. Aber es war so, daß ich glaubte, das Türschild mit den verschiedenen Bildbearbeitungstricks als Reichenauer Straße erahnt zu haben. Und die ersten 3 Worte des Kommentars waren schon geschrieben, als ich es noch auf street view nachkontrollieren wollte. Und dann die Enttäuschung beim Anblick der Balkone. Schnell zwei Fragezeichen drangesetzt und dann die Ähnlichkeit der Nachbarhäuser als „isses doch“ akzeptiert. Und vermutet, daß mit dem verdämmten Liniengewirr auch die Sägezahnbalkone als ideale Kühlrippen verschwunden sind. Anschließend werden Besucher und Bewohner gesagt haben „Das Haus sieht jetzt gaaanz anders aus!“.
        Soviel zur Genese meines Kommentars.

        Die angebrachte Bombenruinenersatztafel ist diesmal echt, das dortige Haus hat tatsächlich einen Volltreffer erhalten. Das hat mir in Erinnerung gerufen, daß wir schon einmal einen Beitrag hatten, in welchem ein Neubau gezeigt wurde und dahinter ein Einfamilienhaus, welches wenige Jahre nach dem Foto den Bomben zum Opfer gefallen ist. War es der Vorgängerbau? Ich find es nicht mehr. Vielleicht hab ich es auch nur gaaanz anders in Erinnerung.

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