Die Schwarzen Mander (XVIII.)

Die nächste Statue die von Godl gegossen wurde, ist die Sigismunds des Münzreichen.

Sigismund wurde in Innsbruck geboren und residierte während seiner Zeit als Tiroler Landesfürst dort. Er befand sich nach dem Tod seines Vaters, Friedrichs IV., unter der Vormundschaft Kaiser Friedrichs III., der diese so lange wie möglich hinauszog, mit 19 Jahren übernahm er schließlich die Tiroler Landesherrschaft.  Am bekanntesten ist er natürlich für die Verlegung der Münzstätte nach Hall und die Prägung der ersten Silbermünzen im Wert eines (Gold-)Guldens, die bald darauf ihren Siegeszug durch ganz Europa nahmen. Doch auch in Innsbruck hinterließ Sigismund einige bedeutende Spuren; so wurde unter seiner Herrschaft der Grundstein für die Hofburg gelegt, die ihre heutige Gestalt erst durch den barocken Umbau unter Maria-Theresia erhielt.

Sein Ehewappen wurde auch am Goldenen Dachl angebracht (natürlich erst nach seiner Herrschaft), zerbrach jedoch und wurde 1822 entfernt. Er feierte auch seine beiden Hochzeiten in Innsbruck, seine erste mit Eleonora von Schottland, die zweite mit Katharina von Sachsen.

Trotz seines Beinamens „des Münzreichen“ war seine Herrschaft von finanziellen Schwierigkeiten geprägt. Er ließ u.a. kostspielige Befestigungen errichten wie etwa Sigmundskron bei Bozen (die auch wegen Geldmangel nicht vollendet wurde). Nach einem teuren Krieg gegen Venedig gingen seine Probleme so weit, dass er große Teile des Landes an seinen bayrischen Nachbarn verpfänden wollte. Nur durch Einschreiten der Landstände und Kaiser Friedrichs wurde dies verhindert. Im Alter wurde Sigismund zunehmend senil und wurde schließlich entmachtet und er dankte zugunsten Maximilians I. ab.

(Signatur Ph-22997)