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Die Plattnerkunst In Innsbruck (V.)

Die Plattnerkunst in Innsbruck (V.)

Nicht nur Plattner waren an der Schaffung der prunkvollen Harnische beteiligt – hinzu kamen u.a. auch Goldschmiede und Ätzer, die den Rüstungen mit ihrer Arbeit ihr prachtvolles Aussehen verliehen. Manchmal wurden die Harnische von den Innsbrucker Plattnern nach Augsburg oder in andere Städte geschickt, um die Dekorationsarbeiten dort vornehmen zu lassen, doch auch in Innsbruck waren entsprechende Handwerker ansässig.

Einer von ihnen war Hans Perckhammer, ein Maler, der ab 1547 in der Hofplattnerei als Ätzer und an Vergoldungen arbeitete (er war ebenfalls an der Inneneinrichtung der Hofburg und dem alten Zeughaus beteiligt). Die Familie brachte noch weitere Maler hervor, die in Diensten des Hofes standen. Christoph Perckhammer etwa arbeitete u.a. am Schloss Ruhelust und der Hofkirche, sein Sohn Karl folgte in seine Fußstapfen.

Hermann Daum (oder Dum) war ein Goldschmied der sowohl Rüstungen verzierte als auch Schmuck und Geschirr herstellte. Für die zweite Gemahlin des Kaisers, Bianca Maria Sforza, fertigte er Goldfäden und Spangen, sowie Perlenstickereien; für Maximilian selbst schuf er mehrere goldene Kelche und andere Trinkgefäße. Einen Harnisch für Herzog Friedrich (den Weisen) von Sachsen (1463–1525) überzog er mit Gold und Silber.

Leonhard Mayerl (oder Meurl) war wie Perckhammer Maler und Ätzer, sein Vater war Hoffasser Kaiser Ferdinands I. gewesen. Für eben dessen Hartschiere ätzte er auch u.a. 100 Stück Schäflineisen (deren Waffen).

Ein Innsbrucker Glasmaler der ursprünglich aus Sterzing stammte und sich ebenfalls als Waffenätzer betätigte, war Paul Dax. Der Malermeister hatte eine aufregende Lebensgeschichte – er diente unter dem berühmten Landsknechtführer Georg von Frundsberg und war am Sacco di Roma, der Plünderung Roms durch ein Söldnerheer Karls V. 1527, beteiligt.

Während die Plattnerkunst anfänglich im deutschen Sprachraum in Nürnberg und Augsburg seine Zentren hatte, stieg Innsbruck unter der Patronage der Habsburger, insbesondere natürlich Maximilians, in deren Rang auf. Wie eng Maximilian mit dem Turnier und den dafür notwendigen prächtigen Harnischen verbunden wurde und wird zeigt sich auch an der Liebig-Karte, welche die „Zeit Maximilians“ darstellen soll.

(Signatur sommer26_052a)

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