Die Anfänge des Freibades Tivoli
Spätestens mit Abschluss des Staatsvertrags 1955 gibt es auch in Österreich so etwas wie die Wiederentdeckung der Lebenslust. Ein Jahrzehnt ist seit dem Krieg vergangen, viele Trümmer sind beseitigt, es gilt nun nicht mehr nur Altes wieder aufzubauen und zu reparieren, sondern auch mit neuen Projekten in die leuchtende Zukunft zu blicken. So auch in Innsbruck. Im Jahr 1957 beginnt dort der Bau einer ausgedehnten Badeanlage, die nach ihrer Fertigstellung 1961 rasch zum Publikumsmagneten werden wird und den Innsbruckerinnen und Innsbruckern Urlaub vom Alltag bieten sollte und bis heute zum Inventar des Innsbrucker Sommers gehört: Das Tivoli-Schwimmbad.
Im heutigen Beitrag möchte ich Ihnen einige Bilder vom Bau der Anlage zeigen. Das erste Bild, auf dem die Baugrube für eines der Becken schon ausgehoben ist, zeigt das alte Tivolistadion, das dem zukünftigen Schwimmbad seinen Namen geben sollte. Architekt des Schwimmbads war Norbert Heltschl aus Innsbruck.
Im folgenden Bild sieht man bereits erste Gebäude und – da für das Bad große Mengen an Beton verbaut wurden – die entsprechenden Anlagen zur Herstellung desselben vor Ort.
Das nächste Bild zeigt die späteren Becken für die Sprungtürme sowie das Wettkampfbecken. Die noch fehlenden Tribünen geben den Blick frei auf die Häuser in der Purtschellerstraße. Zum Aufnahmezeit befand sich offenbar auch ein Vergnügungspark auf dem Gelände.
In den Planungen von Heltschl spielten nicht nur die Schwimmbecken und die Gebäude eine große Rolle, sondern auch die Gestaltung der Liegewiesen. Die dekorativen Elemente an den Gebäuden sowie die auf den Freiflächen aufgestellten Skulpturen sollten das gesamte Gelände zum einem Gesamtkunstwerk machen, das nicht nur der Gesundheit der Innsbrucker Bevölkerung dienen, sondern auch gefallen sollte. Zur Gestaltung der Liegewiesen kamen damals offenbar auch noch Pferde zum Einsatz, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist.
Im Frühjahr 1961 wurde das Schwimmbad schließlich eröffnet. Im Großen und Ganzen ist die Anlage seither unverändert geblieben, abgesehen davon, dass die damals gepflanzten Bäume mittlerweile viel Schatten spenden und die Rutsche, die Anfang der 1960er Jahren eine kleine Sensation war, nunmehr wohl niemandem mehr die Badelatschen ausziehen wird. Auch wurde das Gelände seither um mehrere Sportplätze erweitert. Gleich geblieben ist, dass Sommer für Sommer tausende Menschen dort Abkühlung und Erholung finden.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-A-24386-195; 138; 169; 77 und Ph-4254)
Vielen Dank für die schöne Berichterstattung und schönen Bilder.
Erwähnt werden sollte noch, dass eine Veränderung – die damaligen Saunen – heute nicht mehr vorhanden sind. Das einzige, was daran heute noch erinnert sind die Betonsäulen neben dem Sanitätsbereich.