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20. Export- Und Mustermesse In Innsbruck

20. Export- und Mustermesse in Innsbruck

Vom 21. bis zum 31. August 1952 fand in Innsbruck die 20. Export- und Mustermesse statt. Über 1000 Aussteller aus dem In- und Ausland zeigten ihre Waren. Wegen des unerwarteten Andrangs von Firmen, die ihre Waren bei dieser Veranstaltung präsentieren wollten, mussten von der Direktion der Innsbrucker Messe zusätzliche Ausstellungsflächen angemietet werden. Auf der nächsten Abbildung ist ein Ausschnitt aus einem Artikel, der am 12. Juli 1952 in der Tiroler Tageszeitung erschienen ist, mit einer Aufschlüsselung der Herkunftsländer der Ausstellerfirmen zu sehen.

An der Eröffnung am 21. August 1952 nahmen über 100 Ehrengäste aus Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich und England teil. Über die Eröffnungsfeierlichkeiten wurde am nächsten Tag ausführlich in der Tiroler Tageszeitung berichtet. Unter anderem war zu lesen: „Die Eröffnung der Innsbrucker Messe gestaltete sich zu einer Kundgebung der Genugtuung über die seit sieben Jahre erzielten wirtschaftlichen Fortschritte und zu einem Bekenntnis des Landes Tirol zu Oesterreich und Oesterreichs für ein vereinigtes Europa. […]. Bundeskanzler Dr. Figl, der die Messe eröffnete, erklärte: „Die dritte Innsbrucker Nachkriegsmesse ist reichhaltig und groß wie nie zuvor. Ein Fortschritt der Leistung, des Könnens aber auch des Gemeinschaftsgeistes, des Zusammenstehens und des gegenseitigen Ergänzens für die Einheit der Wirtschaft. Durch diese Einheit wollen wir zum großen Ziel gelangen: zur Vollbeschäftigung. Durch dieses Ziel wird in unserem Lande der soziale und politische Frieden erhalten. […]“

Und nun zum höchstwahrscheinlich für viele Leser und Leserinnen eher einfachen Rätsel: In der Tiroler Tageszeitung vom 21. August 1952 wurde der weiter unten abgebildete Lageplan, auf dem die einzelnen Messestandorten zu sehen sind, veröffentlicht. Wer von Ihnen erkennt die Gebäude und weiß welche Funktion sie außerhalb der Messezeit hatten?

Das Titelbild zeigt eine Werbekarte für die 20. Innsbrucker Export- und Mustermesse. (Stadtarchiv Innsbruck, Ph-37938)

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare
  1. Werbeplakat = „Sommer“?
    In den beiden Pradler Haupt- und der Volksschule wird wahrscheinlich der jeweilige Turnsaal „genutzt worden sein.
    Messehalle ist klar – aber die beiden anderen? Stallungen des Militärs bezw. der Besatzung?

    1. Die Pradler Volkschule hatte damals gar keinen Turnsaal! Der alte Turnsaal erhielt einen Bombenvolltreffer, die Leitgebhalle gab es noch nicht. Auf diesem Platz lag nur den Trümmerhaufen der alten, abgebrochenen Pradler Kirche!

    2. In den Schulen wurden die Klassenzimmer benutzt! Ich geriet einmal zusammen mit einer meiner Tanten in die „Buamhauptschual“, also in die Pembaurstraße. Ich kann mich nur noch an Modewaren, Haushaltsgegenstände, Vorhänge und Teppiche erinnern!
      In der schnell neben uns liegende Pradler Volksschule bin ich während der Messe nie gewesen, wir schauten nur vom Küchenfenster aus der Völkerwanderung zu! Meine Tanten waren damals mit ihrem Geschäft große Nutznießer.

      1. ……was ich ihnen noch nachträglich von ganzem Herzen vergönne – den Tanten das Geschäft – und den Messekunden das gute Brot!

        1. Lieben Dank, Frau Stepanek! Ja – wenn ich an so ein frisches Roilo – Semmele denke …!! Dabei hatten es ja meine Onkel so schwer mit dem Holzbackofen, da gab es nichts mit einfach einschalten, Temparatur regeln und los geht’s! Die Güte der Holzscheiter, das Wetter (Föhnlage!), die Anheizzeit (um 2 Uhr in der Früh Beginn) etc. waren maßgebend

          1. Ja, Herr Roilo, und ich bin froh und dankbar, daß ich einmal – ganz am Ende – zusehen durfte beim „Semmelwirken“ und wie blitzgeschwind das ging – beim Aussäubern des Backofens nach einem „Flugfeuer“ und dem Einschießen der Semmeln – das machte früher immer Ihr Onkel Vitz, aber den gabs da schon nicht mehr.
            Für mich ein unvergeßlicher Eindruck, dieser einmalige Blick „hinter die Kulissen“

  2. Ganz so einfach wäre das Rätsel „Wer von Ihnen erkennt die Gebäude“ ohne abgebildeten Lageplan nicht ausgefallen.
    Der Mehrwert der Abbildungen für nicht ortskundige Besucher beschränkte sich wohl auf die dort versprochene Beflaggung.

  3. 1 Heutige MS Pembaurstraße (Rennerschule „Knaben“)
    2 Heutige MS Gabelsbergerstraße (Rennerschule „Mädchen“)
    3 Volksschule Pradl (Leitgebschule)
    4 Messehalle
    5 Eh. Stallungen, Hof etc. hinter der Polizeidirektion Kaiserjägerstraße
    6 Klosterkasernenhof

    1. Ja, Herr Pechlahner! Zuerst habe ich zufällig Nr. 3 gesehen. Das war schließlich meine erste Schule (1942/43) und mein täglicher Blick aus unserem Küchenfenster bis 1951, als meine Mutter starb und ich ein Zimmer an der Nordseite des Hauses bekam. Von hier aus sah ich dann aber die ganze Nordkette – und das Stepanekhaus 😉
      Naja – der Pradler Kirchturm hat mir gefehlt, der ungefähr in der Mitte des Schulgebäudes herausschauen müsste – aber das ist halt auch nur eine Zeichnung. Wir sahen vom 2. Stock (das Foto ist vom erstem Stock aus aufgenommen) auch noch die Uhr! War in der damaligen Zeit schon praktisch.
      https://postimg.cc/pyHk9bPq – dieses Foto machte noch mein Vater.
      Auf diesen Bild sieht man auch, eingeklemmt zwischen Schule und Kirche, die später durch einen Bombenvolltreffer zerstörte Turnhalle

    2. In Nr. 1 besuchte ich nach kriegsbedingten Zwischenspielen in Dreiheiligen, Nenzing in Vorarlberg und Amras die vierte Klasse (Schuljahr 1945/46). Bei der Pradler Volksschule mussten erst die Bombenschäden beseitigt werden, so wurden wir bei den Hauptschul-Buben in der Pembaurstraße untergebracht. (damals war ja noch alles streng getrennt!).

  4. Auch hier hat die Tram eine Rolle gespielt; möglicherweise habe ich dieses Bild hier schon gezeigt. Zu sehen ist ein Einzelstück der IVB, den aus Winterthur in der Schweiz stammenden Triebwagen Nr. 17, der vor allem auf Linie 3 eingesetzt war: https://postimg.cc/qgRLSdKx (Foto: P.Boehm, eigene Slg. und Bearbeitung).

    So dürfte im Jahr 1950 die Messelinie 1H für die „Export- und Mustermesse“ vom und zum Hauptbahnhof am Nordast der Linie 1 ausgesehen haben, zumindest lässt das Zielschild auf diesem Foto vom 23. August 1956 das vermuten. Laut „Kreutz“ pendelte die Linie 1H von 26. August 1950 bis 3. September 1950. Sie war davor zuletzt 1941 in Betrieb gewesen. Das Vorhandensein des passenden Zielschilds legt nahe, dass dieser Wagen dafür eingesetzt wurde.
    Auf dem Foto steht der Tw 17 am Remisengelände östlich der Klostergasse und wartet auf seine Verschrottung, die, soweit bekannt, im selben Jahr erfolgt ist.
    Es gibt in der Literatur noch ein weiteres Foto des Tw 17 auf diesem Gelände, einen Monat zuvor aufgenommen und als Linie 3 beschildert. Er wurde also nicht unbedingt direkt nach dem 1H-Einsatz aufs Abstellgleis geschickt.

    Ich gehe aber davon aus, dass die Linie 1H 1950 tatsächlich ihren letzten Auftritt hatte, zumindest gibt es bislang kein gegenteiliges Indiz. Ebenfalls 1950 wurde bereits durch eine Busrundlinie die Ausstellungsorte miteinander verbunden, 1951 dann wieder (von einem Anschluss des Hauptbahnhofs ist keine Rede mehr), und auch von 21. bis 31. August 1952 war diese Busrundlinie wieder in Betrieb, womit wir hier wieder „on topic“ wären. (Die Datenquelle ist, wie könnte es anders sein, der „Kreutz“.)
    In den Jahren danach scheinen die Messezubringer vorerst eingestellt worden zu sein, wohl auch dem damaligen Zeitgeist der zunehmenden privaten Motorisierung folgend.

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