skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Die „28er“ Kommen

Die „28er“ kommen

Im Zuge der regelmäßig stattfindenden Garnisonswechsel erfolgte im Frühjahr 1912 die Verlegung des Regimentsstabes und des 3. Bataillons des böhmischen Infanterierregiments „Viktor Emanuel III. König von Italien“ Nr. 28 („Prager Hausregiment“) von Trient nach Innnsbruck. Die „28er“ zählten zu den ältesten Regimentern der österreichisch-ungarischen Armee (aufgestellt 1698) und ergänzten sich nahezu ausschließlich aus tschechischsprachigen Bewohnern der „Goldenen Stadt“.

Die Innsbrucker Nachrichten schilderten ihre Ankunft in der Tiroler Landeshauptstadt am 5. März 1912 wie folgt:

Inzwischen traf, von einer mächtigen Lokomotive neuester Konstruktion gezogen, der lange Zug, der das nach Innsbruck transferierte Bataillon des 28. Infanterie-Regimentes „König Viktor Emanuel III.“ brachte, ein. Die Auswaggonierung war in kürzester Zeit vollzogen und gleich darauf nahmen die Truppen mit ihrer Musik auf derselben Stelle, wo kurz vorher das scheidende Kaiserjägerbataillon stand, Aufstellung.
Unter ähnlichem Zeremoniell, wie vorerst der Abschied, erfolgte nun die Begrüßung der neuen, unter dem Kommando des Obersten Franz Daniel, bezw. Oberstleutnants Ritter v. Straub stehenden […] Truppen durch Erzherzog Eugen und den Korpskommandanten FML Dankl, dann erschollen die Kommandorufe: „Doppelreihen links um! Marsch!“ und unter den Klängen des Andreas Hofermarsches ging es durch ein vieltausendköpfiges Spalier der Klosterkaserne zu.

Knapp drei Monate nach ihrer Ankunft stellten sich am 27. Mai 1912 einige Soldaten des „Prager Hausregiments“ am Areal der Klosterkaserne dem bekannten Innsbrucker Fotografen Max Ketzler (siehe Titelfoto). Sie sollten hier bis zum August 1914 bleiben. Von Innsbruck aus zogen die „28er“ mit dem 14. Korps nach Galizien, wo sie im Frühjahr 1915 – völlig zu unrecht, wie neuere Forschungen zeigen – von den vorgesetzen österreichisch-ungarischen Kommanden beschuldigt wurden, mitsamt der Regimentsmusik zu den Russen übergelaufen zu sein. Aber das ist eine andere Geschichte…

(Foto: Privat)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche