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Der Maler Und Der Landknecht (VIII.)

Der Maler und der Landknecht (VIII.)

Innerhalb erstaunlich kurzer Zeit eignete sich Dax nun auch das Handwerk des Glasers an, da er klagte, dass es für Maler in Innsbruck zu wenig Arbeit gebe. Das erste urkundlich bekannte seiner Werke zierte bereits die Ratsstube der Innsbrucker Regierung. Er erhielt sechs Gulden dafür, doch brachte es ihm vor allem einen weiteren Auftrag ein, die Verglasung einiger Säle in der Hofburg, für welche stattliche 430 verrechnet wurden.   

Ein besonders beliebtes Motiv Glasfenster waren Wappen; nachdem farbige Fenster für Jahrhunderte v.a. Kirchen vorbehalten waren, wollte nun jeder, der sich eines Wappens rühmen konnte, dieses auch in Glas erstrahlen sehen. So mangelte es dem Glasmaler Dax nun nicht an Arbeit. 1542 wurde er von Kaiser Ferdinand zum Hofglaser ernannt.

1544 erweiterte er seinen Tätigkeitsbereich erneut als ihn die Landesregierung anwarb, um die umkämpfte Landesgrenze zwischen Tirol und Bayern genau zu zeichnen. Der Malermeister machte sich auf den Weg nach Kufstein und zog von dort aus zweieinhalb Wochen über Berg und Tal um die notwendigen Skizzen anzufertigen. Anschließend fertigte er in seinem Atelier in Innsbruck zwei Landkarten an, eine davon als Relief. Nach anderthalb Monaten Arbeit überreichte er beide der Regierung. Er erhielt großes Lob und wenig Geld – 15 Gulden – für seine Mühen. Er beschwerte sich und verlangte ein höheres Gehalt, ob er damit Erfolg hatte ist leider nicht bekannt. Im folgenden Jahr betätigte er sich jedenfalls erneut als Landkartenmaler und fertigte Karte der Bergwerke „am Röhrerbichl“ in Kitzbühel, wo Silber und Kupfer abgebaut wurde. Er fertigte zwei Karten an, für welche er dieses Mal immerhin etwas über 18 Gulden erhielt.

(Signatur Ph-37212)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Sehr interessant, besonders auch der Hinweis auf die wunderbare Karte des tirolisch-bayerischen Grenzgebiets im Karwendel. Auf der online verfügbaren Original-Karte von 1544 sieht man sogar den Achensee, St. Georgenberg, Schloss Tratzberg und Jenbach eingezeichnet.
    Die bayerische Grenze und die „ausländischen“ Orte hat Paul Dax mit roter Tinte eingetragen, die Orte in Tirol hat er mit schwarzer Tinte geschrieben. Unten sieht man am Rand die Initialen P.D. als Signatur des Künstlers:
    https://hik.tirol.gv.at/?basemap=bm0&category=SonstigeKarten_Plaene_nicht_georef&scale=18489334.71591035&centerx=1124082.1808025348&centery=5528531.5817380585&centerspatial=102100&map=37

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