Das wird eng
Ich könnte mir vorstellen, dass der Fotograf an dieser Stelle einige Zeit warten musste, um an diesem Punkt ein solches Verkehrschaos einfangen zu können. Oder irre ich mich und in Zeiten als die Auffahrt nach Vill und Igls noch durch diesen Schluff führte, war ein solches Verkehrsaufkommen an der Tagesordnung?
Beeindruckend für mich ist auch, welch unterschiedlichen Verkehrsmittel hier an diesem Punkt – neben den ohnehin sichtbaren Autos, Lastwägen und und Fahrrad – theoretisch aufeinandertreffen konnten bzw. welche Verbindungen sich hier kreuzen: Fußweg in die Sillschlucht, Mittelgebirgsbahn nach Igls, Brennerbahn und natürlich die Auffahrt zur Villerstraße. Die Autobahn musste da noch einige Jahre warten, aber wie lang? Unsere Datenbank schweigt sich über die Datierung dieses Bildes aus, haben Sie einen Vorschlag?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-4018)
Herr Egger hatte mit dem Titel „Das wird knapp“ statt „Das wird eng“ lustigerweise fast die gleiche Idee.
Ein ganz ähnliches Bild kann man in diesem Beitrag mit Staunen bewundern:
https://innsbruck-erinnert.at/das-wird-knapp/
Das von Herrn Egger präsentierte Bild wurde unzweifelhaft einige Momente vor oder nach dem Titelfoto aufgenommen. Der LKW mit der Holzladung ist auf beiden Fotos 100-prozentig derselbe.
Es heißt ja, wer Druckfehler findet, darf sie behalten….. Eine Engstelle wird laut Duden nicht wie im Text als Schluff, sondern als Schluf – mit langem U – bezeichnet.
Unter Schluff versteht man in den Erdwissenschaften ein unverfestigtes klastisches Sedimentgestein.
Andererseits kann man ‚beim Schluff’ auch gut essen 😉
https://gasthof-schluff.com/
In dem für die österreichische Rechtschreibung maßgeblichen „Österreichischen Wörterbuch“ werden die Schreibweisen „Schluf“ und „Schluff“ in der Bedeutung „enger Durchlass, Gang“ angeführt.
Vor dem Bretterkeller teilte sich die Straße. Die nach Vill führte führte zwischen dem Bretterkeller und Gastgarten hindurch.
Die andere unterhalb von diesem Richtung Aldrans. Da kam es des öfteren vor, dass es sich vor dem Durchlass beim Eingang der Sillschlucht staute.
Man beachte den VW Käfer mit kleiner Heckscheibe.
Servus Erwin, geschätzter Kabelkater! Man beachte nicht nur die kleine Heckscheibe des VW, sondern die s e h r kleine Nummer des Dahinterfahrenden! Dieses Auto, von dem ich leider nicht sagen kann, um welches Fabrikat es sich handelt (vielleicht ein Steyr-Produkt dem schrägen Emblem auf dem Heck nach) dürfte eher wenige Strafmandate bekommen haben…
Ja, das war ein Steyr, genau ein Steyr Fiat 2300. Mit solchen Autos fuhren Internisten und Prokuristen. Strafmandate wären in der Portokasse drinnen gewesen. Sein markantes Erkennungszeichen, ein in der Mitte vor dem Kühlergrill angebrachter einzelner Nebel(?)scheinwerfer, sieht man leider so nicht. Überhaupt eine STunde des Fiat, der frech quer vor dem Sillschluchtweg geparkte Wagen ist ein wunderschön zweifarbiger 1100er. Das Auto von Herrn Frischauf?
Ein kleines Rätsel ist für mich die Fahrzeugfolge. Am aktuellen Bild fahren vor dem Holztransporter drei Fahrzeuge, am verlinkten Bild ist der LKW noch weiter von der Bahnunterführung weg erst beim Geländer der Bahnbrücke, aber kein Fahrzeug vor ihm, zumindest keines, welches einen erkennbaren Schatten wirft, nur der Radfahrer lotet die Möglichkeit der Fortsetzung der Fahrt auf dem Gehsteig aus. Ist der mehrmals dort gefahren, bis das – von wem? – gewünschte Chaosbild zustande kam? Überholt wird auf den paar Metern keiner haben. Die Fahrzeugdichte kann zufällig schon zustandegekommen sein, die heutige Rennstrecke über den Südring nach Amras und Igls fehlte damals.
Herr Frischauf ist oft mit seinem BMW Motorradl unterwegs gesesen – war damit schnell am Ort des Geschehens ……….
Dieses Foto erinnert mich an den Samstag, 17.10.1953, nachmittags, nicht vor 15,30. Ich kam von Pradl. Derselbe Stau! Auch die Stellung des Lastautos mit offener Ladefläche, halb aus der Unterführung heraußen. Eine Frau, schwarz gekleidet, lief aus der Unterführung heraus und rief immer:“Er kann nix dafür – i habs genau g’sehen, er kann nix dafür…“ und rannte weiter. In der Unterführung, ein Stück hinter dem Lastauto, lag ein Mensch, Mann, bäuchlings mit ausgebreiteten Armen am Boden. Von ihm liefen 2 oder 3 Blutströme über die Fahrbahn. Ich ging weiter und als ich bei der Tabaktrafik südl. des Stiftes Wilten war, kam die Rettung in raschem Tempo, aber ohne Folgetonhorn, gefahren. In die Klinik gefahren ist sie aber dann in raschestem Tempo und mit schrillstem Folgetonhorn.
Anfang der nächsten Woche war dann eine kurze Notiz bezüglich dieses Unfalls in der TT Ich habe vergessen zu erwähnen, daß in der Unterführung ein einspuriges Fahrzeug(Fahrrad? Leichtmotorrad? am Boden lag. Ein Herr hob es auf und lehnte es gegen die südl. Seitenwand.
Ja, wenn man nicht selbst bei einer Blaulichtorganisation ist, bleiben solche Erlebnisse auch 70 Jahre später noch erinnerlich. Das nennt man wohl ein Trauma. Danke für die heute immer noch dramatisch wirkende Schilderung, Frau Stepanek!
Bei den LKW handelt es sich um Steyr 380 (auf dem Bild, wo sie sich kreuzen sieht man, daß ein Steyr 380 einer der ersten Serie ist), der Traktor dürfte dem Grill nach ein Steyr sein, der links geparkte Wagen ein FIAT 1100 eventuell ein M (werksinterne Bezeichnung E), bei dem von Herrn Hirsch bezeichnetem FIAT 2300 handelt es sich fast sicher um einen 1900, dem Vorgänger des 1500L,1800,2100,2300.