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Bäckerei Roilo In Alt-Pradl

Bäckerei Roilo in Alt-Pradl

Dieses Foto aus dem Jahr 1940 zeigt die ehemalige Bäckerei Roilo, die im Haus Pradler Straße 15 untergebracht war. Bis 1979, als der letzte Bäckermeister Karl Roilo in Pension ging, konnte man hier in der damals „letzten Holzofenbäckerei Tirols“ frische handgemachte Semmeln und Kipferln kaufen.

Am Eck des Hauses erkennbar ist eine Markierung mit weißer Farbe. Diese diente zur Orientierung im Dunkeln, da es zu Kriegszeiten keine Straßenbeleuchtung gab und die Fenster verdunkelt werden mussten. Im Hintergrund erkennbar ist der Pradler Dorfbrunnen und das Haus Pradler Straße Nr. 13.

Das Foto stammt aus einer Schenkung von Ing. Manfred Roilo. (Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-Dig-343-7)

Dieser Beitrag hat 43 Kommentare
  1. Ich durchstöbere grad ihre Seiten. Beim Roilo hab ich auch noch Süssigkeiten gekauft. Gibt es ein Bild vom Lebensmittelgeschäft (gehörte meiner Oma, Frau Liepert Hermine) gleich neben dem GH Altpradl. 1938-1968 hatte sie das Geschäft. Später kam der Sport Kiefer in diese Räume. Würde mich freuen, wenn sie mir ein Bild zusenden könnten. Liebe Grüße Sandra Handle

    1. Liebe Frau Handle,
      zumindest zu Sport Kiefer gibt es ein paar Bilder (dazu ist auch hier ein Beitrag im Entstehen – lustigerweise habe ich damit schon vor Ihrem Kommentar angefangen). Die Firma war in Pradler Straße 9 und 11 untergebracht, von beiden Gebäuden gibt es Fotos im Stadtarchiv. Ob das Geschäft von Frau Liepert auch einmal drauf ist, werde ich nachprüfen.
      Liebe Grüße aus dem Stadtarchiv,
      Hanna Fritz

    2. Liebe Frau Handle!
      Wenn Sie erzählen, Sie haben in (unserer) Bäckerei Roilo noch Süßigkeiten gekauft, dann kann ich Ihnen berichten, dass auch wir viel im Lebensmittelgeschäft Ihrer Oma Frau Hermine Liepert für den täglichen Bedarf geholt haben. Ihr Geschäft war im „Stepanekhaus“ Pradlerstraße 10 untergebracht. Sicher war es in der Kriegs- und Nachkriegszeit für Ihre Großmutter nicht einfach, mit einem Lebensmittelgeschäft in dieser Gegend über die Runden zu kommen! Für Brot und Süßigkeiten gingen die wenigen Alt-Pradler zum Roilo, für Fleischwaren zu einem der beiden Metzger Müller (Hans) und Sailer, für Milch und Molkereiwaren war Frau Ida Hirschvogel im Volderauerhaus (GH Altpradl) zuständig (hier musste man ja auch in den Zeiten der Lebensmittelkarte dem Milchbezugschein abgeben!) und dazu kam noch die eigentliche Konkurrenz, die Firma Stauder (Kolonialwaren, Obst, Gemüse, Pradlerstraße 4) und der Laden der Maria Köll schräg gegenüber (Pradlerstraße 11 – im Haus der Tischlerei / Bestattung Müller, später Sport Kiefer).
      Leider ist der Hausbesitzer der Pradlerstraße 10, Herr Heinrich Stepanek, im Jahre 2015 verstorben, ob sonstige Nachkommen vorhanden sind, weiß ich nicht. Jedenfalls würde ich als Enkelin von Frau Liepert einmal in diesem Hause nachfragen. Sollten Sie Bilder erhalten, würde ich mich anmelden!

      Für mich neu war, dass Sport Kiefer 1968 in diese Räumlichkeiten eingezogen ist!

      Liebe Grüße
      Manfred Roilo

      1. Lieber Herr Roilo!
        Ich beziehe mich auf die Bäckerei. Anfang der 80er Jahre haben wir direkt in der Bäckerei div. Backutensilien gekauft. Das waren u.a. Ein hölzerner, nicht sehr großer Teigtrog, 2 kübelähnliche hölzerne Gefäße mit einem Griff und Ringen aus Metall um die hölzernen Latten gut zusammen zu halten und ein paar viereckige Körbe vermutlich aus dem Verkaufsraum. Bis auf den Teigtrog, der einmal verschenkt worden ist, habe ich alles noch.
        Was mich aber damals wirklich sehr beeindruckt hat, war der gemauerte Backofen. Gibts den noch? Ich würde ihn sehr gern noch einmal anschauen, fotografieren, vermessen – also einfach dokumentieren

        1. Liebe Frau Wechner!
          Erst heute habe ich Ihren Beitrag entdeckt und ich bin richtig gerührt, dass noch Originalgegenstände aus unserer ehemaligen Bäckerei „leben“. Leider ist bei der Auflassung der Bäckerei alles an mir vorbeigegangen, ich war nicht mehr in Innsbruck! Dabei habe ich die ersten 19 Jahre meines Lebens hier verbracht!
          Wenn jemand solch ein Interesse an alten Gerätschaften dieses Handwerkes hat, dann stammt er sicher von einer Bäckerei ab und hat auch einen entsprechenden Platz dafür. Beides träfe auf die Bäckerei Wechner in Kappl zu – liege ich vielleicht sogar richtig?
          Zum alten Holzbackofen: Sie haben nun auch mein Interesse geweckt! Da die Kinder einer meiner Cousinen im Nachbarhaus wohnen, werde ich der Sache nachgehen. Ergebnis demnächst! Einen schönen Feiertag noch!

        2. Noch etwas: Bilder vom Backofen, als er noch in Betrieb war, besitze ich, auch einen Zeitungsartikel aus der TT! Alles würde ich gerne zu Ihren Nachforschungen beisteuern. Mich würden aber besonders die Abmessungen interessieren, denn mit Schaudern denke ich an ein Erlebnis aus meiner Pradler Zeit! Bald einmal nach dem Krieg wurde das Backofengewölbe erneuert und ich musste als damals Schmächtigster der Roilos hineinkriechen und die hinteren, von außen nicht erreichbaren Remonaden herausholen!!
          Ja – von außen hineinschauen möchte ich noch einmal!!

          1. Ja, so lernt man dazu! Habe „Remonaden“ gegoogelt – er hat mirs nicht geglaubt und mir dauernd „Remoulade“ serviert!
            Bin aber dann doch fündig geworden. Danke für den Fachausdruck und die daraus resultierende Wissenserweiterung.

    3. Lb.Frau Handle:
      Der Grund für die Geschäftsübergabe von „Gasser“ an „Liepert“ war folgender:
      Die Stiefmutter meiner Schwiegermutter, also die Frau Kreszenz Gasser geb. Theis, geb. 20.9.1878, erkrankte im Jahre 1938 urplötzlich an einer frühen Form einer totalen Demenz – und dazu kam noch ein Unterleibsleiden (Zyste mit großen Wassereinlagerungen – bisweilen mit „unvermuteter Selbstentleerung“ – und wurde ein sehr schwerer Pflegefall – wovon man in „Zeiten wie jenen“ besser nichts nach draußen dringen ließ….
      „Dee Kugelen sein epper guat“ sagte sie, wenn ihr Kirschen „in den Mund gesteckt“ wurden – oder „Heunt kimmt er wieder, der Pumperer“ bei Bombenangriffen.
      „Meine Stiefmutter hat soviel für mich getan! – ich hätte sie nie weggegeben nach Hall – man hat ja gewußt, wie schnell die da unten sterben!“
      Frau Gasser ist am 6.10.1946 im Alter von 68 Jahren zuhause verstorben.
      Ihr Bruder, der Bildhauer Franz Theis, hat das Grab gestaltet am Pradler Friedhof, Feld 13, 2.Reihe von Süden mit einer „Pieta“ (allerdings bloß die Köpfe der trauernden Maria und des toten Jesus)

  2. Sport Kiefer mietete die Räume des Geschäftes in der Pradlerstraße 10 als Lagerräume an. Ob das schon ab 1968 geschah, entzieht sich meiner Kenntnis, könnte ich aber noch rausfinden. Jedenfalls war in der Pradlerstr. 10 kein Geschäftsbetrieb vom Kiefer, sondern das Lager für die nicht-saisonalen Waren, also im Sommer waren die Ski hier und im Winter die Wanderausrüstung. Meines Wissens wurden diese Räume als Lager genutzt, solange es das Kiefergeschäft gab, was wohl bis Anfang der 1980er Jahre war.
    Fotos vom Geschäft in der Pradlerstr. 10 existieren schon, aber vor allem aus der Zeit, als das Geschäft noch meine Großmutter, Hedwig Stepanek geb. Gasser führte. Evtl. könnten sich Bilder mit Außenansichten des Geschäftes Liepert noch finden, ich wage allerdings nichts zu versprechen.
    Und ja, damit ist auch die Frage, ob es noch Nachfahren nach Heinrich Stepanek gibt, auch beantwortet…

    1. Grüß Gott, Herr Stepanek! Richtig nett, Sie hier nun auch anzutreffen. Ich hoffte ja immer, dass sich einmal noch ein weiterer Alt-Pradler meldet! Ich nehme an, dass Sie der Sohn von Heinrich Stepanek sind, an dem ich mich noch gut erinnere, als ich noch in Innsbruck lebte, auch an seine Schwester Anna. Schließlich war Ihre Familie eine gute Kundschaft der Bäckerei Roilo. Im Gegenzug hat meine Tante immer Eier bezogen, sie hatten ja hinter dem Haus gegen die Rhomberghäuser hin eine regelrechte Hühnerzucht. Ich bewunderte auch immer den Garten und dachte mir dabei, dass ich so etwas auch einmal besitzen möchte. Schließlich sah ich ja von meinem Schlafzimmer im 2. Stock der Pradlerstraße 15 jahrelang direkt auf Haus und Garten der Pradlerstraße 10!
      Interessant für mich waren Ihre Ausführungen bezüglich Sport Kiefer (das war nach meiner Zeit in Pradl), aber noch mehr, dass Frau Hermine Liepert – die ich noch kannte – das Lebensmittelgeschäft von Ihrer Großmutter übernommen hatte.
      Es wäre natürlich eine tolle Sache, wenn Sie Fotos ausgraben könnten. Frau Sandra Handle, die Enkelin von Frau Liepert (siehe oben) würde sicher auch sehr erfreut sein. Vielleicht könnten Sie diese Bilder dem Stadtarchiv zur Verfügung stellen!

      1. Sehr geehrter Herr Roilo!
        Habe gerade mit meinem Vater dieses Bild betrachtet. Er ist Jahrgang 1931 und hat in der Egerdachstraße 9 gewohnt. Er kannte sowohl ihren Vater, ging auch des öfteren zur Frau Hirschvogel mit der Lebensmittelkarte Milch holen und war mit den Kindern der Familie Stauder gut bekannt.
        Auch ich habe noch Süßigkeiten in der Bäckerei Roilo gekauft, nämlich nach dem Schwimmkurs im Städtischen Hallenbad auf dem Weg zurück ins Reithmanngymnasium.
        Liebe Grüße Ulrike Sigmund

        1. Grüß Gott, Frau Sigmund – nett, dass ich wieder von jemanden aus Altpradl etwas höre. Ihr Vater ist doch fünf Jahre älter wie ich, er müsste also mehr vom Vorkriegs-Pradl wissen ! Egerdachstraße 9 lag ja visavis vom Stamserbauern, vor dem Lodronischen Hof und am Rande der Sailerwiese Ich kann mich noch gut erinnern, wie dieses Haus abgebrannt ist, ich war damals zufällig einmal daheim. Irgendwo muss ich noch ein Foto von der Ruine haben. Vielleicht kann mir ihr Vater sagen, ob es schnell nach den Brand ganz abgerissen wurde oder erst später. Ich weiß auch leider nicht mehr genau, wie der Hausname war – war es der Schaller (-hof) oder liege ich da ganz falsch?
          Meinen Vater wird Ihr Vater allerdings nicht mehr gekannt haben, der ist leider schon 1946 verstorben und vorher war er in Krieg. Es wird einer meiner fünf Onkel gewesen sein. Bei der Stauderfamilie kann ich mich noch an den Raimund und den älteren Max erinnern.
          Weiter oben bei meinem Schreiben an Frau Handle ist mir ein Fehler passiert: Einer der beiden Metzger in unserer Zeit war der Mungenast, der Im Sailerhaus Pradler Straße 9 war.
          Ja, es stimmt: Meine Tanten machten kein schlechtes Geschäft mit Schülern – sowohl aus der Leitgebschule als auch aus dem Reithmanngymnasium, zumindest in der Zeit, als es wieder Süßigkeiten gab.
          Liebe Grüße nach Innsbruck!

    2. Sehr geehrter Herr Stepanek,
      ich habe jetzt wieder einmal in den alten Beiträgen geschnuppert und bin dabei auf Ihren Kommentar gestoßen. Wie ich bereits einmal geschrieben habe war meine Lehrstelle gegenüber dem Stepanek Haus,
      auf der Pradler Straße 5. Ab 1971, ich glaube Oktober, habe ich bis Ende 1973 im Stöcklgebäude von
      Pradler Straße 10 gewohnt. Ober mir wohnte die Frau Anni Stepanek. Ich müsste mich ganz fest täuschen, dass ab 1969 die Familie Dengg das Lebensmittel Geschäft führte, dann in die Ampferer Straße übersiedelten, das Geschäft aber weiterführten, bis ich die angeschlossene Wohnung der Familie Dengg übernahm. Die Miete bezahlte ich bei Frau Stepanek im Haupthaus, ich glaube im 1.Stock. Es war mir erlaubt mein damaliges Motorrad, eine Ducati im Hof abzustellen.
      Im oben angeführten Zeitraum war mit Sicherheit kein Lager von Sport Kiefer in diesen Räumlichkeiten.
      Schöne Grüße
      Hermann Pritzi

  3. Weil gerade dieser Beitrag aus den Anfängen von „innsbruck-erinnert.at“ (2.April 2020!!) aufgetaucht ist: Das einstöckige Haus ganz links (Pradlerstraße 5) fiel im heurigen Frühjahr der Spitzhacke zum Opfer! Was wird hier etwa wieder gebaut werden!!??

  4. Guten Abend, Herr Roilo,
    Eine eigens durchgeführte Expedition hat noch nichts ergeben, weil es noch kein entsprechendes Schild mit einer Visualisierung etc. gibt.
    Die Litfasssäule ist verschwunden und aktuell wird tief hinunter gegraben. Angesichts der umliegenden Bauhöhen darf allerdings vermutet werden, dass von „einstöckig“ keine Rede sein wird …

    1. Guten Morgen, Herr Engelbrecht,
      Danke für das nachschauen gehen! Ja, es ist zu befürchten, dass wieder so ein Kasten hineingestellt wird, zumal ja das Pallhuberhaus (Pradlerstraße 3), welches ja immer schon einen Fremdkörper bildete, mit seiner Höhe und den nackten Feuermauern eine gute Vorgabe ist.
      Vom Abriss des Hauses Pradlerstraße 5 hat vor einigen Wochen schon irgendwer in einem anderen Beitrag einen entsprechenden Kommentar eingestellt – ich kann ihn nur nicht finden!

  5. Nicht lizensiert, in diese hoch interessante Pradler Insider Konferenz einzugreifen, möchte ich doch ein Foto des Hauses Pradlerstraße 10 einblenden, über welches ich im Zuge der Diskussion digital gestolpert bin.

    https://postimg.cc/KKS8pSgZ

    Die Befürchtungen betreffend des abgetragenen einstöckigen Hauses Pradlerstr. 5 haben sich inzwischen bewahrheitet, auf street view sieht man den mehrstöckigen, wenn auch nicht brutal kastenförmigen Nachfolgebau.

    Und kann es (muß es laut Luftbildern) sein, daß der verheerende Brand in der Egerdachstraße erst in den späten 70ern ausgebrochen is?

    1. Lieber Herr Hirsch, ich schlage Sie für eine Pradler-Lizenz vor, schon alleine wegen dieses Bildes von der Pradler Straße Nr. 10. Frau Stepanek wird sich besonders freuen, obwohl ich annehme, dass die Familie Stepanek sicher einige solcher Bilder auf Lager hätte.
      Interessant – und was ich nicht wusste: Irgendwann vor dem Krieg wurde das Haus um ein Stockwerk erhöht, ansonsten ist auch heute noch alles mehr oder weniger gleich – Lebensmittelgeschäft ist natürlich keines mehr drinnen. Zu meiner Zeit führte Frau Hermine Liepert den Laden.
      …..
      Jetzt bin ich nochmals sehr überrascht. Ich wusste, dass darüber schon geschrieben wurde, begann zu suchen und wurde ausgerechnet in diesem Beitrag fündig – lustig (siehe weiter oben). Wäre nett, wenn Frau Handle oder auch Herr Pritzi wieder einmal in „innsbruck-erinnert“ eintauchen würde!

    2. Nein, Her Hisch! Der Brand in Altpradl war bereits im Jahr 1964
      Allerdings wurde manches erst 1970 abgerissen, z.B.erinnere ich mich an ein ebenerdiges „Gemäuer“ hinter einer die Reichenauerstraße begleitenden Mauer zwischen „Drogerie Gufler“ und dem Haus Reichenauerstraße 8, es hingcnoch eine angesengte hölzerne(!) Dachrinne dran, und ein bißchen „Gewirr“ von Hinterhofchupfelen und -stadelen.
      Verschwunden erst vor Baubeginn des „Blocks“ an der Reichenauerstraße (ca. ab 1982/83, als unser Jüngster in den Kindergarten kam.)

      1. Der Brand in der Schmuckgasse (von mir aus der „Große Brand in Pradl“ ) und der von mir dokumentierte Brand von Egerdachstraße 10, auf den sich auch Herr Hirsch bezog, sind zwei Paar Schuhe!

        1. Ja, es hat öfter gebrannt in Altpradl…
          Wie z.B. der Brand des ehemaligen Bauernhauses Schmidgasse Nr.1 am 20.3.1981, bei dem „der dort nächtigende“ Hermann Pilz uns Leben gekommen ist.
          Was glauben Sie, wie schnell ich einen Koffer mit dem Nötigsten für die 4 Kinder und uns gepackt hatte – und die Tasche mit den Dokumenten – als der rote Widerschein des Feuers in unserer Küche an der Wand sichtbar wurde.
          Der Heini kam herauf vom Grund, fragte mich verständnislos „Was hasch denn??? I bin ja da!“ und ging wieder hinunter und vors Hoftor, denn der „Hansi Z.“ leitete den Einsatz – und da gibt es für Knaben jeden Alters ja viel zu beobachten, gell, und zu fachsimpeln. Oder?
          Ausgepackt hab ich allerdings erst am nächsten Tag…

          1. Ja, der oben genannte Hansi Z., der die Löscharbeiten leitete, das war der jüngst verstorbene Hans Zimmermann, dem das Stadtarchiv dankenswerterweise einen langen Beitrag gewidmet hat.

    3. Ich hab schon einmal eine Antwort versucht – muß aber „verschütt“ gegangen sein…
      Also nochmals:
      Das Foto stammt wohl eher aus der 2.Hälfte der 20-er Jahre und zeigt rechts meine Schwiegermutter Hedwig (damals noch „Gasser“) mit einer Angestellten.
      Die Geschäftsinhaberin Zenzi Gasser war die Stiefmutter meiner Schwiegermutter, die mit 8 Jahren schon Halbwaise geworden war.
      Diese Stiefmutter war eine geborene T h e i s aus Laas im Vinschgau. Kinderreiche Familie – mehrere Brüder Bildhauer (no naa!). Einer davon war jener Franz Theis, der sein Atelier im Viaduktbogen 123-Karwendelbahn hatte.
      Die Familie bewohnte im 1.Stock die Nordhälfte des Hauses, also genau überm Geschäft.
      Ins Kabinett genau über der Haustüre zog als Untermieter in der 2.Hälfte der 20-er Jahre mein Schwiegervater als Untermieter ein. Er war Kühlanlagenmechaniker (später – -meister) und hatte sich bei der Fa. Frigidaire beworben.
      Ca.1929/30 wurde dann dem Haus der 2.Stock (als „Dachbodenausbau“) aufgesetzt.
      „Jeden Ziegel habe ich selbst in der Hand gehabt“ erzählte meine Schwiegermutter.
      Am 14.9.1930 wurde geheiratet.
      Das erste Kind wäre ein Bübl gewesen. Es hat nicht überlebt. Sturzgeburt – zu früh – „Gottfried“ hätte er heißen sollen…

  6. Ja, es hat öfter gebrannt in Altpradl…
    Wie z.B. der Brand des ehemaligen Bauernhauses Schmidgasse Nr.1 am 20.3.1981, bei dem „der dort nächtigende“ Hermann Pilz uns Leben gekommen ist.
    Was glauben Sie, wie schnell ich einen Koffer mit dem Nötigsten für die 4 Kinder und uns gepackt hatte – und die Tasche mit den Dokumenten – als der rote Widerschein des Feuers in unserer Küche an der Wand sichtbar wurde.
    Der Heini kam herauf vom Grund, fragte mich verständnislos „Was hasch denn??? I bin ja da!“ und ging wieder hinunter und vors Hoftor, denn der „Hansi Z.“ leitete den Einsatz – und da gibt es für Knaben jeden Alters ja viel zu beobachten, gell, und zu fachsimpeln. Oder?
    Ausgepackt hab ich allerdings erst am nächsten Tag…

    1. Schade war es ja gerade nicht mehr um dieses Bauernhaus! Das war eine Aufnahme von mir gute drei Jahre vor dem Brand (danke, Frau Stepanek, für die genaue Datierung des Brandes und für den Bericht – ich habe das nicht gewusst).
      https://postimg.cc/GBGqbfVM (5.7.1978)
      Ohne Beschriftung wäre das ja ein tolles Rätselbild gewesen, höchstwahrscheinlich hätte das niemand erraten – oder, liebes Stadtarchiv? Hoffentlich wird es jetzt auch entdeckt!

  7. Ja, Herr Roilo, beim Schwarz-Weiß-Foto sehe ich die Szene (keine drei Wochen nach dem Brand) wieder vor mir!
    2 der drei Menschen, welche sich beim Brand hatten retten können, „logierten“ schon wieder in dieser Ruine!!!!, nämlich ein Mann mit Vollbart und seine Gefährtin,sie trug einen Fell-Imitations-Plüschmantel.
    Aus Sorge, es könnte abermals zum Brennen kommen, wurde die Polizei verständigt.
    Die beiden standen am Balkon, bezw. dem, was davon noch übrig war, und weigerten sich, das Haus zu verlassen.
    Die Frau habe hinuntergerufen: „Mir sein koane g’wöhnlichen Sandler – mir warn scho beim „Totzenhacker“!
    Das war also ca. im April.
    Aber die Geschichte geht noch weiter:
    Die Rosen blühten, ich war im Garten – unde hörte eine Männerstimme rufen: „Mutti! Mammi! Muttilein!“
    Zunächst hab ich „koan Acht nit gebn“, aber als die Rufe immer dringlicher wurden, stand ich doch auf und schaute…
    …und wer stand am Zaun? Richtig geraten! Diese beiden!!!
    Und er fragte „Hasch nitt a Bliaml für uns? A Reasele???“
    „Mei“, sagte 9ch, „i hab nix zum Abschneiden da!…“
    Er reichte mir sein Messer über den Zaun herein. „Aber aupassn! Es isch scharf!“
    Und nach einigem „Naaa! Nitt dee! Von der Staudn daneben! Die andere, was nit so weit offn isch! Jaaa, dee da!“
    Ich entdornte die Rose ein bißchen und gab sie ihr, weil: „Gell, Bluamen überreicht ma r allweil der Dame…!“
    „Dame…“ spottete sie breit. Ihm gab ich sein Messer zurück, „….des isch wirklich scharf!“
    „Jaaaahaha!“ sagte er – und dann gingen sie, recht vergnügt.
    Ich hab sie nachher nicht mehr gesehen.

    1. Danke, Frau Stepanek, für das nette Gschichtl. Ich wusste gar nicht, dass diese Ruine hinterm Villerbauern zumindest zeitweise „bewohnt“ war. Ich war ja damals nur mehr sporadisch in Pradl, an diesem Tag muss mir einmal eingefallen sein, eine Fotorunde zu machen. Wie schade, dass ich in dieser Zeit nicht öfters solch eine Idee hatte!
      Komischerweise getrauten wir uns als Buben nie in dieses Eck hinein, man wird uns schon einige Schauermärchen erzählt haben, um uns davon abzuhalten, eventuell auch „Bewohner“ dieses verlassenen Hauses zu werden.
      Hatte dieser Bauernhof eigentlich einen Namen?
      Danke auch für Ihren Bericht vom 26. Feber, in dem Sie so gut und ausführlich über das von Herrn Hirsch eingestellte Foto von Ihrem Haus berichtet haben. Hoffentlich hat das auch Herr Hirsch entdeckt. Auch für Herrn Pritzi, von dem man leider länger nichts mehr hörte und der ja in Ihrem Haus gewohnt hat, wäre das sehr interessant gewesen.
      Schade, dass hier in dieser Struktur so viel „untergeht“

      1. Aus der Zeit, als meine Schwiegermutter noch lebte, also vor 1978, ist mir folgendes geläufig:
        „Ja, da hinten hamm amal die Preyer g’wohnt… die Zwilling sein boade Friseur worn“
        „Jetz wohnt der Scheithauer dort – und die „Frau Mann“ (vermutl. früherer Name)
        Und ein Beweis für meine katastrophale Blödheit:
        Im Jahr 2017(?) war ein Herr bei uns und erzählte, seine Großeltern hätten dort gewohnt…
        „Alt- und Neupradl“, das Heimatbuch, hat er verläßlich zurückgebracht.
        Und ich K a m e l habe mir seinen Namen nicht aufgeschrieben!!!
        Ich weiß nur noch : …bei der Bahn… …Prinz-Eugen-Straße, gerade Nummer(n!), da mittels Mauerdurchbruch 2 Wohnungen zu einer vereinigt worden sind….

  8. Na, na, Frau Stepanek! Etwas, das schon vor so vielen Jahren geschehen ist und auch nicht so besonders wichtig war, zu vergessen, hat mit „Blödheit“ und „Kamel“ nichts zu tun.. So kommt’s mir halt vor.
    Aber Preyer Zwillinge in Zusammenhang mit Friseur sagt mir etwas, sie müssten so etwa in unserem Alter sein. Schreithauer? Da muss ich auch noch nachdenken – irgendwas geistert da bei mir im Kopf herum.
    Leider ist in diesem Heimatbuch über Pradl Nr.14 nichts geschrieben, nur die obige Zeichnung gibt es. Wohl aber kann man über den Besitzer des Nachbarhauses Pradl Nr. 15 (beide hinter dem derzeit „noch“ stehenden Villerbauer Pradl Nr. 13 / Pradlerstraße 13), dem Baumann, folgendes lesen: „Man darf nicht vergessen, eine Persönlichkeit zu erwähnen, nämlich den Baumann Hans. Er war ein einfacher Bauer und wollte auch nie mehr sein. Dieser war mit hervorragender Geschicklichkeit begabt. Er konnte schneidern und schustern, nur die Anfertigung von Hüten sei ihm nie geglückt. Seine Schnitzereien waren beste Volkskunst. Es ging ihm wie dem richtig schaffenden Künstler – er soll manchmal am Feld das Gespann seinem Bruder übergeben und gesagt haben, er müsse „hoam“, es sei ihm etwas eingefallen“
    Der Baumannhof war ja genau gegenüber unserm Haus, ich selbst habe von ihm nur öfters gehört. So erzählte man mir immer, dass mein Papa als Bub viel da drüben war und meine Tanten sagten dann: „Der Luisl hätt gscheiter Bauer wia Bäcker werden solln“. Das Anwesen hat ja irgendwann in der Zwischenkriegszeit der Autobusunternehmer Leo Bayr – bekannt wegen seiner Stubaital-Buslinie – gekauft und darauf seine Villa und seine Garagen gebaut. Jetzt steht hier die Wohnanlage Schmidgasse – Furterzaunweg.

    1. Ja, die Bayr-Villa!
      Als nach dem Tod der alten Frau Bayr die Villa durch ihre Nichte verkauft worden war, stand sie, „versperrt und versiegelt“ noch einige Jahre –
      – und wir konnten beobachten, wie sich bei einem kräftigen Wolkenbruch ein Mann aus dem nördlichen Mansarden-
      fenster lehnte, eine lange Hose neben sich am Dach ausbreitete und diese kräftig durchbürstete…

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