Auf dem Weg nach Ascot?
Da sind sie wieder, die beiden Buben aus den Beiträgen hier und hier. Und wie mir mein Kollege Joachim Bürgschwentner mitgeteilt hat, konnten die beiden bereits in einem seiner Beiträge identifiziert werden (in den Kommentaren sind die entsprechenden Beiträge verlinkt). Heute sind die beiden in Begleitung von zwei Damen mit aufwendig gestalteten Hüten, wie sie in den Jahren zwischen der Jahrhundertwende und dem Ersten Weltkrieg in Mode waren. Die unterschiedlichsten digitalisierten Modezeitungen in ANNO bieten hierzu interessante Vergleiche. Die beiden Buben, ebenfalls der Mode der Zeit entsprechend im Matrosenanzug gekleidet, haben einen ähnlichen Ausdruck, wie im Bild, auf dem sie vor den Schulbänken posieren, der eine blickt eher streng, der andere leicht versunken. In Zeiten von noch nicht homogenisierten Selfie-Gesichtsausdrücken war man wohl noch nicht so geübt in seiner Mimik bzw. gab es mehr Streuung.
Der Aufnahmeort ist laut Beschriftung der Platte das Vorzimmer des Wohnhauses der Familie, dem Palais in der Universitätsstraße 22-24. Von den vielen Bildern, die den Raum schmücken, zeigt zumindest eines das Schloss Tratzberg. Bei den anderen Bildern kann ich keine realen Vorbilder eindeutig identifizieren, aber vielleicht hat jemand ja Ideen zu diesen Bild-in-Bild-Rätseln oder kennt sogar die KünstlerInnen?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-Pl-637)
…..und neben dem Bild von Tratzberg:
Schloß L i c h t e n s t e i n bei Reutlingen-Pfullingen, im Schwäbischen Jura.
Das Bild ganz links, See – Bucht – Berge im Hintergrund erinnert an den Bodensee, mit Blick gegen die Schweizer Berge.
Durch den historischen Roman „Lichtenstein“ des Dichters Wilhelm Hauff inspiriert, erwarb Herzog Wilhelm von Urach ein altes Forsthaus in der nähe der ehemaligen Burg Alt lichtenstein.
Anfang der 1840-er Jahre ließ er auf diesem Gelände der ehemaligen Burg über dem Echaztal bei Lichtenstein-Honau eine neue Burg errichten – eben dieses bis heute erhaltene Schloß Lichtenstein.