„Denn die einen sind im Dunkeln Und die Andern sind im Licht …
… Und man siehet die im Lichte, Die im Dunkeln sieht man nicht.“ So lautet die Schlussstrophe der Moritat von Mackie Messer aus der Dreigroschenoper – und wie ich dieses Bild in unserer Datenbank entdeckt habe, kamen mir diese Zeilen sofort in den Sinn.
Die Licht-Schatten-Grenze verläuft hier fast parallel zur Straße, und scheint gleichzeitig auch eine Grenze zwischen der Art der Marktstände zu bilden: während in der Sonne überdachte Markstände stehen, finden sich – soweit man das erkennen kann – im Schatten keine richtigen Stände, aber umso mehr Leute. Vielleicht gab es hier die günstigeren Angebote oder die besseren Waren.
Ansonsten fällt natürlich der kunstvoll gefertigte, mit dem Innsbrucker Wappen verzierten Laternenmast in der Bildmitte auf, der die subtile Grenze gewissermaßen noch unterstreicht. Das dort angebrachte Schild, dass Hunde an der Leine zu führen seien, wird freilich gekonnt ignoriert.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum RM-PL-0461)
Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
Das Fehlen von Autos und die noch spärliche Elektrifizierung deutet auf die 10er-, die Mode der Damen aber eher in die 20er Jahre.
Die Buchhandlung Felician Rauch am Innrain 6 erlaubt leider auch keine genauere Einordnung.
Das Titelbild wurde im Beitrag „Mit Hut, Cape und Kopftuch“ auch auf die 1920-er Jahre geschätzt. Allerdings war im Beitragstext u. a. zu lesen „… das Eckhaus des Felizian Rauch (Innrain 6), das zu dieser Zeit dem Buchdrucker Karl Pustet gehörte, …“
https://innsbruck-erinnert.at/mit-hut-cape-und-kopftuch/
In den Adressbüchern wird Karl Pustet von 1900 bis 1910 als Inhaber des Gebäudes genannt, ab 1911 dann Ludwig Pustet.
Vielleicht wissen die Herren Autoren ja das Aufnahmejahr, damit die Leser*innen nicht mehr im Dunkeln tappen müssen 😉