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Radetzkymarsch – Novara (IX.)

Radetzkymarsch – Novara (IX.)

Der Kampf ist jedoch nach Custozza noch nicht vorbei, es wurde lediglich ein Waffenstillstand mit Piemont-Sardinien geschlossen und die Revolution tobt weiter. Während Radetzky wieder in Mailand sitzt, gelingt es der Armee auch schließlich Wien von den Revolutionären zurückzuerobern. Der junge Franz Joseph, der Radetzky eben noch bei seinem Feldzug begleitet hatte, wird am 2. Dezember zum Kaiser gekrönt. Ferdinand schreibt nach seiner Abdankung einen Brief an den Feldmarschall, in welchem er ihm dafür dankt, dass er durch ihn die Monarchie „ungeteilt in ihrer Integrität meinem geliebten Neffen und Nachfolger übergeben kann“.[1]

Im März 1849 bricht der Krieg in Italien erneut aus, als Piemont-Sardinien am 12. des Monats den Waffenstillstand aufkündigt. Radetzky zog daraufhin umgehend nach Süden aus, überquerte den Ticino bei Pavia um der gegnerischen Armee in die Flanke zu fallen. Nach Gefechten bei Mortara treffen sich die Heere schließlich bei Novara. Die österreichischen Streitkräfte sind deutlich in der Unterzahl, als Erzherzog Albrecht mit seiner Division angreift, erwartet er eigentlich nur die Nachhut der feindlichen Armee zu treffen. Es entbrennt ein heftiges Gefecht, während die weiteren österreichischen Truppen erst im Laufe des Tages am Schlachtfeld eintreffen, aber letztlich am späten Nachtmittag die feindliche Armee von drei Seiten attackieren. Die piemontesische Armee zieht sich zurück, König Carlo Alberto dankt zugunsten seines Sohnes Vittorio Emmanuele ab, der bald darauf einen neuerlichen Waffenstillstand schließt, der diesmal auch von Dauer sein sollte – zumindest bis 1859. Am 6. August wird der Friedensvertrag unterzeichnet. Die Bedingungen sind auf Drängen Radetzkys milde, doch eine Kriegsentschädigung von 75 Millionen Francs wird dem Besiegten auferlegt.

Für seinen Sieg wird Radetzky in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen. Unter Jubel zieht er zur Siegesfeier in Wien ein. Der Kaiser verleiht ihm ein Landgut, anstatt welchem sich der chronisch von Schulden geplagte Feldherr allerdings eine Summe Bargeld wünscht. Daneben erhält er einen edelsteinbesetzten Marschallstab, sowie einen Ehrensäbel. Mit panegyrischen Gedichten wird er förmlich überschüttet. Nicht nur von Grillparzer, der erneut zu seinen Ehren dichtet, sondern auch von Adalbert Stifter wird der siegreiche General gepriesen.

(Radetzky mit seinem Stab bei der Schlacht von Novara, Signatur sommer10_433)


[1] Franz Herre, Radetzky. Eine Biographie, Köln 1981, S. 182.

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