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Hötting Sucht …

Hötting sucht …

… das erste Feuerwehrauto. Im Herbst 1928 befassten sich das Oberkommando der FF Hötting und der Höttinger Gemeinderat mit dem Ankauf eines Feuerwehrautos für die II. Kompanie (Höttinger Au). Zur Auswahl standen unter anderem ein „kombinierter Spreng- und Feuerwehrwagen“, wie er am Titelbild zu sehen ist, und eine „Feuerspritze“ (siehe unten). Zwar basierten beide Fahrzeuge auf dem Perl L 6, aber im Aufbau unterschieden sie sich deutlich.

Der kombinierter Spreng- und Feuerwehrwagen verfügte über einen genieteten Kofferkessel mit Platz für rund 2000 Liter Wasser, eine eingebaute „Füll- und Druckturbopumpe für 1000 bis 1200 Min. Literförderung bei 1500 Touren“. Zur Ausstattung gehörten auch drei Gummispiralsaugschläuche á 2 Meter, 4 Meter „Hanfdruckschlauch mit eingebundenen Metallkupplungen, 1 Saugkorb mit Flussventil in Leichtmetall, 1 Patent-Strahlrohr verstellbar 11 – 25 mm Durchgang, Sprengbreite 7 bis 8 m“ und Reserverad. Zu haben war der kombinierter Spreng- und Feuerwehrwagen um stolze 26.000 Schilling (das entspricht über 106.400 Euro).

Autospritze (lt. Prospekt als „Feuerspritze“ bezeichnet) auf Basis des Perl L 6.

Der „Feuerwehrwagen der Type L 6 mit Feuerlösch-Hochdruckkreiselpumpe“ (vorne am Fahrzeug vor dem Kühler verbaut) war noch teurer. Er schlug mit 31.000 Schilling (rund 127.000 Euro) zu Buche. Die Pumpe wurde aus Bronze gefertigt, verfügte über zwei Saugschlauchanschlussstutzen mit Verschlussklappe sowie zwei Druckschlauchanschlüsse. Die Förderleistung lag bei einem Druck von 3 Atmossphären bei 1100 bis 1200 Liter. Im Freiauslauf förderte die Pumpa sogar 1500 bis 1600 Liter pro Minute. Die Wurfweite betrug bei einer Schlauchline bis zu 55 Meter, bei zwei immerhin noch bis zu 40 Meter. Weiters gehörte zur Ausstattung ein abprotzbarer Schlauchkarren mit Platz für rund 200 Meter Schlauch, zwei abnehmbare Handschlauchhaspeln (für jeweils rund 80 Meter Schlauch), vier Gummispiralsaugschläuche, ein Saugkopf mit Flussventil, eine Saugschlauchleine mit Karabiner, zwei Strahlrohre, zwei Scheinwerfer, vier Lampen u.a.m.

Im dazugehörigen Angebotsschreiben der Automobilfabrik Perl AG heißt es weiter: „Das Ihnen angebotene Fahrzeug besitzt einen Sechszylindermotor, welcher sich durch seine besonders ruhige und ausgeglichene Gangart auszeichnet, Niederrahmen und Schneckenantrieb, welch letzterer eingekapselt in reinem Motorenoel läuft, wodurch ein Verschmutzen des Antriebes ausgeschlossen ist. Einen besonderen Vorteil bietet der Schneckenantrieb gegenüber allen anderen Antreibsarten durch seinen hervorragend günstigen Wirkungsgrad (95-97%). Die Vierradbremse gestattet es, den Wagen bei schnellster Fahrt rasch und sicher abzubremsen, wodurch das Gefahrenmoment auf ein Minimum reduziert wird. Durch die Hochdruckluftbereifung im Verein mit der lang und breit gehaltenen Federung wird das Fahrzeug weitgehendst geschont, was sich wieder in der sehr niedrigen Reperatursziffer ausdrückt. Durch die vorhandene Kraftreserve ist der Wagen imstande alle Steigunbgen mühelos zu bewältigen, dabei ist der Brennstoffverbrauch ein sehr geringer und beträgt 20-22 Liter per 100 km.“

Auf der Plattform des Perl L 6 wurden nicht nur Feuerwehr- und Sprengwägen, sondern alle möglichen Lastkraftwagen aufgebaut, wie ein Blick in das Firmenprospekt zeigt.

Trotz dieser unbestreitbaren Vorzüge, scheint sich das Oberkjommando der FF Hötting im schließlich für den Ankauf „eines alten, jedoch gut erhaltenen“ Fiat entschieden zu haben, „der als Geräte- und Mannschaftswagen durch Einbau“ einer „Motorspritze in jeder Beziehung als sehr praktisch und für die Schlagfertigkeit der Wehr als sehr geeignet erklärt werden muss.“ Die Kosten für Ankauf und Umbau wurden mit 6000 Schilling veranschlagt. Der Höttinger Gemeinderat befasste sich im März 1929 mit der Angelegenheit:

Auszug aus dem Bericht über die GR-Sitzung v. 11. März 1929 (IN v. 12. März 1929, 5).

Der weitere Verlauf liegt noch im Dunkeln. Gesichert ist, dass die II. Kompanie wenig später ein Fahrzeug erhielt. Es existiert(e) auch eine schöne Aufnahme, die die Männer der II. Kompanie mit ihrem neuen Auto vor ihrem Magazin beim Rössl in der Au zeigt. Es wurde vor einigen Jahren in einer Tageszeitung abgedruckt (siehe unten). Leider ist nicht klar, wo sich das Original nun befindet …

Sollten Sie wissen, wo sich die Originalaufnahme befindet, freuen wir uns über eine kurze Nachricht 🙂
Aufnahme von der Silberhochzeit von Valentin und Julie Streicher am 13. Oktober 1933. Fini Streicher, verh. Jabinger steht links neben ihrem Vater. StAI, Ph-Dig-1578.

(StAI, Gemeindearchiv Hötting, Varia III, Fasz. Feuerwehr Hötting Subventionen / Kronen Zeitung)

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. „Der weitere Verlauf liegt noch im Dunkeln“. Mir scheint auch der vorhergegangene Verlauf nicht ganz klar.
    Eigentlich nicht die Norm, dass ein bereits erfolgter Kauf im Nachhinein, erzwungenermaßen sozusagen, abgesegnet wird. Fragezeichen auch zum Zeitraum. Wenn in der GR-Sitzung vom 11. März 1929 dem Kauf zugestimmt wurde und die Feuerwehr sich in der GR-Sitzung am 10. Apr. 1930 dafür bedankte, müsste diese Motorspritze in dem dazwischen liegenden Zeitraum resp. im Jahr 1929 angeschafft worden sein. „Heiß Rudolf drückt der Gemeinde namens der Kommandantschaft der Feuerwehr den Dank aus für die tatkräftige Unterstützung im letzten Jahr (Gerätehalle für die erste Kompagnie, Motorspritze für die zweite Kompagnie).“ (ATA, 11. Apr. 1930, Seite 5)

    Im Beitrag heißt es, dass man sich bereits im Herbst 1928 mit dem Ankauf eines Feuerwehrautos beschäftig hat. Vielleicht im vertraulichen Teil einer Gemeinderatssitzung? Vielleicht war aber auch die folgende Pressemitteilung der Auslöser für diese „Beschäftigung“ und für die nachträglich erteilte Kaufgenehmigung (IN, 9. 8. 1928, Seite 4):
    „Die Notwendigkeit einer Motorspritze für Hötting. Zum Brand bei Kranebitten wird uns vom Kommando der 2. Kompagnie der Feuerwehr Hötting geschrieben: Als erste Wehr erschien die 2. Kompagnie Hötting. Diese legte die Schlauchlinien zum Anschlusse für die zu erwartende Innsbrucker Motorspritze. Dann erschienen die Wehr Völs, die 1. Kompagnie Hötting und dann die Innsbrucker Kompagnien mit den Motorspritzen. Leider konnte die Feuerwehr Hötting (2. Kompagnie) nicht vor Ankunft der Motorspritzen wirksam eingreifen. Ihre altertümliche Spritze, die eine Wurfweite von bloß fünf Meter bei einer Schlauchlinie hat, was schon mehrmals kommissionell festgestellt wurde, konnte nichts ausrichten. Hieraus ist zu ersehen, wie notwendig eine Gemeinde mit 12.000 Einwohnern und ausgedehntem Gebiet eine moderne fahrbare Motorspritze braucht. Die Gemeindevertretung Hötting möchte dies beherzigen und der Feuerwehr gegenüber etwas freigebiger sein. Bei den Lösch- und Bergungsarbeiten wurden drei Feuerwehrmänner der 2. Kompagnie Hötting verletzt; ein Verletzter dürfte sechs Wochen arbeitsunfähig sein.“

    In einem von Herrn Auer im Beitrag „Déjà-vu“ vom 28. 1. 2021 verlinkten Artikel, welcher am 8. Juni 1934 anlässlich der 60-Jahr-Feier der FF Hötting im ATA erschien, werden u. a. folgende Anschaffungen für die Höttinger Feuerwehr angeführt:
    1874 eine erste Feuerspritze, sie war bis 1927 im Einsatz,
    1883 eine große fahrbare Spritze, sie war 1934 immer noch im Einsatz,
    1928 eine Motorspritze und ein automobiler Mannschaftswagen für die 2. Kompanie.

    Ob nun tatsächlich 1928 oder 1929 gekauft, die Aufnahme der „Männer der II. Kompanie mit ihrem neuen Auto“ kann nicht vor Herbst 1930 entstanden sein. Diese Art Nummerntafel wurde erst mit der „Kraftfahrverordnung“ vom 12. Mai 1930 – verlautbart am 20. Mai 1930 im BGBl, Stück 40, Nr. 138 – vorgeschrieben. Die Verordnung trat mit 1. Juni 1930 in Kraft, mit unterschiedlichen Übergangsfristen (bis 1. 7. 1930, bis spätestens 1. 1. 1931). Für Innsbruck galt allerdings der 30. 11. 1930 als letztmöglicher Termin für den Umstieg auf die neuen Kennzeichen.
    Mit der Ausgabe der neuen Nummerntafeln hat man im Stadtpolizeiamt Innsbruck am 1. Okt. 1930 für den Bereich Innsbruck Stadt und in der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck am 30. Sept. 1930 für den Bereich Innsbruck Land („Bezirk Innsbruck“), begonnen. ATA, 20. Sept. 1930, Seite 9: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tan&datum=19300920&query=%22Bezirkshauptmannschaft%22+%22Kennzeichen%22&ref=anno-search&seite=9

    Eigenartigerweise heißt es am selben Tag in den IN auf Seite 7 für Innsbruck Land etwas abweichend zum ATA: „Begonnen wird am 30. September mit den Namen 1 bis 15; je 16 weitere Namen kommen an den nächsten Tagen.“

    1930 war Hötting noch nicht eingemeindet, daher kennzeichenmäßig zur Kategorie Innsbruck Land gehörend. Wenn man jetzt noch wüsste, wie die ersten Nummerntafel-Serien 1930 für Innsbruck lauteten, könnte man anhand des Kennzeichens T 10.568 das Aufnahmedatum evtl. etwas eingrenzen. Trotz mehrmaliger intensiver Suche – auch für andere Beiträge – habe ich noch keine derartige Aufstellung gefunden; einzelne Daten ja, aber noch keine vollständige Übersicht.

    Bliebe noch der Versuch einer zeitlichen Eingrenzung über die Uniformen inkl. Helm/“Pickelhaube“ oder das Wissen um die Ernennung von Valentin Streicher zum Kommandanten der 2. Kompanie (ich glaube jedenfalls, dass es sich bei dem vollbärtigen Herrn vorne rechts um V. Streicher handelt). Mit Sicherheit aber bereits alles schon von Herrn Egger gecheckt …

    1. Liebe Frau Stolz,

      herzlichen Dank für Ihre Recherchen und Anmerkungen! Vorweg sei angemerkt, dass die Bezeichnung „Motorspritze“ in den 1920er-Jahren mitunter auch für „Autospritzen“ gebraucht wurde …

      Zur Vorgeschichte:

      Das Oberkommando der FF Hötting wandte sich am 10. Oktober 1928 „an den Gemeinderat von Hötting mit der Bitte eine für das Gemeindegebiet geeignete Motorspritze anzuschaffen“, da die alte Handspritze der II. Kompanie irreparabel kaputt sei. Abgesehen davon sei eine Motorspritze für die Schlagkraft der Feuerwehr ein unverzichtbares Gerät.

      Der Höttinger GR befasste sich am 5. November 1928 mit dieser Angelegenheit und beschloss, dass die Feuerwehr entsprechende Angebote einholen und sodann dem GR vorlegen solle. Allerdings gingen die Angebote für ein Feuerwehrauto dann doch direkt an die Gemeinde. Am 24. November 1928 schrieb die Innsbrucker Firma H. Egger & Co an die Gemeinde Hötting:

      „Nachdem in einer der letzten Gemeinderatssitzungen der Gemeinde Hötting der Beschluß gefasst wurde der Anschaffung einer Feuerwehr-Motor-Spritze näher zu treten, haben wir unsere Fabrik, die Automobilfabrik Perl, Wien, veranlaßt uns diesbezgl. Offerte zu senden, welche wir Ihnen beigeschlossen überitteln. […] Der Preis des kompl. Feuerwehrwagens beträgt, wie Sie aus beiliegendem Offert ersehen kompl. franko … 31.000.-“

      Am 30. Dezember 1928 schrieb die Firma H. Egger & Co an das Bürgermeister-Amt der Gemeinde Hötting:

      „Beigeschlossen erlauben wir uns nochmals Offert über 1 kombinierten Spreng- und Feuerwehrwagen zu überreichen […].“

      Über die Beratungen im Hintergrund ist bislang nichts bekannt. Möglicherweise wurde aber die Anschaffung eines kombinierten Spreng- und Feuerlöschwagens aus kostengründen in Erwägung gezogen, war er doch um 5.000 Schilling günstiger als die angebotene „Feuerspritze“ und variabel einsetzbar (von der Bekämpfung der Staubplage bis hin zum Einsatz als Wasserwerfer bei Demonstrationen). Aber das kann ich, wie gesagt, nur vermuten.

      Am 31. Jänner 1929 wandte sich das Oberkommando der FF Hötting erneut an den Gemeinderat:

      „Nachdem die II. Kompagnie eine Spritze unbedingt braucht, ist es außer Zweifel, daß entsprechend den heutigen Verhältnissen eine Motorspritze angeschafft werden soll. Der Druck der Hydranten wird immer schwächer und außerhalb des geschlossenen Gemeindegebietes fehlen größtenteils die Hydranten, so daß schon aus diesen Gründen, abgesehen von allen übrigen Vorzügen, der Ankauf empfohlen werden muß. Das Oberkommando hat sich mit Fachleuten der Innsbrucker Wehr mehrmals besprochen und ist nach eingehenden Beratungen zum Entschlusse gekommen, daß für unser Gemeindegebiet eine Motorspritze Type II, fahrbar und tragbar der Firma Rupert Gugg Braunau mit einem Anschaffungspreise von 6.000 Schilling als am geeignetsten angesehen werden kann. Weiters wäre ein Gelegenheitskauf eines alten, jedoch gut erhaltenen Motorwagens ‚Fiat‘ in Erwägung zu ziehen, der als Geräte- und Mannschaftswagen durch Einbau obiger Motorspritze in jeder Beziehung als sehr praktisch und für die Schlagfertigkkeit der Wehr als sehr geeignet erklärt werden muß. Die Kosten des Ankaufes sowie des Umbaues würden Alles in Allem 6.000 Schilling nicht überschreiten. Nach Erkundigungen kostet ein neuer „Fiat“-Wagen 16.000 Schilling. Alle Umstände wurden gewissenhaft mit Fachleuten durchberaten und kann die Anschaffung einer Motorspritze in der obangegebenen Form nur begrüßt werden.“

      Im GR wurde die Angelegenheit dann bis zur Sitzung vom 11. März 1929 nicht mehr behandelt. Allerdings unterscheidet sich der Eintrag im Protokoll merklich von obigem Zeitungsbericht:

      „Der 2. Kompagnie der Feuerwehr wurde ein schon gebrauchtes Lastauto zu einem verhältnismässig günstigen Preis angeboten, welches geeignet wäre, die Motorspritze zu transportieren. Der Finanzausschuss hat besschlossen, dass das Auto angekauft werden soll, wenn die von den Vertrauensleuten der Feuerwehr gemachten Angaben zutreffen. Das Auto soll jedoch nur gekauft werden, wenn zwei autorisierte Schätzleute in einem schriftlichen Gutachten den Ankauf empfehlen. Ing. Innerhofer [= Innsbrucker Branddirektor und Landesfeuerwehrkommandant] und Kaufmann Pitscheider, Kommandant der I. Komp. der Innsbrucker freiwilligen Feuerwehr haben den Ankauf empfohlen. Der Wagen wird auf 4.300 S. geschätzt. Der Bürgermeister hat daher, um die Gelegenheit nicht zu versäumen, das Auto um 3.500 S. für die Feuerwehr angekauft.
      Wird zur Kenntnis genommen.“

      Offen bleibt, wann genau der Umbau das Fahrzeuges abgeschlossen war. In der GR-Sitzung am 31. Mai 1929 wurden im Rahmen des Voranschlages auch die Mittel für den Ankauf einer Motorspritze beschlossen. Wann diese jedoch in der Höttinger Au eintraf, ist dzt. noch unklar.

      Zum Foto:
      Die Aufnahme entstand, wie Sie schreiben, aufgrund des Kennzeichens sicherlich erst nach dem Herbst 1930. Wie genau die Kennzeichenvergabe vor sich ging bzw. wie diese eine allfällige genauere Datierung ermöglicht, ist mir leider auch nicht bekannt. Valentin Streicher (1879-1962), den Sie richtig erkannt haben (ich habe oben noch ein Familienfoto der Streichers eingefügt), war in den 1920er- und 1930er-Jahren Kdt. der II. Kompanie; vermutlich allerdings nicht durchgängig ab 1919 wie manchmal zu lesen ist. Dazu laufen noch die Recherchen 🙂

      1. Vielen Dank, Herr Egger, für Ihre ausführlichen Erläuterungen! Das war ja ein zähes Hin und Her, bis die arme 2. Kompanie endlich zu ihrer notwendigen Ausrüstung kam. Trotz Ihrer vielen Unterlagen bleibt noch einiges für Sie zu tun, schätze ich. Aber es ist ja auch spannend und v. a. erfreulich, wenn sich immer wieder mal ein weiteres Mosaiksteinchen finden lässt. Ich wünsche Ihnen viel Glück bei der Suche nach dem Originalbild!

        Erlauben Sie mir noch eine Frage: Als die 2. Kompanie noch ein Löschzug war, hatte sie ihre Ausrüstung im „Rößl-Stadel“ (ich nehme an ident mit dem Flunger-Stadel) untergebracht. So ist es im o. e. Artikel vom 8. Juni 1934 im ATA zu lesen. Weiter heißt es dort: „Nach Fertigstellung der Gemeindehäuser in der Höttinger Au erhielt der 2. Zug der Freiw. Feuerwehr in deren Hofe ein modernes Gerätemagazin.“ Der Wechsel von einem Gerätemagazin zum anderen erfolgte demnach noch als 2. Zug. Das Zeitungsbild zeigt die Mannschaft als 2. Kompanie, müsste also schon im Hof der erwähnten Gemeindehäuser aufgenommen worden sein. Leider steht nicht dabei, wo genau diese Gemeindehäuser errichtet und wann sie fertiggestellt wurden. Wissen Sie das vielleicht?

        1. Das hab‘ ich jetzt zwar gefunden, Herr Egger, ist aber leider keine Hilfe zur engeren Datierung. Immerhin bin ich bei meiner Suche drauf gekommen, dass nicht nur das Schlagwort „Gemeinderat“ sondern auch „Gemeindeausschuss“ Ergebnisse auswirft. Sitzungs-Protokolle dieser Gremien können ab und zu eine recht gute Quelle sein.

          Die Gemeinde Hötting wird ab dem AB von 1910 als Eigentümerin der Gemeindehäuser Höttinger Au 49 und 50 geführt. Vorher (1901 – 1909) werden hier ein Herr Etschmann Josef und eine Frau Salcher Rosa bzw. Anna genannt.

          ATA, 11. Aug. 1910, S 5: „Bautätigkeit in Hötting. Seit einiger Zeit herrscht in der Gemeinde Hötting eine rege Bautätigkeit. Gegenwärtig sind zwölf Neubauten teils fertig, teils harren sie ihrer Vollendung; es haben gebaut: die Gemeinde Hötting einen Neubau und ein Feuerwehrmagazin in der Höttinger Au (Maurermeister Alois Hupfauf)“ [ … ]

          Der Gemeindeausschuss in seiner Sitzung vom 16. Okt. 1912: „Für die Gemeindehäuser Nr. 49 und 50 in der Höttingerau wird eine Steigerung der Wohnungsmiete von 4 Kr pro Monat und Partei beschlossen.“ (ATA, 17. Okt. 1912, S 12)
          Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Hausnummern in der Höttinger Au z. T. dreimal geändert. Sämtliche Marker auf innsbruckerinnen.at „zurückgeblättert“, weiß ich nun, wo die Häuser Nr. 49 und 50 standen: an der heutigen Adresse 56 und 58. Da sieht man auch im Hof noch immer eine Art Garage (Stöckl ?), deren Vorläufer höchstwahrscheinlich das Feuerwehrmagazin vom 2. Zug (ab 1919 der 2. Kompanie) der FF Hötting war.

          1. Es gibt in der Tat noch eignes zu erforschen, aber ich freue mich über jedes Mosaiksteinchen, das wir dem Bild hinzufügen können.

            In Ergänzung zu Ihren Recherchen (vielen Dank dafür!) bin ich den GR-Protokollen von Hötting (Sitzung v. 12.6.1908) auf folgenden Eintrag gestoßen:

            „Herr Georg Dietrich sucht an um ein Magazin für die Feuerwehr-Requisiten des II. Zuges in der Höttingerau. Die Materialfuhren werden unentgeltlich geliefert von den dortigen Fuhrwerksbesitzern. Bei der Schwimmschule wäre ein geeigneter Platz. Es wird der Antrag gestellt, den Herrn Dietrich zu beauftragen, den Platz zu verwenden. Einstimmig angenommen.“

            Im Jahr 1930 beantragte das Oberkommando der FF Hötting, dass die II. Kompanie im neuen Hauptschulgebäude einen Raum für ihre Gerätschaften erhalten solle. Der GR stellte dieses Ansuchen aber am 6.Oktober 1930 vorerst zurück. Man wollte die Fertigstellung des Schulbaues abwarten. Ob die II. Kompanie dann auch tatsächlich diesen Lagerraum erhielt, ist offen …

            Am 14. Jänner 1932 befasste sich der GR erneut mit der II. Kompanie, da diese „für die Abhaltung von Vorträgen ein Klassenzimmer womöglich mit Schultafel“ benötigte. „Die Feuerwehr wird an die Schule Mariahilf verwiesen, wo ihr ein Zimmer für drei bis vier Abende zur Verfügung
            gestellt wird.“

  2. Am Zeitungsbild ist zu erkennen dass die FF-Hötting in jeder Hinsicht einfallsreich war,-
    sie hatten wie es aussieht einen Jungen aus Lönneberga engagiert der Ihnen im Alarmfall das Tor
    öffnete um schnell zum Einsatzort zu kommen.

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