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Der Inn Als Kajakfluss

Der Inn als Kajakfluss

so lautet der Titel eines Abschnitts in Friedrich Eduards Kellers Führer zur Befahrung von Flüssen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Das Buch mit dem einprägsamen Namen ‚Hip Hip Hurra! Straube’s Führer für Wasser-Wanderer‘ war der erste seiner Art im deutschsprachigen Raum und erschien mit wechselnden Untertiteln seit 1897. In der Ausgabe von 1922 hatte Keller im zweiten Teil erstmals auch eine Beschreibung des Inns und die Möglichkeiten den Fluss mit dem Faltboot zu befahren aufgenommen. Seine Beschreibung reicht vom Einstieg in Mühlau bis zur Mündung des Flusses in die Donau bei Passau.

„Der Inn, der größte deutsche Nebenfluss der Donau, entspringt im Engadin in der Schweiz. Er ist ein echter wilder Gebirgsstrom und galt noch bis vor wenigen Jahren mit Sportbooten als unbefahrbar. Erst seit Klepper mit seinen leichten und doch widerstandsfähigen Faltbooten den Strom befuhr, ist der Inn nunmehr ein beliebter Kajakfluss geworden.“ So lautet die Charakterisierung des Inns von Friedrich Eduard Keller. Weiter schreibt er: „Die große Geschwindigkeit, die herrliche Gegend, machen den Innstrom unstreitig zum geeignetsten Kajakfluss.“ Auch sieht er als einen wichtigen Vorzug, dass „der Inn ganz sicher zu befahren ist – das Flussbett ist gar breit – man kann stets gefährlichen Stellen gut ausweichen. Auf der ganzen langen Strecke Innsbruck – Passau (306 km) ist nur ein einziges Wehr bei Jettenbach zu passieren.“ Ein Vorzug, der vor allem auf der bayerischen Seite heute ganz und gar nicht mehr zutrifft.

Ob auch die beiden Paddler im Titelbild sich die Beschreibung des Flusswanderführers für einen Ausflug auf den Inn ausgesucht haben, muss offen bleiben. Jedenfalls scheinen Sie hoffnungsfroh in See stechen zu wollen. Dass die Tour auf dem Inn nicht ohne Gefahren war, davon zeugen indes regelmäßige Berichte von Kenterungen auf dem Inn.

Innsbrucker Nachrichten, 10. Juli 1922.

Besonders interessant fand ich dabei die Beschreibung eines Unfalls bei Silz aus dem Jahr 1924. Auch der Fahrer dort hatte offenbar einen Führer vor seiner Befahrung des Inns konsultiert, dieser musste jedoch ein anderer als jener von Keller gewesen sein, denn dieser hatte sogar eine Befahrung des Inns von Finstermünz als möglich bezeichnet.

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