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In Stein Gemeißelt (XIII.)

In Stein gemeißelt (XIII.)

Wie im vorigen Artikel erwähnt, fiel Kufstein an die pfälzischen Truppen, nachdem es gerade als Entschädigung für den Richtspruch Maximilians an ihn übergeben worden war. Nachdem er vom Rhein zurückgekehrt war und die Schlacht von Wenzenberg geschlagen hatte, begann er mit der Belagerung zur Rückeroberung Kufsteins am 24. September – keine zwei Wochen nach der Schlacht. In der Festung waren bereits Waffen und Munition aus dem Innsbrucker Zeughaus eingelagert worden, als pfälzische Truppen die sowohl Stadt als auch Festung im Handstreich besetzten – wie es ihnen gelang ist nicht gesichert, wobei auch über Bestechung des Festungskommandanten, Hans von Pienzenau, spekuliert wird.

Die Truppen hatten sich schon vor der Ankunft Maximilians gesammelt, doch erst als er zu ihnen gestoßen war, schritt man zur Belagerung der Stadt. In drei Lager aufgeteilt wurde Kufstein umzingelt und die Soldaten brachten die Artillerie in Position, während sie selbst von der Festung aus unter Beschuss standen. 9.000 Mann hatten sich um die 200 belagerten böhmischen Söldner versammelt. Über knapp 30 Kanonen verfügten die Belagerer, darunter auch mehrere „Hauptstücke“ – schwere Geschütze.

Die kleineren Kaliber brachten die Stadtmauern zu Fall, doch die Festung hielt stand, bis man die schweren Stücke schussbereit machte – darunter die „Purlepaus“, „Schöne Kathl“ und die „Kitzlerin“. Trotz der drolligen Namen schleuderten diese Kanonen 100 Kilogramm schwere Eisenkugeln gegen die Festungsmauern – innerhalb von drei Tagen hatten sie zahlreiche Breschen in die Mauern geschlagen. Nachdem die Belagerten Angebote zur Übergabe der Festung mehrmals ausgeschlagen hatten, boten sie jetzt ihre Kapitulation an, die Maximilian nun jedoch ablehnte. Alle Gefangenen wurden zum Tode verurteilt, doch nachdem 18 von ihnen (darunter der Kommandant) hingerichtet worden waren, ließ sich der Kaiser bewegen, den Rest zu begnadigen.

(Signatur Ph-A-10171-014)

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