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Ein Blödes Foto

Ein blödes Foto

Dieses Foto ist irgendwie blöd. Es ist kein Foto von einem Baum. Aber auch nicht von der Straße oder den Häusern im Hintergrund. Ich habe keine Ahnung, was uns der Fotograf damit sagen wollte.

Und trotzdem ist diese Aufnahme für uns interessant. Die Gegend hat sich bis heute optisch nicht grundsätzlich geändert. Und irgendwie ist die Beschaulichkeit doch recht grundlegend verloren gegangen.

Sicherlich kann jemand mit Autofachkenntnis das Auto am rechten Rand bestimmen. Und bevor Sie sich die Augen verderben: Auf der Fassade dahinter steht „Zeitschriften“. Falls Sie noch nicht wissen sollten, wo wir uns befinden: Ich kann Ihnen versprechen, dass sie schon sehr oft dort waren. Vielleicht sogar täglich.

Auf der Fassade des linken Hauses musste ich die Fassade etwas überstreichen, weil dort draufsteht, wer dort unterstützt wird.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Dieser Beitrag hat 32 Kommentare
  1. Unglaublich! Danke! Der Amraserstraße-Fürstenweg noch mit Bäumen vor er Verbreiterung Anfang der 1960er!

    Unmittelbar vor uns wohl der Bus mit Fühlern, den wir schon von der „alten Endstation“ kennen:
    https://innsbruck-erinnert.at/ein-bus-mit-fuehlern/

    Kreuzung Amraser-/Burgenlandstr, bzw. Südrig. Links wäre (wohl ab 1964) das Cafe Olympia.
    Geradeaus das alte Blindenvereinshaus, rechts mit dem Lebensmittelgeschäft der Fam. Melichar, links wurden Blindenverbands-Eigenprodukte verkauft,

    An das Zeitschriften-Geschäft kann ich mich nicht mehr erinnern, dafür an ungezählte Geschäfte, welche danach kamen und gingen …

    1. Danke. Unmöglich zu erkennen, wenn man nicht dort gelebt hat, dank Ihrer Beschreibung erhält das Bild Wiedererkennungswert.
      Das Auto rechts mit Weißwandreifen (!) könnte ein Opel Admiral sein, aber wirklich oldtimerkundige werden mich berichtigen

    2. Zur Information:
      Das Lebensmittelgeschäft Melichar befand sich in der Schullernstrasse und vis a vis davon befand sich die Tabak Trafik der Familie Stabensteiner. Ich musste dort für meinen Vater immer 5 Stück Donau Zigaretten holen und zum Melichar meine Mutter zum Einkaufen begleiten. Ausserdem war der Platz vor dem Geschft sehr ergiebig für uns Buben beim Totzenhacken.
      Nur wenn uns die Premstrassler erblickten, mussten wir so schnell als möglich verschwinden.

    1. Hier stand auch eine Kapelle, die erst um 1950 herum abgerissen wurde, ich glaube sogar, sie hatte etwas mit Maria Schnee zu tun! Hoffentlich liege ich jetzt nicht ganz falsch!

      1. Natürlich haben Sie wieder Recht, Herr Roilo! Es war die „Panzing-Kapelle“ mit dem Gnadenbild „Maria Schnee“. Die Kapelle wurde 1951 abgerissen.

        1. Guten Morgen, Herr Engelbrecht! Im Bett habe ich noch nachgedacht, wie diese Kapelle geheißen hat! Danke! Haben Sie eine Beschreibung oder ein Bild davon? Ich kann nicht mehr genau sagen, wo sie genau stand – bilde mir aber ein, sie stand links (von Pradl kommend) und schon südlich der Amraserseestraße (die ja damals noch keine Durchzugsstraße war sondern lediglich bis zur Egerdachstraße führte).
          Ich habe jetzt in alten Karten nachgeschaut, da ist sie eher im Zwickel Amraserstraße – Grenzstraße eingezeichnet, allerdings habe ich nirgends einen Namen gefunden

  2. Das Haus rechts ist das einzige, was heute noch in der „grundsätzlich unveränderten“ Gegend etwa gleich ist. Das Blindenvereinshaus habe ich nach dem mentalen Anstupfer durch das Foto auch noch in Erinnerung, es ist gar nicht so lange her, seit man dort neu gebaut hat.

    Zuerst habe ich übrigens geglaubt, das könnte die Gegend um die Einmündung der Pacherstraße in die Amraserstraße sein, aber das sieht man auf street view gleich, daß das nicht stimmt.

    Das Auto mit den Weißwandreifen ist – einige Dienstgrade niedriger – ein Opel Kapitän. Den Admiral gabs erst wieder seit 64, dann schon in der modernen flachen Form, genannt Corvair-Karosserie und somit auch schon nach der Hochsaison der Weißwandreifen.

    Und richtig, links wird grade der „K“ wieder von Amras zurück Richtung St. Nikolaus fahren.

    1. Von den Blinden holten wir für die Bäckerei alles, was mit Bürsten zu tun hatt, besonders die speziellen „Pemsel“ zum Bestreichen der Wecken, wenn sie aus dem Ofen kamen, mit Wasser.

    1. Danke, Herr Auer, für diesen Hinweis!
      Schmunzeln musste ich, als ich die Kommentare dieses Beitrage durchlas und feststellen musste, dass ich selbst damals über die Panzingkapelle schrieb! Und gestern ist mir der Name nicht mehr eingefallen! Na, ja – es war schon etwas spät!

  3. Auf https://www.bsvt.at/organisation/geschichte/ sieht man, wie früher vor dem Geschäft des Blindenverbandes Körbe verkauft wurden. Da ist mir wieder eingefallen: Auch sämtliche unserer großen und kleinen Brotkörbe waren von hier, einen habe ich sogar nach Imst herauf gerettet!
    Auch die von Herrn Morscher so mühsam überstrichene Schrift erkennt man hier!

  4. Ich habe gestern zwei Mal versucht habe, eine Zeichnung der Panzingkapelle aus dem Amras-Buch von Hye einzustellen — beide Male ist der gesamte Eintrag einfach verschwunden. Ein drittes Mal schreib ich meine Antwort an Herrn Roilo aber nicht …

    1. Danke, Herr Engelbrecht, dass Sie sich so bemüht haben! Aber Sie werden staunen: Herr Morscher hatte die gleiche Idee, er schickte mir gestern per Email wahrscheinlich die gleiche Zeichnung von Adolf Schuler, der ja seinerzeit viele alte Ansichten von Pradl angefertigt hat. Jetzt muss ich schauen, wie ich diese Skizze hierher bringe!

    1. Ja, ein schöner Stich!
      Wie Herr Roilo vermute ich auch, dass es sich um die Stapfkapelle handelt: Einerseits spricht die direkte Linie über die Wiesengasse nach Wilten dafür, anderseits stand die Stapfkapelle auf einer Erhöhung wie auf diesem Stich.
      Wenig bekannt ist, dass das Kreuz dieser Kapelle auf Initiative von GR Klotz am SO-Eck des Pradler Friedhofs angebracht wurde und nicht irgendwo verschwunden ist!

      „Meine“ Panzingkapelle wäre eine Zeichnung von 1937, welche aber nicht vergleichbar wäre, weil die alte Kapelle 1870 abgetragen und durch eine neue ersetzt wurde. Ich werde den Link in einem separaten Eintrag ein drittes Mal versuchen, damit hoffentlich wenigstens diese Zeilen nicht wieder gelöscht werden …

  5. Jetzt sehe ich es auch, es ist nicht die Gegend um die heutige Kreuzung sondern weiter südlich und der Weg ist die jetzige Welser Straße. Wo etwa? Gerne akzeptiere ich die Stapfkapelle als Identität der Kapelle auf dem Stich- so hat sichs doch noch aufgeklärt..

    Ich hab mich inzwischen auch erinnert, wie ich zu dem Bild gekommen bin. Alte Postkarte aus Amras -> Haus mit Türmchen (auch am Stich im Hintergrund) gesehen, welches etwa das Trappschlössl sein hätte können -> „alte Ansicht Amras“ o.ä. gesucht -> diesen Stich, womöglich von einer Auktion, da jetzt nicht mehr vorhanden, gefunden.

    Und jetzt ist Weihnachten. Schluß.

    1. Danke für die Infos – und ein schönes Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen noch. Danach freue ich mich schon auf weitere Beiträge von Ihnen!

  6. Also verstehe ich das richtig, dass der Bus Richtung Norden fährt in der Amraserstraße und nach links die Burgenlandstraße und nach rechts die Amraserseestraße abzweigen auf dem Foto? Mir kommt vor, dass man die Oberleitung der Strab sieht, das würde dann auf eine Aufnahme nach 1965 hindeuten, bzw ist das wirklich eine Strab Oberleitung?

    1. Ja, sieht so aus. Jetzt suche ich nur noch die Schienen. Wobei nach 65 leicht möglich ist, der K ist noch lange mit den alten Bussen gefahren und der Opel hat auch leicht 10 Jahre gehalten.

      1. Aha, Ihr Beitrag, Herr Hirsch, war bei mir noch nicht vorhanden!
        Ich kann mir aber vorstellen, dass damals, als die Dreier verlängert wurde, auch die Alleebäume, die ja bis zum Friedhof hinaus teilweise beidseitig standen, ihr Leben lassen mussten!

    2. Ja, das stimmt. Der Bus fährt nach Norden. Links Burgenlandstraße, rechts Amraserseestraße, geradeaus Grenzstraße, halblinks Amraserstraße.

      Ich glaube aber, dass das Bild noch aus der Zeit vor der Verlängerung der Dreier stammt.

  7. Die Schienen suchen sie vergeblich. Die Einspeisung für die Linie 3 erfolgt heute noch vom Trafohaus in der Amraserstrasse 3, hinter der Bar. Damals führte von der Kehrschleife beim Rainer einfach die Fahrleitung bis zur Burgenlandstrasse und dann ins Trafohaus. Die Verlängerung der Tram dauerte noch Jahre.

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