Vom Sillkanal zum Klara-Pölt-Weg (Teil 1)
Im 12. Jahrhundert wurde die Wehranlage beim Sillfall und der durch Innsbruck und Wilten führende Sillkanal angelegt. Entlang des Kanals siedelten sich zahlreiche Gewerbebetrieb wie Sägewerke, Getreidemühle, Hammerschmiede und sogar eine Feigenmühle, in der Feigenkaffee herstellt wurde, an um die Energie des Wassers zu nutzen. Während des II. Weltkrieg wurden jedoch die Baulichkeiten des Kanals so stark beschädigt, dass sich die Stadtgemeinde dazu entschloss, den Kanal zuzuschütten. Im Zuge der Auffüllung konnten Straßen erweitert und neue Wege, wie der Klara-Pölt-Weg, angelegt werden.
Die Tiroler Tageszeitung schrieb am 12. März 1964 über den Klara-Pölt-Weg:
„Die Namensgebung dieses in leichten Biegungen sich hinziehenden schmalen Weges ist in der Gemeinderatsitzung vom 16. Juli 1959 auf Vorschlag des Stadtarchivs erfolgt. Seit dem Mittelalter hatte diese Strecke der einst für Innsbruck so bedeutungsvolle Sillkanal – häufig auch Kleine Sill genannt – durchzogen. Wegen Zerstörung durch Bomben hat der Gemeinderat bereits 1949 die Zuschüttung des Kanals, der zu einer übelriechenden Ablagerungsstätte für Müll und Unrat geworden war, verfügt. Daraufhin entstand hier ein Weg, an dem seither laufend Verbesserungen vorgenommen wurden.“
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck – Ph-10659, Ph-16298, Ph-16299)
Auch das dritte Bild ist schon eine Memorabilie. An das Glas und Spiegelgeschäft kann ich mich noch gut erinnern, die Bau und Möbeltischlerei des Alois Kuen fand mit einem anderen Besitzer ( hieß glaub ich Siebenförcher) für einige Zeit seine Fortsetzung.
Die Anschlagtafel am Eck glaube ich als Programmanschlag des Tiroler Landestheaters erraten zu können, die Aufschrift des beidseitig und nicht sehr geschickt angebrachten Wegweisers mit imperativem Pfeil kann ich hingegen überhaupt nicht entziffern. Kann sich da jemand erinnern?
Lieber Herr Hirsch,
durch Zufall fand ich diese Seite.
Ich habe in der Dreiheiligenstraße 1a als Kind und Jugendliche gewohnt.
Der Alois Kuen war mein Opa und ihm gehörte das Haus. Nach seinem Tod war mein Papa, der Günther Kuen, der Hausbesitzer.
Ich bin gerade von den Fotos überwältigt…
Bei Bildern wie diesen ist die Freude groß, vielen herzlichen Dank!
Das Schild ist einfach köstlich!
Die älteste Darstellung des Sillkanals in Dreiheiligen dürfte eine Karte von 1612 sein.
Die Karte ist im Portal der Historischen Karten von Tirol online verfügbar.
auf dem ersten Foto sieht man, wie heruntergekommen das Gemäuer war, jetzt alles sauber renoviert, als Abkürzung sehr bequem, nur schade dass man bei der Renovierung nicht eine Kompromisslösung zwischen Kanal und Gehweg gefunden hat, z.B. halb Holzsteg halb Gewässer, sodass man sehen könnte, wie es einst war (gibt es in anderen Städten auch, z. B. in Freiburg oder Memmingen). Das gilt übrigens für den gesamten Verlauf der „kleinen Sill“.