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Wer Hat An Der Uhr Gedreht? (II.)

Wer hat an der Uhr gedreht? (II.)

In einem früheren Beitrag haben wir eine der Prachtuhren gesehen, die in Innsbruck für den habsburgischen Hof gefertigten wurden. Werfen wir noch einen etwas näheren Blick auf dieses Handwerk und seine Verbindung zu Innsbruck.

Die Uhrmacherzunft ging aus der der Schlosser hervor. Jeder filigrane Bestandteil der frühen mechanischen Uhren musste von Hand geschmiedet werden und es waren die Schlosser, die am besten mit dieser Feinarbeit vertraut waren. Viele übten auch beide Professionen aus. Bald nachdem sich dieser neue Handwerkszweig aber gebildet hatte, teilte er sich wiederum in die Großuhr- und die Kleinuhrmacher.

Der erste Vertreter der letzteren Zunft in Innsbruck, Nikolaus Lanz, siedelte sich 1543 in der Stadt an. Der Hof war ein ausgezeichneter Kunde – von 1549 bis 1563 fertigte er zahlreiche Stücke für Kaiser Ferdinand I., Erzherzog Ferdinand II. und Karl II. Die „billigeren“ Stücke kosteten um die 20 Gulden, für die exotischeren musste man an die 70 Gulden auf den Tisch legen – zum Vergleich, das entsprach ca. anderthalb Jahresgehältern für die Gesellen in der Hofplattnerei!

(Signatur Ph-27635)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Die Turm Uhrzeiger sind, wie damals üblich, ‚verkehrt‘ zu lesen. Nicht dass sich die Uhr links herum dreht, aber der lange Zeiger zeigt die Stunde und der kurze die Minute. Die Stunde war in einer wenig hektischen Zeit wohl wichtiger, als die Minute, sodass in Anlehnung an die Sonnenuhr der Stundenzeiger dominierte.

  2. Der erste Beitrag in der Zeitschrift Kultur & Technik des Deutschen Museums München (10. Jahrgang, Heft 1, 1986, S 4f) ist dem Thema „Süddeutsche Uhren“ gewidmet. Die Abbildungen 4, 5 und 6 zeigen eine Tischuhr von Nikolaus Lanz, um 1560. Sie ist mit 2 sich gegenüberliegenden Zifferblättern ausgestattet. Eines davon zeigt auch Mondphasen und Tierkreiszeichen an.
    https://www.deutsches-museum.de/assets/Verlag/Download/Kultur_und_Technik/1986/Kultur_Technik_1986_Heft1.pdf

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