Wer (er)kennt … – ein Potpourri aus den Stadtteilen_Teil 28
Beim ersten Blick scheint alles klar zu sein. Das Gebäude am Ende der Promenade ist das Universitätsgebäude. Beim genaueren Hinschauen kommen dann bald Fragen auf:
Um welchen Weg handelt es sich dabei? Ist es eine Fußgängerzone oder wird er auch für den motorisierten Verkehr genutzt? Wieso ist die Frau stehengeblieben – was ist bei der Villa zu sehen? Welches Anwesen schützt die Mauer mit dem Zaun? Wird die Gartenmauer saniert oder abgebrochen?
Fragen über Fragen. Vielleicht können Sie weiterhelfen?
Wo könnte das gewesen sein?
Richtig erkannt: Friedhofsallee
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-2263, 1962)
Das ist die nicht mehr vorhandene Friedhofsallee, die vom der Einmündung der Innerkoflerstraße in den Innrain schnurgerade zum Nordtor des Westfriedhofs führte. Mit dem Bau der neuen Chirurgie ist diese STraße verschwunden.
Rechts sieht man die einst den ganzen Klinikbereich umschließenden Zaun. Ein Stück davon ist in der Peter Mayr Straße noch erhalten, auch bei der Medizinischen Klinik hielten sich noch Reste bis zum Neubau.
Am friedhofseitigen Ende war das große Areal der Steinmetzfirma Linser, die hauptsächlich Grabsteine produzierte. Dort verkümmerte auch die Schöpfstraße zu einem besseren Karrenweg. Siehe auch https://innsbruck-erinnert.at/zu-schoen-um-alt-zu-sein/
Wohin die Frau wohl blickt? Der im Hintergrund sichtbare Jenbacher Diesel scheint ein Nachkriegsmodell zu sein. Vielleicht betrachtete die Fußgängerin die Ruinenreste der Villa Treichl? Das Bild erweckt den Eindruck einer Abbruchszene, hinten sind auch schon die Eisengitter verschwunden, der Alteisenhändler wird sich gefreut haben. Möglicherweise, wenn nicht höchstwahrscheinlich, werden wir Zeugen der Vorbereitungsarbeiten für den Bau der Chirurgie. Die Mehrfamilienvilla im Hintergrund blieb noch eine Weile nach dem Bau stehen. Sie ist noch bis Anfang der Achtziger auf Luftbildern zu sehen.
Lieber Herr Hirsch,
vielen Dank für die detaillierte Beschreibung, die mir bei der Rekonstruktion des Verlaufes der Friedhofsallee sehr geholfen hat.