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Was Gibt’s Da Zu Sehen?

Was gibt’s da zu sehen?

Ein trüber, kalter Wintertag in Innsbruck um 1900. Wir wagen dennoch einen Spaziergang und gelangen in diese Straße, wo bald eine größere bauliche Veränderung bevorsteht. Ein altes Firmengebäude wird abgebrochen, die Fenster wurden bereits entfernt, ebenso die Dachhaut und vorne auf der Straße liegen schon Rundhölzer für den Bau eines Gerüst parat, unmittelbar davor stehen zwei Herren, die ihren Blick die Straße hinauf richten; auch der Herr mit Melone und Stock, der lässig mit einem Fuß auf einem der Rudhölzer steht und der junge Mann auf der Straße schauen in die gleiche Richtung. Was mag ihre Aufmerksamkeit geweckt haben? Oder hatte da der Fotograf seine Hand im Spiel? Wir wissen es leider nicht; die zwei Mädchen haben sich, wenn es denn etwas zu sehen gab, jedenfalls davon nicht beim Hoagascht’n stören lassen… Uns würde aber nun brennend interessieren, in welche Straße wir da geraten sind, welches Haus da demoliert wurde und ob dieses Bauvorhaben zugleich das Ende der prachtvollen Geschäftszeile im Vordergrund bedeutete?

Viel Vergnüngen!

Herzliche Gratulation an Josef Auer, der dieses Rätsel blitzschnell gelöst und uns zudem interessante Zusatzinformationen geliefert hat!

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-M-8153)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  1. Zur Datierung:
    Laut dem Tiroler Kunstkataster wurde das Millerhaus 1905 erbaut, das benachbarte Eckhaus Meraner Straße 1 wurde 1909/10 neu erbaut.
    Das Bild stammt wohl von ca. 1904/05.

  2. Hier wurde das sogenannte Wildling-Haus errichtet.
    Die Innsbrucker Nachrichten berichten diesbezüglich am 17. Feber 1905:

    (Abbruch und Neubau.) „Seit wenigen
    Tagen befindet sich das in der Landhausstraße
    fast die ganze Front zwischen der Maria The-
    resienstraße und Erlerstraße ausfüllende Ge-
    bäude, in welchem bisher u· a. der Groß’sche
    Klaviersalon untergebracht war, im Abbruch.
    Herr Gemeinderat Wildling läßt an dieser
    Stelle einen großen Neubau aufführen, der
    auch eine größere Tiefe als das bisherige Ge-
    bäude haben wird. Daher mußten die paar
    Bäume, welche im Hofe standen, fallen. Die
    Bauarbeit führt Baumeister Huter. Die Ge-
    schäftslokale mußten sämtlich, mit Ausnahme
    dessen der Schirmhandlung Zanetta geräumt
    werden. Der Klaviersalon der Musi-
    kalienhandlung Groß befindet sich nunmehr
    im ersten Stocke ober dem Verkaufsgeschäfte
    au der Ecke der Maria Theresienstraße. Herr
    Goldschmied Wilfling übersiedelte in ein
    hübsches Geschäftslokal im neuen Winklerhause
    nächst der Triumphpforte, auf einen Posten,
    der schon heute günstig zu nennen ist, aber
    seinen besonderen Wert erst bei Eröffnung der
    Maximilianstraße als zweiter Zufahrtsstraße
    vom Bahnhofe erhalten wird. Die Blumen-
    handlung Pittner befindet sich nunmehr am
    Margarethenplatz und die Schreibmaschinenhand-
    lung von Glogowski und Komp. hat in der
    Museumstraße ein neues Geschäftslokal gefun-
    den.“

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