Warum in die Ferne schweifen?
Zweifelos haben Fernreisen ihren ganz eigenen Reiz. Aber wer auf Entdeckungsreise gehen will, muss nicht unbedingt exotische Länder besuchen. Machen Sie es einfach wie ein treuer Leser dieses Blogs. Er hat sich kürzlich seine Kamera geschnappt und ist – abseits der ausgetretenen Wegen – spazieren gegangen. Dabei ist dieses Foto entstanden, das er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
Wir sehen eine grüne Oase; unser Blick reicht bis hinauf zur Herzwiese und der Arzler Scharte. Am rechten Bildrand ist gerade eben so noch das Mariabrunn zu erkennen. Orientierungspunkte gibt es also, aber sie liegen nicht unbedingt in der Nähe. Können Sie uns dennoch sagen, wo diese Aufnahme enstand?
Stephan Ritzenfeld hat mit sicherem Blick diesen Schleichweg identifiziert – und das nach 40 Jahren!
Selbstverständlich handelt es sich nicht um irgendein beliebiges „älteres Gemäuer“. Vielmehr sehen wir eine alte Verbindung zwischen dem Seifensiederhaus (Innstraße 23) und den darüber liegenden Gartenanlagen. Hier ein Ausschnitt aus dem Franziszeischen Kataster 1856:
Die Grundparzellen (rot) 159 bis 164 sowie die Bauparzellen (schwarz) 172 bis 175 gehörten dem späteren Landeshauptmann von Tirol, Johann Haßlwanter (1805-1869). Bei der Parzelle 175 steht im Protokoll des Katasters „samt Stiegen und Pfeiler“. Hier noch das Stöcklgebäude:
ACHTUNG: Bitte beachten Sie, dass der Weg teilweise über Privatgrund führt. Wenn Sie diesen Durchgang besichtigen möchten, tun Sie das bitte im Rahmen einer offiziellen Führung, die etwa der ehemalige Landeskonservator für Tirol, HR Dr. Franz Caramelle, von Zeit zu Zeit abietet.
PS: Vielen Dank an Josef Schönegger für das interessante Rätselfoto & die ergänzenden Informationen!
(Foto: Privat)
Halt ein älteres Gemäuer irgendwo am südwestlichen Stadtrand. Mentlberg verschiebt den Blick zur Hungerburg schon rechts neben die Rumerspitze, also Mentlbergsiedlung, Hirth-Schlößl zum Beispiel.
Fast ganz sicher: Innstraße, durchs Waldehaus gibt es da ein Servetut Richtung Adventisten. Hoffentlich finde ich die Zeit das zu erkunden… die Erinnerung ist doch grad eben mal knappe 40 Jahre alt-
Ja, wenn man solche Schleichwege kennt. Die Perspektive Hungerburg -> Arzlerscharte paßt jedenfalls schon einmal.
Mit Bravour gelöst – lieber Herr Ritzenfeld!