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Innsbrucks Erste Fußgängerbrücke…

Innsbrucks erste Fußgängerbrücke…

wurde laut Amtsblatt auf Wunsch der Bevölkerung und im Interesse der Sicherheit für die FußgängerInnen im Juli 1976 in Betrieb genommen. Im Artikel wurde darauf verwiesen, dass beim 1,5 Millionen Schilling teuren Übergang das selbstverständlich vorgesehene Befahrbar-Machen durch Kinderwägen noch auf sich warten ließ. Die Lieferung der speziellen Schienen, die für die „Erklimmung“ der Stufen vorgesehen waren, hatte sich nämlich verzögert. Dem Makel zum Trotz wurde der bis dahin vorhandene ampelgeschützte Zebrastreifen an der Einmündung der Rotadlerstraße aber bereits entfernt.

In welcher Form die Schienen nachgeliefert wurden, entzieht sich leider unserer Kenntnis. Eine Eignung für Menschen mit Behinderung erscheint unwahrscheinlich, denn im Jahr 2006 wurde beschlossen, dass die inzwischen 30 Jahre alte und inzwischen sanierungsbedürftig gewordene Fußgängerbrücke abgetragen und durch einen behindertengerechten, ampelgeregelten Fußgängerübergang ersetzt werden sollte. Man könnte geneigt sein die Sinnhaftigkeit des ganzen Baues infrage zu stellen, da damit ja der Status vor der Erbauung der Brücke wiederhergestellt wurde. Das etwas unrühmliche Ende der ersten Fußgängerbrücke von Innsbruck soll unsere LeserInnen aber nicht davon abhalten die schönen Bilder zu genießen.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-A-24643_3247_0020, Ph-G-16224-1, Ph-G-16225-1 )

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  1. Als eifriger Verwender dieses Bauwerks hat es für mich den Zweck erfüllt. Sicher, und ohne vom motorisierten Verkehr blockiert zu werden, das Ziel am anderen Ende zu erreichen. Ein Blick auf die spektakulären Rad- und Fußgänger-Überführungen in Kopenhagen zeigt schon wohin es auch in Innsbruck gehen wird (muss): große, mutige Lösungen für Fußgänger und Radfahrer, um schneller und sicherer von A nach B zu kommen.

  2. Solche Fußgänger:innenbrücken sind, ebenso wie Unterführungen wie Zufußgehende (und Radfahrende) Bausteine des damaligen verkehrsplanerischen Zeitgeistes, als die „Autogerechte Stadt“ noch kein dystopisch, sondern ein utopisch wahrgenommenes Bild war. Städte, die diese Transformation weiter durchgezogen haben, schicken heute noch die Menschen nach oben oder nach unten, damit der motorisierte Individualverkehr in Ebene 0 ungestört mehrspurig fließen kann. In Innsbruck aber reißen wir solche Strukturen heute ab mit dem Gedanken, dass die Ebene 0 vor allem den Menschen gehört und nicht den Autos, die ruhig mal angehalten und eingebremst werden können, und dem leider noch fernen Ziel, den Autoverkehr eines Tages ganz loszuwerden.

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