Vuelta del mundo
Heute gibt es wieder einmal ein echtes Rätselfoto für die Innsbruck-erinnert-Gemeinde. Das einzige was für mich eindeutig ist, ist der Aufnahmestandort des Bildes vor dem Tiroler Heimatwerk in der Meraner Straße. Ansonsten Fragen über Fragen: Was hat es mit dem rätselhaften Gefährt auf sich, was bedeuten die Bilder auf dem Fahrzeug und bricht der Herr tatsächlich zu einer Weltumrundung auf, kehrt zurück oder macht in Innsbruck Station? Vielleicht kann jemand aus der Leserschaft hier etwas Licht in die Sache bringen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum KR-DIA-315
Im Vorschaubild hatte ich jetzt ohne genaues Hinsehen angenommen, es handle sich um ein Unfallbild, ein plattgequetschtes Auto, vielleicht einen Fiat 500 (altes Modell), getroffen von einem Klavier aus dem sechsten Stock.
Aber nein, es handelt sich um – was? Da bin ich mal gespannt. Ich fürchte, dass wohl Google Lens darauf angesetzt werden muss.
Mein erster Gedanke war an ein Amphibienfahrzeug, wegen des hochgezogenen Hecks und der Aufschrift „Ahoi (?) the world“. Wenn er die Länder, deren Flaggen aufgemalt sind, schon alle bereist hat, ist er jedenfalls schon ganz schön weit herumgekommen. Die Tiroler Fahne hat er scheinbar noch nicht ergattert, dafür ein Bürgerbräu-Reklameschild als Beweis für seinen Innsbruck Aufenthalt …
Auf jeden Fall hat da jemand sicher lange getüftelt und gebastelt, bis dieses Gefährt fertig war. Man (ich) kann gar nicht mehr erkennen, was das ursprünglich für ein Fahrzeug gewesen sein sollte. Feuerwehrauto, Omnibus oder gar ein Flugzeug? Ein solches scheint im ersten Schriftkreis ganz links auch abgebildet zu sein. Straßenbahn scheidet aus, die hätte Herr Schneiderbauer sofort erkannt.
Ist das ein Faschingsfahrzeug? Das Auto (LKW nehm ich an, oder zerlegter Bus) ist ja total, wenn auch liebevoll, verbastelt.
Die Jahreszeit könnte passen. Winterlicher Streusplitt auf der Straße, Winterkleidung im Schaufenster (wie hieß doch gleich das Geschäft??). Und dazu noch ein Bürgerbräu Innsbruck Schild, was auf eine faschingsaffine Sponsorrolle hindeutet.
Um die Welt ist das Schinaggel jedenfalls nicht gekommen oder ich versteh die selbe nimmer.
Dieses Fahrzeug halte ich für ein Motorhome vom Feinsten. Der Innenausbau sichtlich luxuriös. Sicherlich eine amerikanische Sonderausführung.
Die Lackierung ist eine Augenweide, der Airbrush Künstler hat sehenswerte Arbeit abgeliefert. Bei der Dame dürfte der untere Fuß in die Zwillingsbereifung der Hinterachse geraten sein, die hintere Hand gleicht eher den Zehen eines Straußvogels.
Was sich wohl unter der schwarzen Plane am Dach des Fahrzeuges befindet? An der Dachreling ist ja einiges verzurrt. Hinten oben vermute ich ein Motorrad, davor etwas stromlinienförmiges.
Es könnte auch sein, dass der Fahrer als Stuntman den Lebensunterhalt bestreitet. Das schräge Fahrzeugdach scheint mir als mobile Absprungrampe für ein Motorrad geeignet. Oder auch nicht.
Interessant wäre die Gestaltung der Steuerbordseite des Vehikels zu sehen.
Kennzeichen leider nicht leserlich.
Spontan fallen mir dazu nur die Koatlackler in Form der Faschingsgilde St. Nikolaus ein… Fredy Püls und Konsorten hatten immer sehr kreative Ideen und einen der Kohlen-—LKW hergerichtet.
Umgekehrt bin ich wieder vom Faschingsfahrzeug abgekommen, obwohl die Maskierung mit nicht serienmäßigen und von einer wegschauenden Polizei tolerierten Bastelteilen typisch wäre. Und die milde Verspottun eines Höttingers der bei einer geplanten Weltreise bereits am Rimmlwirt gescheitert ist, wäre ja möglich. Die alten „Nudl“ Ausgaben wären ja online zu lesen. https://ulb-digital.uibk.ac.at/periodical/titleinfo/8361134
Andererseits gibt die Plane einen Blick auf etwas frei, was zu einem Motorrad gehören könnte https://postimg.cc/8ffrGFrp
Ich hatte auch anfangs an Fasching gedacht, aber auch ich denke, dass man bei einem Faschingswagen wohl nicht so viel Material unter einer Plane am Dach verstaut hätte.