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Von Der Staatsgewerbeschule Zur Höheren Technischen Lehranstalt

Von der Staatsgewerbeschule zur Höheren technischen Lehranstalt

Mitte der 1870er Jahren wurde in Österreich die Staatsgewerbeschule eingeführt. Durch diesen neuen Schultyp sollten die technischen und künstlerischen Ausbildungen der Jugendlichen in verschiedenen Gewerben gefördert werden. Zugleich war es ein Versuch der Abwanderung der Handwerker in die Industrie entgegenzusteuern.

Die 1877 in Innsbruck als „Zeichen- und Modellierschule“ gegründete Staatsgewerbeschule umfasste bis 1911 drei Fachschulen: die Werkmeisterschule für das Kunstgewerbe (Maler und Bildhauer) und für das Baugewerbe sowie eine Fachschule für mechanisch-technische Fächer (Schlosser und Dampfkesselheizer). Aus der Baufachschule wurde später die Höhere Abteilung für Hochbau. Die übrigen Höheren Abteilungen folgten 1921 für Elektrotechnik, 1948 für Tiefbau und 1960 für Maschinenbau.

Dank der großzügigen Unterstützung der Sparkasse Innsbruck konnte mit dem Schulbau begonnen werden. Die Grundsteinlegung für die Staatsgewerbeschule in der Anichstraße 26 erfolgte im Rahmen der in Innsbruck ausgerichteten Feierlichkeiten anlässlich der Hochzeit von Kronprinz Rudolf und Prinzessin Stephanie am 10. Mai 1881. Die Pläne stammten vom Architekten Natale Tomassi. Am Fries unterhalb der Attika sind Putti mit Attributen aus Kunst und Technik, wie Zahnrad, Buch, Glasbläser, Hammer und Meißel, Zirkel und Farbpalette zu sehen.

Schüler beim Praxisunterricht in der Werkstatt (Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, 04.07-01-56, um 1935, ©Archiv der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt Innsbruck)


Nach kurzer Bauzeit wurde die Staatsgewerbeschule am 22. Oktober 1882 eröffnet. Das Gebäude war für 200 Schüler ausgerichtet. Nachdem die Schülerzahlen rasch wuchsen, kam schon bald der Wunsch nach einer Erweiterung. Im Jahr 1910 wurde der Schulkomplex um das Haus Anichstraße 28 vergrößert.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-8990, 1971)

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