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Vom Mäandrierenden Inn Zum Waltherpark (1/2)

Vom mäandrierenden Inn zum Waltherpark (1/2)

Manche Stadtteile Innsbrucks scheinen sich über Jahrhunderte kaum verändert zu haben. Nicht selten fällt bei einem Spaziergang durch die Altstadt oder entlang des Inns der Satz: „Das schaut doch schon immer so aus.“
Ein Blick in historische Karten zeigt, dass diese Beobachtung zumindest teilweise zutrifft – besonders für die bekannte Häuserzeile in der Innstraße. Ihre Grundrisse sind seit etwa 1750 nahezu unverändert geblieben. Für städtische Entwicklungen stellt ein Zeitraum von über 275 Jahren tatsächlich eine sehr lange Zeit dar.

Der Inn im Wandel

Deutlich größere Veränderungen betrafen hingegen den Inn selbst. In dem Plan im Beitragsbild aus Jahr 1768 ist der Fluss noch unverbaut dargestellt, häufig mit Auwäldern und durchzogen von kleinen Inseln, sogenannten Werthen oder Wörthen. Diese Bezeichnung lebt bis heute in Ortsnamen wie Lichtenwerth oder Maria Wörth fort – beide entstanden auf diesen Inseln beziehungsweise Schotterbänken.

Für die Schifffahrt stellten diese natürlichen Gegebenheiten jedoch ein großes Hindernis dar: Der unregulierte Inn mäandrierte stark und ließ so manches Schiff auflaufen. Während Meinhard II. in Bozen bereits früher mit Flussverbauungen begann, wurde in Innsbruck erst unter Maria Theresia der Fluss reguliert.

Unter der Leitung des k. k. Oberacheninspektors Franz Anton Ragger wurden detaillierte Pläne erstellt, um die Begradigung des Inns durchzuführen. Die Arbeiten erfolgten bevorzugt im Februar bei sogenanntem kleinsten Winterwasser und zogen sich über Jahrzehnte hin. Erst im 19. Jahrhundert konnten sie abgeschlossen werden.

Der Plan der Innuferververbauung und der Englischen Anlagen von 1835 zeigt die Fortschritte der wasserbaulichen Maßnahmen. Besonders am orographisch rechten Innufer ist die geradlinige Form deutlich erkennbar – fast so, als wäre sie mit dem Lineal gezogen. Unweit davon veränderte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts auch das Stadtbild: An der Innbrücke entstand ein neuer öffentlicher Raum – der heutige Waltherpark. Auch wenn er damals noch nicht so hieß und noch ganz anders aussah …

(Barbara Jell, Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck Pl-57, Pl-58, Pl-555)

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