Unterwegs mit dem Verschönerungsverein

Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Tourismus – oder wie es damals allgemein hieß – der Fremdenverkehr mehr und mehr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Stadt geworden war, wurde auch der Ausbau der touristischen Infrastruktur weiter forciert. Eine treibende Kraft hierbei bildete der Innsbrucker Verschönerungsverein, der sich 1880 konstituierte. Der Verein zielte auf die „Hebung des ästhetischen Sinnes“ und wollte in „einer selbstlosen, lokalpatriotischen Tendenz […] nur auf Belebung allgemein erwünschter Prinzipien in Betreff der Förderung des Geschäfts- und Touristenverkehrs mittels kluger, wohlausgesonnener Maßnahmen Bedacht nehmen.“ (Innsbrucker Nachrichten, 9. Dezember 1880) Diese Maßnahmen bestanden in erster Linie in der Anlage und Pflege von Spazier- und Wanderwegen im Stadtgebiet, dem Aufstellen von Bänken an Aussichts- und Rastplätzen und der Renovierung und Verschönerung von bestehenden Denkmälern und Erinnerungsorten.

Ein Großteil der Wege, die auch heute noch zum klassischen Ausflugsprogramm rund um Innsbruck zählen, wurde vom Verschönerungsverein bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs angelegt, verbessert und in Stand gehalten. Auskunft darüber geben die Jahresberichte des Vereins. Bald schon gab der Verein auch Führer heraus, die Einheimische und Fremde durch die nun zahlreich angelegten Wege lotsen und auch ein wenig Geld in die Vereinskassen bringen sollten. Mit Postkartenserien wurden überdies die angelegten Wege, Rastplätze und Ausflugsziele bekannt gemacht.

Im Titelbild sehen Sie eine Postkarte aus der Serie „Die Waldpromenaden des Innsbrucker Verschönerungsvereins, erbaut 1905-1909“. Damit der Beitrag nicht ganz ohne Rätselraten auskommt: Wo befinden wir uns beim Titelbild?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-A-24407-11)