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Unscharf, Aber Gut. Besonderes Aus Der Sammlung Kreutz –XVIII

Unscharf, aber gut. Besonderes aus der Sammlung Kreutz –XVIII

Unserem heutigen Foto verzeihen wir die Unschärfe-gerne, handelt es sich doch um einen echten Senior. Auch wenn die Aufnahme in scharf ebenfalls bekannt ist. Wir befinden uns am Eingang in die Altstadt, das ist eh klar. Die markante Litfasssäule diesmal als Luxusausgabe mit Uhr – sie zeigt etwa 20 nach drei – und drei Laternen. Insgesamt ein recht imposantes Konstrukt. Das dürfte schon etwa sechs Meter hoch sein.

Erwähnenswert ist auch die Pylone am Eingang in die Altstadt. Diese hilft auch bei der Datierung dieser Aufnahme.

Und dann sind da solche Menschenmengen unterwegs wie heute an einem Einkaufssamstag. Ein Polizist, wenn auch ohne Helm (?), blickt über die Szenerie. Bei den anderen Menschen ist es schwer zu erkennen, was sie in die Innenstadt führt.

Aber vielleicht dechiffrieren Sie noch mehr?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Slg. Kreutz)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
  1. Ohne „den Kreutz“ auch schriftlich zu Rate zu ziehen, kann ich zumindest einen Anfangspunkt setzen: die 1941 stillgelegte Tramstrecke der Linien 2 und 4 Richtung Marktplatz wurde erst 1928, zwei Jahre nach Einstellung der „zweiten Linie 2“ Mühlau – Maria-Theresien-Straße, zweigleisig. Hier ist sie noch eingleisig. Aber es hängt ein Fahrdraht drüber, die Dampftram ist bereits Vergangenheit. Somit muss das Foto zwischen 1909 und 1928 entstanden sein.

  2. Ich merk mir doch nie, wann der zweite schöne Eckpfeiler verschwunden ist. !912/13 wurde jedenfalls das Eckhaus mit der dreifachen Adresse Schlossergasse 1, Herzog Friedrichstr. 40 und Marktgraben 29 von der dort ansässigen Donau Versicherung komplett neu gestaltet. Das wird dem Pylon den Garaus gemacht haben.

    Polizisten sehe ich jetzt keinen. Sollte das kleine Männlein gemeint sein, welches mit hinten verschränkten Armen vor eben diesem Donauhaus die Szene zu betrachten scheint, dann tippe ich eher auf einen nach Kundschaft Ausschau haltenden Dienstmann.

    1. Sie vermuten richtig, Herr Hirsch: Das Adamhaus muss lt. Helfers Häusermeer 1910 von der Stadt erworben worden sein. In seinem Rechenschaftsbericht für den Zeitraum 1908 – 1911 erwähnt Bgmst. Greil den Ankauf „samt Ladenvorbau um 284.000 Kronen“ (IN, 3. Jän. 1912, S 19). Bis Mitte 1912 blieb es im Besitz der Stadt, um dann im Juli für 420.000 Kronen (Verhandlungsbasis) an die Donau Versicherung verkauft zu werden (ATA, 26. April 1912, S 8). Diese hat Ende August 1912 mit den Abtragungsarbeiten begonnen, dabei musste auch der Pylon dran glauben.

      1862 wurde das Adamhaus durch einen Brand schwer beschädigt (IN, 11. Sept. 1862, S 3f). Ich vermute, eine Renovierung war nicht möglich und es musste neu aufgebaut werden, da in späteren Artikeln meist vom „ehemaligen Adamhaus“ die Rede ist. Aufgrund dieses Brandes wurde übrigens sehr rasch eine Verbesserung des Löschwesens in Angriff genommen.

      Ob es auch einen Vorgängerbau gab? Zumindest einen „Vorgängernamen“; ab ca. 1750 hat man das Haus nach dem dort ansässigen Kartenhersteller David Heckl als „Kartenmacherhaus“ bezeichnet. Nach seiner Beförderung zum Hofkartenmacher erhielt auch das Haus eine solche und wurde zum „Hofkartenmacherhaus“.
      Nette Geschichte, hier nachzulesen: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=19121207&query=%22Adamhaus%22&ref=anno-search&seite=1

      Das rechte Eckhaus (Czichnahaus, Vorgängerbau Heller’sches Haus) wurde 1869 nach langem Hin und Her zwischen Baubehörde und Bauherrin, der zäh verhandelnden Witwe des Kunsthändlers Karl Czichna errichtet und im Sommer 1870 fertiggestellt. Der rechte Pylon verschwand demnach 43 Jahre vor dem linken.

  3. Das Donauhaus wurde 1913 fertuggestellt, also dürfte es dem Pylon spätestens 1911 an den Kragen gegangen sein …

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