„The austrians are a very genial race“

Mit dem Zug überquerten John F. Kennedy (1917-1963) und sein Reisegefährte Kirk LeMoyne Billings (1916-1981) am 16. August 1937 den Brenner. Am Vormittag jenes Tages waren die beiden US-Amerikaner in Venedig in den Zug gestiegen, um nach München zu reisen. An der italienisch-österreichischen Grenze angekommen, weinten sie Italien offenbar keine Träne nach:

[…] however we certainly were not sorry to leave Italy – as the people there are really awful – we were immediatly impressed by the difference of the Austrians – they are a very genial race + certainly got out of their way to be nice to you,“ vertraute Billings seinem Tagebuch an.

John F. Kennedy’s Hidden Diary, Europe 1937. The Travel Journals of JFK and Kirk LeMoyne Billings, Berghahn Books 2024, 121.

Über Innsbruck verliert allerdings auch Billings kaum ein Wort. Im Zug hatten Kennedy und er ein paar Norweger kennengelernt, denen sie sich nach der Ankunft in Innsbruck anschlossen. Und da die Norweger ihre Zelte in einer Jugendherberge aufschlugen, landeten auch die beiden Amerikaner dort (die dortigen Zustände schildert Billings auch nicht viel rosiger als JFK in seinen Notizen). Und von Innsbruck haben Jack und Kirk wohl noch weniger gesehen als ich ursprünglich angenommen hatte. So beginnt Billings Eintrag unter dem 17. August 1937 wie folgt: „Up plenty early altho certainly not by choice – as our friends had to bounce on their bikes by 5 – Started over the Alps to Germany […].“ Kein Wort also über das Goldene Dachl, die Triumphpforte oder andere Innsbrucker Sehenswürdigkeiten …

(StAI, Ph-23988, Brennerbahn)

PS: Vielen Dank an Herrn Auer für den Literaturhinweis!