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Teppiche Statt Obst Und Gemüse

Teppiche statt Obst und Gemüse

Das Hauptaugenmerk unserer Aufnahme ist zweifelsohne das Landesmuseum Ferdinandeum. Dennoch hat mich sofort der Schriftzug „Orientalische Teppiche“ angesprungen. Scheinbar hatte man dort, wo man heute die Niederlassung des Obst- und Gemüsehändlers Niederwieser findet, orientalische Teppiche verkauft. Blickt man jedoch genauer in die Auslage des Teppichhändlers, so erblickt man aber Gewehre und eine Jagdtrophäe sowie andere, scheinbare Memorabilia (Zinnteller?). Einen Teppichhändler für das besagte Gebäude findet man in den Adressbüchern der Jahre 1909 und 1910 unter dem Namen Haggi Giorgio Aidinyans Söhne. Der Blick in die Gewerbeakten hat leider keine weiteren Informationen zum Tageslicht gebracht.

Somit stellt sich die Frage, ob unsere Abbildung gerade noch in dem kurzen Zeitraum (1909-1911) als das Geschäft bestand gemacht wurde, oder ob es sich um eine ältere Abbildung handelt, die noch den „Rest“ des Teppichhhändlers zeigt.

Darüber hinaus nehme ich ganz unverfroren an, dass uns Herr Schneiderbauer ein paar Zeilen zur eingefangenen Straßenbahn übermitteln kann und mag 🙂

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, RM-PL-110)

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
  1. Rätselhaft, rätselhaft, rätselhaft!
    Das „Gefährt“ auf der Gegenfahrbahn – was ich als „Pferdekopf mit 2 Ohren“ gedeutet habe, schaut mit der Lupe aus wie zwei in einem Schaufenster gespiegelte Männerköpfe.
    Und das niedere helle Dingsda? Standl – oder Scherenschleiferwagele?
    Noch etwas ist – weiter hinten – auf der Straße. Bin ratlos.Aber 2 schöne Grünanlagen vor dem Museum, mit
    Mäuerle gegen den Gehsteig. Man wird gewußt haben, warum und wozu.
    „An der Stange“ das runde Haltestellenschild. Auch schon grünes „H“ auf weißlichem Hintergrund?
    Aber – bis auf das eine Auto – ruhig wars schon in Innsbruck. Wie an einem ganz frühen Sonntagmorgen, gell!

  2. Schon am Anfang von „innsbruck-erinnert“, also vor fast 4 Jahren (!!!), gab es einen Beitrag mit einem ähnlichen, aber noch älteren Foto, der bis heute kommentarlos blieb! Vergleiche???

  3. Wenn der Teppichhändler dort 1909 und 1910 noch ansässig war, so sind wir hier nicht lange danach, denn die Strassenbahn fährt noch rechts. Ab 1915 wird sie dort links fahren.

    In diesem älteren, von Herrn Roilo bereits angesprochenen Beitrag sehen wir weder Gleise noch diesen Dachständer mit den vielen Telefonleitungen:
    https://innsbruck-erinnert.at/in-der-museumstrasse/

  4. Die abgebildete Straßenbahn bestätigt die Datierung, denn sie trägt die Liniennummer „1“, und Liniennummern gab es erst ab Sommer-Herbst 1909; laut „Kreutz“ entweder ab August oder ab November, das ist nicht ganz klar. Diese kleinen runden Linientafeln wurden Anfang-Mitte 2012 durch deutlich größere ebenfalls runde Tafeln ersetzt, was den Zeitraum auf Mitte 1909-Mitte 1912 einschränkt.

    Zur Frage von „H“ bezüglich des Haltestellenschildes: nein, das gab es zu dieser Zeit noch nicht. Das runde Schild mit grünem H auf gelbem Grund mit grünem Rahmen wurde erst unter den Nazis eingeführt und ist ein großdeutsches Relikt, das sich bis heute halten konnte.
    Wenn Sie genau hinschauen, erkennen Sie im Bild aber eines der rechteckigen Haltestellenschilder aus dieser Zeit, es befindet sich schräg links unterhalb des Geschäftsschildes „Orientalische Teppiche“ an der Gebäudewand nahe der Dachrinne, hier das eingebundene Foto in voller Auflösung: https://innsbruck-erinnert.at/wp-content/uploads/2024/03/RM-PL-0110.jpg
    Leider waren die nüchternen, rechteckigen Innsbrucker Tram-Haltestellenschilder dieser Zeit nicht sehr kunstvoll gestaltet und damit als individuelles urbanes Merkmal „identitätsstiftend“ wie etwa jene von Wien, Gmunden, Graz oder St. Pölten, die unverwechselbare Schriftzüge und Formen besaßen und sich teilweise bis heute gehalten haben, aus rechtlichen Gründen jedoch durch das runde grün-gelbe Schild ergänzt werden mussten.

    Später verbot die Stadt Innsbruck bodengebundene Haltestellenschilder, weshalb diese dann an den Querspannern der Fahrdrähte aufgehängt werden mussten, wo sie nicht gut ablesbar waren (dazu poste ich zu einem späteren Zeitpunkt noch ein Foto hier dazu). Erst danach kamen die gelb-grünen Schilder.

  5. Ich grüble und grüble. Wo ist der H’sche Pferdekopf? Gibt es da einen Pferdefuß, daß ich ihn nicht sehe?

    Jedenfalls scheinen die „Parkplätze“ in der Straßenmitte gelegen zu sein. Gleichweit zu den beidseitigen Kunden.

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