Technisches und Tragisches
Wir befinden uns wohl kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges an einer der damals seltsamsten Kreuzungen Innsbruck: Der Grassmayr-Kreuzung. Da fährt die wohl noch einspurige Arlbergbahn ebenerdig und nur durch Schranken gesichert. Entsprechend dürfte auch der Verkehrsfluss gewesen sein.
Dafür gibt es am rechten Bildrand unter der Eisenbahn eine Unterführung, die aber nur einspurig war. Da daneben die Straße führte, ist der Zweck dieser Unterführung auch nicht bis ins Letzte schlüssig.
Einen tragischen Hintergrund aber dürfte die an der Hausfassade in der Bildmitte angebrachte Werbeaufschrift gehabt haben: „Alle kaufen Alles bei …..[übermalt] Dem größten Warenhaus des Landes“. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um das Kaufhaus Bauer&Schwarz, das nach dem Anschluss an das Deutsche Reich „arisiert“ wurde und in den Folgejahren als Kaufhaus Kraus firmierte. Es dauerte noch viele Jahre bis die ehemaligen Eigentümer eine Entschädigung erhielten. Die Aufnahme dürfte also kurz nach dem Anschluss entstanden sein, als der Name der Eigentümer möglichst rasch aus dem Stadtbild verschwinden sollte. Pragmatischerweise hat man aber für die neuen Eigentümer die Werbefläche gleich bestehen gelassen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph/A-24375-45)
Frage an den Experten Manni Schneiderbauer: Wie funktionierte das mit den Oberleitungen der Arlbergbahn und der Straßenbahn?
Vermutlich waren die Oberleitung der Arlbergbahn und der Straßenbahn in gleicher Höhe angebracht. Dieses Oberleitungskreuz war wohl von den angrenzenden Oberleitungen getrennt und es konnte zwischen Bahnstrom und Straßenbahnstrom umgeschaltet werden. Vermutlich gab es dazu noch eine stromlose Schutzstrecke, damit im Falle einer Fehlschaltung nicht die beiden Stromsysteme durch den bzw. die Stromabnehmer beim Überfahren der Trennstelle zusammengeschlossen werden konnten.
So stell ich mir das jedenfalls vor….
Andererseits steht auf dem Warnschild , wenn ich es richtig erkenne : „Vorsicht Hochspannung, Kreuzung nur bei ausgeschalteter und geerdeter Fahrleitung befahren“ was meine ganze Theorie über den Haufen wirft. Ist mir aber ein Rätsel, wie es die Straßenbahn nachdem der Schranken geschlossen war, fast aus dem Stand genug Schwung holen hätte können um über die. Eisenbahnkreuzung zu rollen.
Andererseits steht auf dem Warnschild , wenn ich es richtig erkenne : „Vorsicht Hochspannung, Kreuzung nur bei ausgeschalteter und geerdeter Fahrleitung befahren“ was meine ganze Theorie mit dem Umschalten über den Haufen wirft.
Ist mir aber ein Rätsel, wie es die Straßenbahn nachdem der Schranken geschlossen war, fast aus dem Stand genug Schwung holen hätte können um über die. Eisenbahnkreuzung zu rollen.