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Schlosskapelle Mentlberg

Schlosskapelle Mentlberg

Die Mentlberger Schlosskapelle zur Schmerzhaften Muttergottes, steht auf der sogenannten Gallwiese, die zur ehemaligen Hofmark des Stiftes Wilten gehörte. Den Vorgängerbau der heutigen Kapelle ließ Ferdinand von Khuepach 1622 errichten. Sein Sohn Christoph vergrößerte die Mentlberger Schlosskapelle und erwarb als Schmuck für den Altarraum ein Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes, das aus der St. Leonhards Kapelle bei Holzheim in der Nähe von Ulm stammte. Im Laufe der Zeit entstand eine vielbesuchte Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes auf der Gallwies.

Auf Veranlassung des Abtes von Stift Wilten, Josef Lizzi, wurde das inzwischen zu klein gewordene Wallfahrtskirchlein 1769 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Die Pläne dafür stammen von Konstantin Johann von Walther zu Pfeilsberg. Das Kircheninnere ist einheitlich im Rokokostil gehalten. Die Deckenfresken fertigte der berühmte Augsburger Freskenmaler Matthäus Günther angeblich innerhalb von drei Monaten an.

Die neu errichtete Kapelle wurde am 5. September 1770 durch den Brixner Weihbischof Romedius von Sarnthein zu Ehren der Schmerzhaften Muttergottes geweiht und ungefähr drei Wochen später kehrte auch das Gnadenbild der Schmerhaften Muttergottes, das während der Bauarbeiten in Stift Wilten verwahrt wurde, nach Mentlberg zurück. Das um 1500 herum entstandene Gemälde schmückt auch heute noch den reich verzierten Hochaltar, der von zweit Statuen, die die Heilige Barbara und die Heilige Katharina von Alexandrien darstellen und als Werke des Tiroler Bildhauers Urban Klieber gelten, flankiert wird.

Während des 2. Weltkrieges wurde die Kapelle profaniert und als Depotraum verwendet. In den Jahren 1947 bis 1956 wurde das Gebäude dann renoviert und diente bis 1962 als Kirche für das Pfarrvikariat Mentlberg.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-7816, Ph-8306, Ph-8305)

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
  1. Die Steinstiege zur Kapelle, die auf dieser Aufnahme fehlt, war viele Jahre verschüttet, bevor man sie wiedererrichtete. So liest man es in der Geschichte der Wallfahrtskirche „Maria auf der Gallwies“ zur Schmerzhaften Muttergottes
    beim Schloss Mentlberg.
    Nun werden wir uns zeitlich zwar in diesen ‚verschütteten‘ Jahren befinden, da der Broschüre aber leider keine Jahresangaben zu entnehmen sind, bleiben wir so klug als wie zuvor.

  2. Die heute bestehende rosarote Hochzeitsrampe wurde vor nicht allzu langer Zeit gebaut, soweit auf den Luftbildern erkennbar erst in den 90er Jahren. Keine Ausgrabung, sondern ein kompletter Neubau.

    Ja, es wäre interessant, den Anlaß der Fotografie zu erfahren. Man hat den Eingang mit zwei jungen Fichten geschmückt, es ist dem Bewuchs nach wahrscheinlich ein wärmerer Vorfrühlingstag, also kein Patrozinium (Mitte September) und nach der Bekleidung zu erkennen auch kein Trauerfall. Es sieht auch in keiner Weise vorbereitet aus, so wie die Leute da herumstehen.

    Bleibt noch vor dem Schild innezuhalten: Es ist verboten die Blumen und Pflanzen zu berühren.

    1. Dr. Norbert Möller , Verfasser zahlreicher Bücher und Schriften über Kirchen speziell in Innsbruck, schreibt u.a. im Kirchenfolder (In der Schlosskapelle ist der Folder mittlerweile leider vergriffen, in der Pfarrei Sieglanger hab ich noch ein Exemplar ergattert) über diese „verschüttete Steinstiege“, die man vielleicht im zuge des wiedererrichteten Neubaus vorfand. Der Folder untertreibt wenn dort steht sie wäre „viele Jahre“ verschüttet. Augenscheinlich waren es sogar an die hundert, denn bereits auf der hier gezeigten Aufnahme ist diese alte Stiege – so es sie gab – jedenfalls nicht oder nicht mehr erkennbar. Das würde erklären dass man auch auf alten Luftaufnahmen nicht viel sehen wird. Die Recherche der Luftaufnahmen und die Eingrenzung auf die 90 Jahre für den Neubau ist jedenfalls schon mal ein guter Hinweis. Vielleicht weiß man ja im Stadtarchiv Näheres.

  3. Darf ich noch schnell die Bildunterschrift unterhalb des 2. Fotos („…das um 1500 entstandene Gemälde…“) dahingehend korrigieren:
    „…ein edel Ritter Christophorus von Khiebach hat dieses aus Holtz sehr anmuthig geschnitzelte, auch nit übel gefasst Bild unweith der berühmten Reichsstadt Ulm in einer alt-zerfallene Capelln S.Leonardi ohne Verehrung zum öfteren beobachtet.
    Maria erweckte in seinem Herzen ein so zartes Mitleyden, dass der sich entschlossen hätte, disen H. (heiligen) Schatz in der Stille zu zwacken (mitzunehmen), doch besann er sich eines besseren und bat den Herrn Pfarrer von Holzhausen Rev. Dom. Antonium Schnitzler um Erlaubnis, dise Bildnussen zu Hanen zu nemmen, und in sein Vatterland, unser von der Zeit seiner ersten Bekehrung allzeit recht glaubiges Tyrol abschicken zu dörffen…“
    (Folder „Einladung in die Wallfahrtskirche „Maria auf der Gallwies“ Schloßkapelle Mentlberg“ (Pfarramt Maria am Gestade.
    Einzige Zeitangabe: „Erreichbar mit der Bus-Linie C
    Mentlberg/Endstation
    Ab 1. Oktober 1998: Haltestelle Felseckstraße“

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