Schlicht und maßvoll

Dem franziskanisch-kapuzinischen Verständnis entsprechend präsentiert sich die Kapuzinerkirche gegenüber anderen Gotteshäusern wie dem Dom oder der Jesuitenkirche eher unscheinbar und bescheiden. Anstelle eines Kirchturms findet sich ein Dachreiter, der als Glockenstuhl dient.

Bereits 1585 kamen die ersten Kapuziner als Fastenprediger auf den Hof von Erzherzog Ferdinand II. und seiner Gemahlin Anna Caterina Gonzaga. Wenige Jahre später – 1593/1594 – gründete das Herrscherpaar dann das Kapuzinerkloster, bei dem es sich um das erste Kloster dieser Ordensgemeinschaft im deutschsprachigen Raum handelt.

Erzherzog Maximilian III. zog sich nach den Amtsgeschäften gerne in seine 1615 an der Nordwand der Kirche errichtete Einsiedelei zurück.

Schwere Zeiten durchlebte das Kapuzinerkloster unter Kaiser Josef II. und in der Zeit des Nationalsozialismus: Sowohl 1787 als auch 1940 wurde es für einige Jahre aufgehoben, wobei ein Großteil der Kirchenausstattung gewaltsam zerstört wurde.

Wie bereits im Forum thematisiert, zeigt sich der Innenraum der Kirche heute gänzlich anders.

Autorin: Maria-Gracia Winkler

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, KR-NE-2939)