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Neubau!

Neubau!

Wieder einmal begeben wir uns in den Osten der Stadt. Die zentralen Gebäude sind offensichtlich vor ganz, ganz kurzer Zeit fertig gestellt worden. Es dürfte noch nicht einmal zur Schlüsselübergabe gekommen sein. Die unvermeidlichen Grünflächen vor den Häusern sind zwar schon von Baumaschinen und Baustoffen befreit, aber den Gärtnern und Landschaftsplanern steht noch ein Haufen Arbeit bevor.

Wenig überraschend folgt die Frage aller Fragen: Wo? Wann?

Aber mehr würden uns Geschichten und Erinnerungen an die Frühzeit in diesen Gebäuden interessieren. Ich bin sicher, dass sich hier sehr viel zugetragen haben muss. Bisher sind noch recht wenige Erinnerungen an die Kinderspiele von damals berichtet worden. Ja, Totznhacken. Aber Tschanggelen, Pfeilelen und die anderen? Oder war da einfach „Räuber und Schanti“? Und Ballspiele? Fußball. Drei Corner ein Elfer? Oder leere Bierflaschen sammeln, damit sich gegen Abend ein Wassereis ausgeht? Jolly oder Twinny.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph/A-24.643)

Dieser Beitrag hat 61 Kommentare
      1. Also, angeregt durch den Lukas sein Artikl spiel i‘s morgen, so wia früher, 5 ziemlich gleiche Stoan suachn und los gehts. Also spielt ma des in Innschbruck dann noch, juhuuu, wir trotzen dem Zeitlauf !!!

          1. Naaaa! Als Zugroaster kennt man das nur aus Erzählungen. Ich halt es aber für wichtig, dass diese Spiele nicht vergessen werden bzw. vielleicht wieder an Kinder weitergegeben wird. Vielleicht fängt ja Thomas wieder an und dokumentiert sein tun. Dann freuen wir uns schon auf seine Bilder. Ich bin schon gespannt, mit wie vielen Steinen er es noch schafft…

          2. „Eins und Fünf“ wird schon das Höchste der Gefühle sein! Die Finger werden ja auch immer patscheter! Aber nett, dass Sie, Herr Morscher, das Tschonggelen in unsere Runde gebracht haben. Das sind wirklich Erinnerungen an meine Kinderzeit. Besonders nach dem Krieg, als wir von der Stadt aus in verschiedene Ferienlager geschickt wurden (ich z. B. nach Adlerspoint und nach Buchwies, beide bei St. Johann in Tirol – gibt es da noch „Buben“, die auch dort waren?). „Grechte“ Steine gab es ja überall, ein billiges Spiel. Ich denke oft daran, mit was wir aufgewachsen sind im Vergleich zu den heutigen Kindern! Welten!
            Auf eine einheitliche Schreibweise werden wir uns vor Einführung einer Stadtmeisterschaft einigen müssen!

          3. Tschonggelen kann i, aber Bilder einstellen…? Zumal i´s mit der Technik nit so hab. I glaub auch, daß sich des Internet nit durchsetzen wird, isch nur a momentane Modeerscheinung, und dann kimmt wieder die guate alte Pelikan-Füllfeder und Papier…

  1. Ehrlich, ich bin in Innsbruck aufgewachsen, aber von Tschonggelen hab ich bis gestern nie etwas gehört. Es soll ein Spiel gegeben haben, wo man irgendwas gegen eine Mauer geworfen hat, und wessen irgendwas dabei am nächsten zur Mauer liegen geblieben ist, der hat gewonnen. War es das?

    Ein wenig „Totzologie“ aus der Sicht des Wilten-Westelers:

    Dozen hacken (von uns nicht wie Totzen gesprochen, sondern doucement) war mir geläufig, mangels Dozen aber eine theoretische Sache. Es gab zwar in den Spielwarengeschäften Dozen aus Holz, die aber zu leicht und absolut unbrauchbar unförmig waren. Die im harten Einsatz stehenden waren klein und aus solidem Eisen. Die Kinder, die einen solchen besaßen, hatten ihn geerbt, hergestellt von einem Verwandten, der im Schlossergewerbe tätig war und ihn auf der Drehbank aus Eisenresten herstellte. Man erwarb ihn durch Schenkung (also nie) oder Kauf zu Wucherpreisen (so toll war Dozenhacken dann aber auch wieder nicht). Außerdem mußte man in der Schule ein Stück Kreide mitgehen lassen für den Kreis. Schnur gabs bei Muttern. Angeblich gab es manchmal auch die Abmachung, daß dem siegreichen Dozenhacker die anderen Dozen zufielen. Aber das war eigentlich witzlos, was soll man allein mit drei Dozen? Eher blühende Phantasie von Volkskundlern.

    Den Reim mit dem Kreisl und dem Tannenmeisl hab ich wiederum nur gelesen, die Kreislmafia (in die man auch erst einmal aufgenommen sein mußte) kürzte den Spruch auf „Mei, Herr setzens an Groschn, setzens an Groschn!!“ ab, Frauen wurden nicht gefragt und Mädchen spielten das auch nicht.

    Weiters gab man keinen Groschen, sondern ein Zehnerl, aber auch kein Fuffzgerl oder gar einen Schilling. Das kam erst spät auf und verdarb das Spiel. Es war auch keine gute Manier, die Münze achtlos hinzuwerfen und weiterzugehen, der Spender mußte schon das Ergebnis abwarten. Hatte jemand soviel Zeit? Die meisten verrollten sich uninteressiert.

    Dozen gehackt wurde übrigens nur im Frühjahr. Die restliche Zeit erinnerte im Geldtaschel hin und wieder ein Alu- oder noch besser ein weicheres Zinkzehnerl, welches den berühmten „Matzen“ aufwies, das Wundmal dieses Kinderspiels, an das Frühjahr.

    Die letzten Dozenhacker, an die ich mich erinnere, lauerten an der Obushaltestelle am Boznerplatz auf spendenwillige Herrn. Sie nahmen auch gerne Schillinge und schwatzten auch Frauen an. Zerfallserscheinung Hifsausdruck.

    1. Nein, Herr Hirsch, das hat mit „irgendwas gegen eine Mauer werfen“ schon ganz und gar nichts zu tun! Aber vielleicht hat Herr Fink mehr Zeit wie zurzeit ich und gibt sich die Mühe, es Ihnen zu erklären. Als beide in Innsbruck Wohnende könntet Ihr euch ja auch auf einem Platzl, wo es entsprechende Steine gibt, treffen!

      1. Also, in aller gebotenen Kürze: es ist so eine Art Jonglierspiel (wobei ich glaube, daß sich auch der Name von „Jonglieren“ = mundartlich „Tschonggelen“ ableitet). 5 Steine werden auf den Boden geworfen und bleiben genauso liegen wie sie aufgefallen sind. Danach wird immer einer in die Luft geworfen, und die anderen sukzessive abgeräumt. Zum Schluß alle Fünfe vom Handrücken aus fangen und Peng ! gewonnen. Wenn ich meine Idee realisiere und den „1. Innsbrucker Tschonggeleclub“ gründe, werde ich selbstverständlich Sie, Herr Roilo und auch Herrn Hirsch zur Eröffnungsfeier einladen. Den Lukas sowieso, weil er mir das Tschonggelen erst wieder in Erinnerung gerufen hat.

        1. Vielleicht noch ergänzend: Das war das Einserle! Die nächste Runde war das Zweierle (einen Stein in die Höhe werfen, zweimal je zwei Steine abräumen), das Dreierle und das Viererle (jeweils einen Stein aufwerfen – eher ein bissl höher, damit man Zeit gewinnt – und drei bzw. vier Steine zusammenraffen). Beim Fünferle braucht man dann einen Fremdstein zum Werfen. Wichtig war somit das richtige Auswerfen der Steine, damit sie nicht zu weit auseinanderliegen. Man konnte allerdings auch einen Stein aufwerfen und während des Fluges die am Boden liegenden Steine etwas zusammenrichten, wobei natürlich der Stein im aufgefangen werden musste. Jeder Patzer hatte zur Folge, dass der nächste in der Runde drankam, der wieder mit dem Einserle beginnen musste. Sieger war der, welcher als Erster das Fünferle erfolgreich beenden konnte, das mit dem Handrücken ersparten wir uns bzw. wir kamen gar nicht so weit (Krieg!!). Alles klar?
          Werde noch etwas trainieren müssen!!

          1. Perfekt erklärt, Herr Roilo.
            Ich vermute mal, Sie sind ein Tschonggele-Profi, gegen Sie möcht ich nit antreten !

      1. Wir haben immer vorm Schlögl in der Gumppstraße totzengehackt, bis ganze Löcher im Asphalt waren. Als die Eisentotzen verboten wurden, habe ich das Totzenhacken eingestellt, weil die Holztotzen waren ja – auf gut tirolerisch – „a echter Schas“.

  2. Hab ich schon das Dozenhacken anders in Erinnerung als stellenweise in https://innsbruck-erinnert.at/ein-klassiker-ist-untergegangen-ein-aufruf/ (hinterher gelesen), so kenn ich den Bewegungsablauf vom Tschonggelen schon, in seiner Bedeutung aber ganz anders, nämlich – Luft anhalten – als orakelhaftes Mädchenspiel. Die Madln warfen die Steine in die Luft und fingen sie mit dem Handrücken auf, so viele wie liegenblieben, so viele Kinder sollten sie einmal haben. Wilten-West war anders. Und wie ich die weitere Entwicklung noch im Auge habe, waren die Orakelergebnisse glatte Rohrkrepierer.

    Noch einmal zum Dozenhacken: Dass Dozen aus Eisen, die einzigen für das Spiel brauchbaren, verboten gewesen sein sollten, ist mir völlig neu. Vor allem die Begründung, dass die Münzen beschädigt werden, könnte aus einer von Deutschland initiierten EU-Richtlinie stammen. Da hat eher jemand bei der Polizei einen Drechsler in der Familie gehabt 😉 .

    1. Madln waren beim Tschonggelen (auch beim Totznhackn) keine dabei – die gab es damals noch nicht!! War reine Männersache! Orakelt haben wir auch nicht, dafür oft gestritten!

      1. Ich hoffe doch sehr, Herr Roilo, dass es damals auch schon Madln gab 😉
        Allerdings keine Totznhackerinnen, das war tatsächlich den Buben vorbehalten (warum eigentlich?). Aber getschonggelet haben wir Mädchen sehr wohl, vorzugsweise im Tivoli Schwimmbad. Wenn sich Gänsehaut breit machte und die Lippen schon blau waren vom vielen „Steine-herauf-tauchen“ im eiskalten Sprungbecken, dann war eine Partie Tschonggelen angesagt. Ab auf die von der Sonne gewärmten Pflastersteine und uns dort spielenderweise wieder aufgewärmt. So manchen Sonnenbrand habe ich mir dabei geholt, der sich meist erst abends oder am nächsten Tag schmerzhaft bemerkbar machte.

  3. Das Tschongelen war ein reines Buben Geschicklichkeits Spiel wo es nichts zum verdienen gab. Herr Fink hat das echt gut erklärt. Das sog. Tempelhupfen war bei den jungen Weiberleut angesiedelt. Kann schon sein, dass die Regularien in den Stadtteilen verschieden waren.
    Ich/wir waren leidenschaftliche Totzenkacker noch mit echten Holz Dotzen. Später kamen dann die Eisendotzen welche das eingestzte Geld beschädigten. Unser Standplatz war vor Gemischtwaren Mätzler in der Schullernstraße.
    Wenn aber die Stalingradler auftauchten, musste man so rasch wie möglich das Weite suchen.
    Spruch der echten eingefleischten Dotzenhacker war:
    „Bitt schian Herr/Frau setzens oan Groschn ins Kroasl mei Dotzen singt wie oa Tonnenmoasl“
    Dann gab es noch den Spruch 3 mal Dotzenschnur. Mir ist aber diese Bedeutung leider entfallen.

    1. Ganz oanfach: hasch 3mal nicht troffen/außerghackt, hat der Totzen samt Schnur dem Geldgeber ghört, wenn er´s denn verlangt hat. In der Praxis is des bei mir aber nit vorkemmen, obwohl i a oft danebenghackt hab. Aber in Totzen (+Schnur) hat koaner verlangt.

    2. Das „3 mal“ bedeutete, der Totznhacker hatte 3 Versuche für einen gültigen Wurf. „Totzn und Schnur“ bedeutete, dass der Totzn samt Schnur dem Geldgeber ausgehändigt werden musste, wenn alle 3 Versuche ungültig waren – sofern das vor dem „Setzen“ zwischen Hacker und Spender so vereinbart wurde.

      Hier sind ja lauter Experten unterwegs, aber für den Fall, dass jüngere Leser*innen den Brauch nicht kennen: Ein Wurf war dann gültig, wenn der Totzn das Geldstück traf, dieses dadurch „aufspeckte“ und außerhalb des Kreises landete, der Totzn hingegen im Kreis verblieb und sich dort wie ein Kreisel drehte – daher auch der Hinweis im Bitt-Spruch „mei Totzn singt…“
      Ich hoffe, ich habe das – obwohl „Weiberleut“ 😉 – richtig in Erinnerung behalten, ansonsten bitte gerne Korrektur von den Profis.

      Als dieser Brauch schon beim Aussterben war, freute ich mich immer, wenn ich vereinzelt doch noch auf totznhackende Buben traf. Das letzte Mal war das vor vielen Jahren an der Innbrücke gegenüber der Ottoburg. Ich machte mir manchmal den Spaß und antwortete auf ihr Sprüchl: „Ok, dann dreimal Totzn und Schnur!“ Weil Vereinbarung offensichtlich nicht bekannt, großes Staunen ob dieser Antwort. Aus Freude darüber, dass dieser Brauch noch nicht zur Gänze verloren gegangen war, zeigte ich mich stets milde. Allerdings wartete ich die 3 Versuche immer ab. Ein bissl Spannung gehörte schließlich dazu. Auf beiden Seiten.
      Apropos Spannung: Bin gespannt, ob irgenwann mal eine „Totznhacker-App“ programmiert wird. Die könnte das endgültige Verschwinden dieses Innsbrucker Brauches evtl. verhindern, auch wenn’s analog spannender wäre …

  4. Frau Stolz ! Mich dünkt, daß Sie heimlich nächtens über die Fluren streiften und in einem versteckten Gässlein mit dem Totzen den Asphalt gehackt haben. Woher sonst diese Sachkenntnis ? Es sei denn, Herr Roilo hat recht.
    Also, bin jetzt schwer am Überlegen, ob ich neben dem „1. Innsbrucker Tschonggeleclub“ vielleicht auch noch den „1. Innsbrucker Totznhackerclub“ eröffnen soll. Selbstverständlich auch offen für „Madln“ mit solch profunder Sachkenntnis (ja ja, man muß halt mit der Zeit gehen…)

    1. Richtig, Herr Fink, Herr Roilo hat Recht! Meine Brüder waren totznhackenderweise unterwegs. Haltestellen waren ihr bevorzugtes Terrain – immer Spender und Publikum vorhanden. Ich wollte so gerne mitmachen, aber es fehlte die Geduld, mir diese nicht ganz einfache Technik beizubringen (und die Schwestern der Kollegen durften ja auch nicht mitmachen). Höchstens zu Hause konnte ich ein paar Versuche wagen, nie im offenen Wettbewerb. Da hätte ich alles vermasselt, das wollte niemand riskieren, und ich schon gar nicht.
      Bei diesen Versuchen scheiterte ich kläglich. Das Geldstück nicht getroffen, geschweige denn, es aus dem Kreis gespeckt, der Totzn hat sich weder gedreht noch hat er gesungen. Aber auf meine erfolgreichen Brüder war ich sehr stolz!

  5. DANKE Frau Stolz – DANKE Herr Fink – DANKE Herr Hirsch einfach perfekt erklärt!
    Der Drechsler auf der Hungerburg hat mit der Herstellung der Holz Dozen gute Einkünfte erwirtschaftet …………..
    Das Dotzenkacken entstand ürsprünglich auf der nördlichen Innseite – Koatlackn – Maria Hilf und Hötting waren die Geburtsstätten des Dotzenhackens. Der Brauch breitete sich dann almählich über das gesamte Stadtgebiet aus.
    Schreibt man DOTZENHACKEN mit weichem D oder hartem T mit oder ohne TZ ?

    1. Ha ha haaa, „Dotzenkacken“, i kannt mi schon wieder derbresln.
      Aber im Ernst: es gab in den 90ern eine (sehr gute) Radiosendung namens „Der Totznhacker“ mit dem legendären Theo Peer. Ob diese Schreibweise verbindlich ist, weiß ich nicht, aber der Theo wirds schon gwußt haben. Wie auch immer man es schreibt, wenn mans ausspricht, weiß jeder (Insider), was gmoant isch.

      1. Das war aber nicht der Theo Peer, der hat mit Otto Grünmandl das „Alpenländische Interview“ gestaltet (eventuell auch das „Inspektoreninspektorat“ (oder war das ein Grünmandlsolo).
        Der Original Ehrendozenverleiher war Gerd Riedmann (oder Riedl?)

        Im übrigen würd ich so sagen: Katzen haben Tatzen und nicht Dazen.

        1. Quod erat demonstrandum – https://de.wikipedia.org/wiki/Theo_Peer

          Das „Alpenländische Inspektoren-Inspektorat“ mit Otto Grünmandl habe ich mir damals als (Vinyl) Platte gekauft und Tränen gelacht, immer wieder, z.B. mit dem Hansi – der Kanarienvogel, der bei einer Bergtour abgstürzt ist – usw.

          Die Beiden waren für mich Meister des (trockenen) Humors, überholt nur von Farkas/Waldbrunn, die für mich heute noch die Größten sind. Sowas an zündenden „Gags“ gibts leider nicht mehr.

        2. Also:
          Erfinder und Totzenhacker Nr.1 war Dr. Gert Rydl. Er war der „Erfinder“ dieser Sendung, die jeweils am Donnerstag von 20.10 Uhr bis 22.25 Uhr ausgestrahlt wurde. Auf den Wunsch unzähliger Hörer wurde diese Sendung dann auch jeweils 3 Tage später, am Sonntag nach den Mittagsnachrichten von 13,2o . 13,35 Uhr wiederholt.
          Nach dem mehr als überraschenden Tod von Dr. Gert Rydl versuchte der Sprecher – und jetzt fällt mir sein Name nicht mehr ein! – dieses Vakuum zu füllen. Keine Nachahmung, sondern ein Radiobriefkasten sollte es werden.
          Aaaaaber: 1. war er ein Oberösterreicher und koa Tiroler, 2. hat ers wohl sehr brav g’macht, aber Ehrentotzen hat er koane verteilt – und 3. hat er – natürlich – doch eine andere Art gehabt – er hat sich an den Text des Briefschreibers gehalten – mit einem Wort: Eine sympatische gute Sendung, aber „den Groschen klimpern“ und „den Totzen singen wia r a Tannenmeasl“- haben die rydlverwöhnten Zuhörer in dieser Sendung wohl nicht hören können. Wann das war? Schätzungsweise 2.Hälfte 80-er Jahre? Und nicht einmal „Ehrentotzen“ verliehen hat er – also in den verwöhnten Ohren der Innschbrugger und Tiroler Hörer „nimmer des Richtige“!!

          Und dann kam eine „Sedisvakanz“ und die Zuhörer liefen so lange Sturm, bis es wieder einen Totzenhacker gab – und zwar in Gestalt von Herrn Theo Peer mit der lieb und teuer gewordenen Kennmelodie und dem Sprüchl – ich glaube, das ging sogar über die Jahrtausendwende hinaus…. und endete urplötzlich (eine Rechtssache möglicherweise, daß sich wer beleidigt gefühlt hat…

          .
          Aber vielleicht weiß die „Arbeiter“schaft (Kurti und Thomas) Genaueres? Die sitzen ja an der Quelle.

          1. Soeben wieder eingefallen:
            Roland S t a u d i n g e r aus Oberösterreich hieß der sehr sympatische Sprecher, der eine Nachfolgesendung …. siehe oben!

          2. Ich kenns nur aus die 90er, wo ich den Totznhacker meistens im Auto gehört habe, bis ihn abdraht haben (wird sich wohl ein Politiker auf die Füße getreten gefühlt haben)

          3. O ja, das hat damals prima hingehaut. Aber ich glaub, extra müssen wir die zwei nicht nochmals durchs verstaubte Archiv jagen – freuen wir uns einfach an der Erinnerung (in der wir selber uns verjüngt vorkommen)
            Übrigens: Alles Gute fürs Jahr 2024 – und g’sund bleiben, gell!

  6. Jaja, die links hab ich auch gefunden, aber der Ur-Totznhacker (in wienerischer Radio Tirol Schreibweise) war der Gerd Riedmann, wenn wir einmal provosorisch bei dem Namen bleiben, Option Riedl offen. Die Sendung gab es schon lange vor der Übernahme durch Herrn Theo Peer.

    Weil Sie grade geschrieben haben, daß Sie Grünmandls Inspektoreninspektorat auf Vinyl haben: War Grünmandl allein,oder „assistierte“ da auch schon Theo Peer? Ich erinnere mich noch an die „Suppenpumpe“. Und Glanzpunkt des Alpenländischen Interviews war der Dialog zwischen dem ständig essenden, diesen Umstand aber in Abrede stellenden Grünmandl und des darob entrüsteten Theo Peer. GrünmandlU(mit hörbar vollem Mund) „Worauf flieffen Fie daf iff effe?“ usw. Es ist nett, diese Erinnerungen wieder einmal wachzuwecken. Wachwecken? Könnte auch aus dem Interview stammen.

    1. Danke an „heute inkognito“, der/die während meiner Tippslerei Genaueres zum Thema geschrieben hat. Jawohl, Rydl hieß er und Gert. Soviel ich weiß, hat er den Freitod gewählt. Hieß es. Ich hab sogar ein Buch mit den besten Dozen. Irgendwo. Also de facto nicht.

    2. Ja ja, das waren großteils Interviews, zum Teil auch Monologe vom Grünmandl und wir, meine Freunde und ich, spielten diese Platte rauf und runter und – wie erwähnt – lachten Tränen dabei.
      Wie gesagt, Farkas/Waldbrunn waren für mich die Größten, über die lach ich heut noch Tränen (leicht zu unterhalten ? Aber so einen geistreichen Witz gibts doch gar nimmer, oder ?)

      1. Farkas (Berger) will Waldbrunn (Schöberl) am Beispiel zweier Staaten erklären was ein Krieg ist. Farkas bellt hervor: „Nennen Sie mir einen Staat!“ – Waldbrunn verdreht die Augen nach oben, zuckt mit den Schultern: „Lichtenstein!“.

        Oder die Stehsätze Waldbrunns „Sie sprechen klug aus Ihrem Munde“ und „Das ist gelungen!“ (Dazu Kopf auf Farkas Schultern), oder, nach einer Schrecksekunde tiefen Nachdenkens, „Wieso dieses?“. Unbezahlbar.

        Oder Farkas über den Tourismus „Wer Geld hat kommt zu uns, wer keins hat ist schon hier geboren“ „Die Fremden bewundern den Charme der Österreicher. Jaja, mir haben den Scharm auf“

        Wieviel Lichtjahre sind wir jetzt eigentlich weg vom O-Dorf mit seinem Neubau?

        1. Herr Hirsch ! Sie wachsen immer noch mehr in meiner Achtung ! Nicht nur ein profunder Kenner meines geliebten Innsbruck, nein, auch meiner „Humor-Idole“. Danke für den Beitrag !

  7. Ich nehme an, Sie beziehen sich auf dieses „kartonierte Taschen-“ -Büchl, roter Einband, mit Zeichnungen von Gerd Sallaberger, Entwurf des Einbandes: Dipl.-Grafiker Stephan Seilern,
    Alle Rechte beim Verlag Dr. Rudolf Erhard,
    Gesamtherstellung: Rauchdruck Dr. Rudolf Erhard, 6064 Rum
    Postanschrift: 6040 Innsbruck, Kugelfangweg 15.
    (Hätte mir nie gedacht, daß das möglicherweise einmal eine „bibliophile Kostbarkeit“ werden könnte)

  8. „Sollt‘ sich wieder wo was zeig’n –
    bittschön!, tuats es nitt verschweig’n,
    schreibts an Studio Tirol
    und dann isch enk wieder Wohl.
    Koschtn tuats nix! – aber w a h r muaß es sein,
    sonscht geaht der Schreiber sakrisch ein!
    Und tuats den Namen und die Anschrift nit vergessn,
    sonsch kann i dem, was ös schreibts, koa G’wicht beimessn!
    Und sollts was Luschtigs – oder was zum Loben sein,
    na tat i mi ganz b’sonders freun!!!
    Pfiat enk – bis zum nächstn Mal!“

      1. Trotzdem: Der Spruch geht noch auf den Gert Rydl zurück, dessen Namen ich jetzt endlich zumindest für eine Weile fehlerfrei schreiben kann. Oder hieß er Gerd? Nein. Ich glaub sogar, daß man diese „signation“ akustisch im Original beibehalten hat, auch wenn die Sendung von wem anderen moderiert worden ist.

        1. Richtig! Der Spruch wurde nach wie vor beibehalten und mit der Stimme von Dr.Gert Rydl abgespielt !
          Und wer weiß noch, welcher junge „Koatlackler“ das Totznhacker-Heischesprüchlein auf Band gesprochen hat?
          Also – wenn ich nicht um 180° daneben bin, war das – der Brenner Hansl…..

  9. @ Herrn Schneider zur Frage der Rechtschreibung: Johann Baptist Schöpf, O.S.F., benutzte die Schreibweise „dôz’n“, wobei er in seinem Werk prinzipiell die Kleinschreibung verwendete (Tirolisches Idiotikon, 1866, Hrsg. Ferdinandeum):

    „dôz’n, m., kurzer, dicker Kreisel, der von den Knaben in schwirrende Bewegung gebracht wird: lôs, wie der dôz’n singt! 2) (U. Innth.) kurzer, dicker Holzschuhnagel; 3) fig. kurzer, dicker Mensch. Schm. hat dotz (woraus dotzschusser; s. ob. dàtschiesser), Schnellkügelchen, Schusser.“

    https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10584715/bsb:BV008390506?page=107

    Wenn Holzschuhnägel im Unterinntal als „Doz’n“ bezeichnet wurden (werden? – das wüsste vielleicht Herr Rettenbacher), liegt die Übernahme dieses Begriffs für DAS Innsbrucker „Sportgerät“ nahe und leuchtet ein. Ich war erstaunt, wie lange es das Doznhackn schon gibt, oder hat Schöpf am Ende von den klassischen bunten Kreiseln, den surrenden Kinderspielzeugen geschrieben, die sich zu drehen begannen, wenn man den oben sitzenden Griff nur schnell genug bewegte? Ich vermisse den Hinweis auf die Schnur, andrerseits schreibt auch er nur von Knaben, und die herkömmlichen Spielzeug-Kreisel, oft unter den Christbäumen zu finden, wurden von Mädchen ja auch verwendet.

    Der Verweis auf Johann Andreas Schmeller („Schm. dotz“) ist mE. etwas irreführend, weil dieser „dotz“ > „dotzschusser“ > „Schusser“ lt. Wikipedia ein Geschoss (kl. Tonkugel) für eine Art Armbrust war. Diese Tonkugeln wurden später von Kindern als Murmeln zum Spielen verwendet. Bei uns hieß das „dattelen“. Vielleicht wollte Schöpf aber genau auf diesen Unterschied hinweisen.

    Schon erstaunlich, welche Fragen das Bild einer Neubau-Gegend auslösen kann 😉
    Guten Rutsch allerseits!

    1. Ich bin ganz begeistert, wie viele interessante Kommentare auf meine Frage retourgekommen sind. Was aber noch nicht besprochen worden ist, sind die Spiele der Mädchen. Ich wurde schon auf das Gummispringen, in Innsbruck wohl Twist genannt, hingewiesen. Aber sonst?
      Die besten Wünsche für das Neue Jahr!
      Lukas Morscher

      1. Gummitwischt und Templhupfn: Gummitwischt hab i – als welt- und madl-offener Mensch – amol probiert, war aber nit meins (vielleicht habn mi a die Madln zu nervös gmacht), Templhupfn a nit (war für mich als gebildeter Karl May Leser vielleicht a bissl zu oanfach).

        Lieber Lukas, in alter Wertschätzung auch für dich alles Beste fiars Neiche ! Bitte weiter so !

  10. Hhmm – die Spiele der Mädchen? Zu dieser dezidierten Frage von Herrn Morscher sind mir neben den bereits genannten „Gummitwist“ und „Templhupfn“ nur noch zwei Dinge eingefallen, die meiner Erinnerung nach nicht von Buben gespielt wurden: Die „10 Bitten“, bei denen ein Ball gegen eine Hauswand geworfen wurde und man bis zum wieder Auffangen jeweils eine Übung schaffen musste (einmal um die eigene Achse drehen z. B), insgesamt 10 verschiedene Übungen, wobei sich der Schwierigkeitsgrad von der 1. bis zur 10. steigerte.
    Etwas später kamen dann die Hula-Hoop-Reifen auf. Wenn man gut war, konnte man den Reifen nicht nur um die Taille, sondern bis hinunter zu den Knöcheln und hinauf zum Hals kreisen lassen.

    Ach ja, und dann gab es noch eine allerdings eher Indoor-Beschäftigung. „Spielgerät“ ein Stück Schnur (Wolle o. Ä.), zu einer Schlaufe verknotet. Diese Schlaufe wickelte man sich in einer bestimmten Form um die Finger und spannte sie an. Das Gegenüber musste dann dieses Konstrukt auf seine Finger bekommen, indem die Fäden auf diverse Arten angehoben/gezogen/gekreuzt … wurden und die Schlaufe dadurch in einem gänzlich anderen Muster auf den Fingern des Gegenübers landete. Aber ob nur Mädchen das gespielt haben, bin ich nicht sicher, auch nicht, wie wir es genannt haben. Abnehmen? Kann das sein?

    Bei dieser Grübelei über die alten Spiele ist mir noch ein längst vergessenes eingefallen, allerdings auch wieder für Buben und eher eine sportliche Betätigung als ein Spiel im herkömmlichen Sinn. Mein Bruder hatte eine Zeit lang als Lieblingsbeschäftigung eine ausrangierte Fahrradfelge, die er mit einem kleinen Stock in Schwung brachte, um dann neben ihr herzulaufen. Er war so gut darin, dass er laufenderweise unserem Vater das Essen zur Arbeit brachte, rechts Felge und Stock, links das stapelbare Aluminiumgeschirr in der Hand. Und damit das Essen auch warm ankam, gab er richtig Gas, immer im Bemühen einen neuen Rekord aufzustellen und nur ja nichts zu verschütten.

  11. Jaaa, die 10 Bitten!
    Im Eisenbahner – Hof beim Westbahnhof war natürlich Radfahren und Ballspielen verboten! Weil was da alles passieren könnte – und wer zahlt dann die Fensterscheiben.
    Na ja – 10 Bitten gegen die Wand – gleich nach dem Eingang Andreas-Hofer-Straße…???
    Das ging nicht lange. Das Schlafzimmer der alten Frau Rieder lag im 1.Stock genau hinter dieser Wand.
    So haben wir halt die „10 Bitten auf den Boden“ gespielt – mit 1x und 2x klatschen, mit 1x und 2x klatschen und auf die Oberschenkel hauen, mit 1xvorn 1x hinten klatschen, 2x vorn 2x hinten…aber weiter weiß ichs nicht mehr – bis zum Zehnerle – einmal um die eigene Achse drehn… „Muasch lei fest übn, nacha kannsch es aa“ meinte die Helga geduldig
    (Hab ich schon erwähnt, daß ich eine Patscherte bin?) – und siehe da – mit der Zeit gings wirklich.
    Das war 1950

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