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„Menschenpyramiden“

„Menschenpyramiden“

Auf dem Titelbild ist eine Gruppe junger Turner der Deutschvölkischen Turngemeinde Pradl zu sehen, die eine sogenannte „Menschenpyramide“ bilden. Das Bauen von „Menschenpyramiden“ als Bewegungskunst hat eine lange Tradition. Im Alten Ägypten und im antiken Griechenland war diese akrobatische Übung ebenso bekannt wie im Römischen Reich. Bei den „Le Forze d’Ercole“, einer venezianischen Karnevalstradition, die zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert sehr populär war, gehörten spektakuläre „Menschenpyramiden“ zum Programm. Die folgende Abbildung zeigt auf einem zwischen 1730 und 1740 in Venedig entstandenem Gemälde von Francesco Guardi eine solche, überaus beeindruckende menschliche Pyramide.

Auch hierzulande wurden von diversen Turnvereinen „Menschenpyramiden“ vorgeführt. Die folgende Abbildung zeigt eine schwarz-weiß Postkarte auf der Mitglieder des Deutschen Turnvereins bei der Vorführung dieser anspruchsvollen Turnübung zu sehen sind.

(Stadtarchiv innsbruck, Ph-18582, Wikimedia Commons, Ph-17836)

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare
  1. Wahrscheinlich wird damals niemand daran gedacht haben, die Namen dieser pyramidalen Knaben der Deutsch Völkischen Turngemeinde Pradl auf der Rückseite dieses Fotos zu notieren.
    Schade eigentlich, gell!
    Vielleicht könnte sich sonst der Eine – oder der Andere – freuen und sagen: „Boah – des war ja mei Uropa“ – oder so.
    Frappant finde ich immer wieder, wie früh „in unseren Breiten“ (also auch in Pradl) alles auf „Deutsch“ und „Völkisch“ gebürstet wurde – und wie „alles“ auf diesen „Zug der Zeit“ aufsprang – so daß ein neuer Zug-Führer später leichtes Spiel hatte.
    Aber das war – leider – eine andere Geschichte.

  2. Das untere Bild könnte in der Volksschule Pradl aufgenommen worden sein. Das Erdgeschoß des ganzen Komplexes hat jedenfalls solche Rundbögenfenster. Nach dem 2. Weltkrieg wurde eines dieser Fenster an der Ost- (Pradlerstraßen-) Seite zugemauert. Hier (also im Südosteck der Knabenvolksschule) wurde ich für das Schuljahr 1942 / 43 eingeschult!

    Die gleichen Fenster hatte übrigens auch die alte Turnhalle, die zwischen dem Nordteil des Knabentraktes und der alten Pradlerkirche eingezwängt war – nach dem Abriss der alten Kirche im Jahre 1941 stand sie frei da, zwei Jahre später erlitt sie bei einem Bombenangriff einen Totalschaden. Heute befindet sich hier die Leitgebhalle!

    Eine Frage an das Stadtarchiv: Gibt es von dieser alten Turnhalle Bilder?

      1. Herr Roilo! Daß ich so etwas noch einmal sehe!! Dieses Lieferauto auf drei Rädern!!!
        Als Kind (noch vor der Bombardierung) hab ich immer gefragt „Was hat denn des Auto? Wieso isch des so zahnluckert?“
        Bis wir 1950 wieder in Innsbruck wohnen konnten – da gabs keine „zahnluckerten“ Autos mehr.

        1. Ja, Frau Stepanek, das war damals wirklich ein Zufall, dass dieses Auto gerade daherkam, als mein Vater abdrückte. Fein, dass ich Ihnen damit ein Freude bereiten konnte.
          Ich bin mir nicht ganz sicher: Der Dreiradler gehörte wahrscheinlich dem Papier Tschoner (??)

          Noch was, Frau Stepanek: Haben Sie nicht gestaunt über unseren Vorgarten beim Geschäftseingang. Ich weiß schon, dass Sie erst 1967 nach Pradl kamen und den somit nie gesehen haben! Wir mussten ihn 1954 an die Stadt abtreten, er war ein Verkehrshindernis – genau so, wie die alte Pradlerkirche und die Maria Hilf Kapelle es schon 1941 waren!

          1. Ja, Herr Roilo, den Vorgartenzaun hab ich für eine zusätzliche Absperrung wegen der Abrißarbeiten gehalten – und gedacht, nicht daß wer auf der Straße ist, wenn die Fassad der alten Kirchn o’brochn weard(nach dem Motto „Während der Dauer der Abbrucharbeiten benützen Sie bitte den Hintereingang!“
            …und in Pradl bin ich erst seit unserm Hochzeitstag, dem 1.6.68, gleichzeitig 70.Geburtstg meiner Schwiegermutter, weil da ja der Bruder meines Schwiegervaters, der Onkel Franz, angereist gekommen ist – und er war schon 75 – und hatte es am Herzen – und 2x… Ja.
            Ist eh alles gut vorübergegangen.
            Aber wirklich, Ihr Vorgarten war mir nicht mehr geläufig. Dafür war an der Fassade des Singewald-Hauses noch einige Jahre das Spalier für nicht mehr existente Marillen(?)bäume angebracht – bis mans eines Jahres wegließ – und ich komischerweise das Gefühl hatte, als stimme etwas mit den Proportionen nicht mehr.

          2. Auweh – habe ich mich um ein Jahr vertan – bitte um Entschuldigung.
            Jetzt ist mir gerade der Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/ein-pradler-idyll-mit-1000-details/ eingefallen, auf dem man sowohl unser Haus mit Vorgarten und Sommerhäusl als auch das Singewald-Haus mit dem Spalier und den Thalerbildern sehr schön sieht.

            Zum Singewald-Haus: An Marillen kann ich mich nicht erinnern (die hätten wir sowieso alle geklaut, genauso wie auf der anderen Seite das Obst vom Stolz-Bauern!), aber an herrliche Rosen! Ich finde sicher noch ein entsprechendes Bild.

            An unserem Haus sieht man auch zwei Spaliere: Links wuchsen blaue Weintrauben, rechts Williamsbirnen. Den Reben wird es wohl besonders getaugt haben, war doch dahinter der große, mit Holzscheitern befeuerte Backofen.

          3. Auf die Schnelle habe ich nichts Besseres gefunden, aber wenigstens sehen Sie das Rosenspalier (und im Vordergrund mich mit drei Jahren – ist ja auch was – oder?). Ich glaube, dass die Rosen schon weg waren, als die Farbfotografie aufkam.
            https://postimg.cc/ph5BPbHZ

          4. Ja, da wird man fast schon elegisch.
            „Nur das Wasser fließet, wie es einstens floß“ hat schon Walter von der Vogelweide g’jammert.
            Jetzt frag ich aber doch nach allen anderen am Foto – alles Roilo oder was? Ich hab ja Anni und Marie nur mehr als ältere Frauen – pardon: Fräul’n – gekannt – und die beiden Männer…
            Und der Foxl – wie hieß der?
            Danke für das Einstellen dieses wunderbaren Fotos!

          5. Danke, liebe Frau Stepanek, für das große Interesse! Also: Ich liege in den Armen von Tante Anni – 12 Jahre später, nach dem frühen Tod meiner Mama, durfte sie für mich die Mutterrolle übernehmen. Fesch war sie, gell. Und ja, Sie haben Recht: Trotzdem ihr ganzes Leben lang „Fräul’n“ – genauso wie ihre Schwester Marie!
            Ganz rechts draußen steht mein Vater, wie immer sehr ernst und in einem Anzug. Er verstarb schon 1946 an den Folgen einer im Krieg zugezogenen TBC. Das Paar in der Mitte samt Hund waren Bekannte aus Deutschland.

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