skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Maulwurfplage Auf Der Ferrariwiese?

Maulwurfplage auf der Ferrariwiese?

An einem eher trüben Wintertag in der Zwischenkriegszeit schnappen wir unsere Bretteln, um zumindest ein paar Schwünge zu machen. Der Vorteil: wir müssen uns den beliebten Hang an diesem Tag nur mit einigen wenigen anderen Wintersportlern teilen. Dennoch hält sich die Begeisterung des Nachwuchses eher in Grenzen (zumindest wenn man nach dem Gesichtsausdruck geht, ist er „not amused“), aber wo wir jetzt schon einmal da sind, halten wir auch diesen Ausflug fürs Familienalbum fest ….

Bemerkenswert sind die Erdhügel im Hintergrund. Ob hier schon jemand die Eignung der Ferrariwiese als Deponie erprobt? Oder stecken doch Maulwürfe dahinter?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare
  1. So adjustiert wie der kleine Bub fahren nur die Kosaken gerne Schi. Aber ich glaub, das Gesicht spiegelt jene allgemeine Freude am fotografiert werden wider, die einen als Kind immer überkam. So was Langweiliges! Papa wurde nie fertig. Zuerst zu nah dran, dann kamera vors Auge, wieder herunter, schauen, ob die Blende paßt, Kamera vors Auge, stimmt die Entfernung? usw, ad nauseam. Dann endlich klick. Halt, noch eine zweite Aufnahme, zur Sicherheit diesmal 8/ein Hundertstel statt 11/ein Fünfzigstel.

    Die Häufchen sind für Maulwurfhügel zu groß und zu gleichmäßig verteilt. Das sind kleine Misthäufchen, die man im Winter nach System aufgetragen hat, um sie dann zu gegebener Zeit zur Düngung zu verteilen.

    1. Ich glaube auch, dass dies kleine Misthaufen sind. Das Ausbringen im Winter mit Schlitten und Pferd ist doch einfacher und man konnte zugleich die schifahrenden Stadtler ärgern

  2. Mich wundert jedenfalls, dass der Bauer oder die Bauern damit einverstanden waren, dass ihre Gründe so „missbraucht“ wurden – oder gab es da irgendwelche Verträge mit der Stadt oder hatte der Bauer beim Hof drunten ein Glühweinstandl und machte damit sein Geschäft?
    Ich bin wohl oft auf dem Rückweg von der Mutterer Alm hier herunter, aber da ich sowieso kein Geld hatte, habe ich auch kein Standl gesehen.
    Herr Hirsch kennt sich sicher in dieser seiner Gegend besser aus!

    1. Da hats kein Standl gegeben. Man mußte damals auch nicht alle paar Minuten trinken, essen und naschen. Theoretisch hätte es früher den Kiosk beim Stubaitalbahnhof gegeben, der zeitweise sogar per Schi zu erreichen gewesen wäre. Aber von dort unten wieder den Hohlweg hinauf zur Wiese? Und wenn man heimging (ging!), hat mans schon bis zu Mutterns Jausenbrot ausgehalten.
      Der Sport vertrug sich sowieso nicht mit zeitraubender Mampferei. Die Ferrariwiese war nämlich echte Arbeit, da es nirgends einen Tellerlift oder Zauberteppich gab. Man brettelte quer zum Hang hinauf um dann eine kurze Abfahrt genießen zu können. Vielleicht inklusive eines todesmutigen Hupfers über eine selbstgebaute Schanze. Wenn man einen „Stern“ gerissen hatte, war der unpraktische Strickpulli voll Schnee, der sich auf der Wolle im Nu in hundert kleine Eisperlen verwandelte.

      Der Besitzer der Wiese war wohl der Reselebauer, der aber nie in Erscheinung getreten ist. Man verzeihe, wenn ich wieder „damals“ schreibe, aber damals kannte man auch diese Prozessiersucht nicht. Besitzstörung? Im Winter brauchte man die Wiese nicht, wozu aufregen. Das „Auibretteln“ verdichtete den Schnee auch nicht derart, daß dieser zu lange liegen blieb. Vielleicht, daß eine des Publikums verlustig gegangene Schanze noch eine Woche länger der ausapernden Wiese trotzte.

      Das Ende kam einerseits mit der Verbesserung des allgemeinen Wohlstands, der Seegrube und Muttereralm für immer mehr Menschen erschwinglich werden ließ, und die Wiese stellte nur mehr – siehe oben – eden Endteil der Abfahrt von der Mutterer Alm dar. Der Bau der Autobahn mit dem immer schneefreien Streifen unter der Brücke und die zunehmende Verbauung der Abfahrtswege in Mutters und Natters tat dann ein Übriges.

      Im Winter vor der Anlage der Deponie sah ich einmal eine einsame Schispur. Abschiednehmen eines Nostalgikers?

    2. Kann es sein, daß man damals nicht nur auf’s Geldverdienen aus war? In Mils gab’s auch einen Bichl den wir zum Rodeln mißbrauchten, Keiner sagte was.

  3. dort lernte auch ich den Umgang mit den Skiern, man hatte keinerlei Gedanken an ein Saftl oder ein Brot. Dort gab es keine Standln, wir gingen zu Fuß von Pradl rauf auf die Wiesn, erst vom ersten Absatz und im Laufe der Zeit von weiter oben. Am Schluß ging es dann den Steilhang hinter der Brennerstrasse hinab bis zur StB Remise. dann wieder heim beim Bierstindl vorbei und über die Sillbrücke. Schön und unbeschwert war es „damals“.
    Um 1980 herum wollte ich wieder mal die Tour von der Mutterer bis zum Stubaier Bahnhof machen, in Mutters war schon viel verbaut aber bei Natters wars gar nicht mehr zum fahren. Entlang der Stubaier gab es schon keinen Schnee mehr und die Ferariwiesn fast unbefahren.
    Es ändert sich halt die Zeit.

  4. Gefährlicher als die Ferrariwiesn war nur nochr der Dotterbichl in Pradl, am Ende der Amthorstraßn neben dem Pfadfinderheim. Wer DA unverletzt abikemmen isch, war Weltmoaschter !

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche