Map Stories: #Dendrocolorologie

Die schöne Hilfswissenschaft der Dendrochronologie liest aus den Abständen der Jahresringe eines Baumes seinen Schlägerort und das Jahr des Umhauens. Eine faszinierende Zahlenreihe kann so von Bauteilen des Goldenen Dachls bis zu den Apsiden des Schlosses Tirol Fakten liefern, wo sonst nur von Rate-Experten im akademischen Wettstreit gemutmaßt wurde und wird. These numbers don’t lie.

Der Planausschnitt oben ist hingegen keine Wachstumstruktur eines Baumes sondern ein bunt eingefarbeltes Teilstück einer mit Höhenschichtlinien dramatisierten Südflanke des Achselkopfs. Die Farben bescheiden den Waldabschnitten genau Wuchsdominanzen, hier unter anderem der Montane und Colline Rotföhrenwald, der mit Eichenwald, Erlenwald, Buchen-Tannenwald und Fichten-Föhrenwald bis hinauf zur Latschenzone und zu Alpin-Urbanen Heide- und Latschengesellschaften reicht.

Das städtische Planungsamt hat in dieser Darstellung (die hier interaktiv dargereicht wird) auch die Qualität der letzten offenen Böden der Inntalsohle bewertet. Dies eher nach zu erwartender Ertragsleistung als nach Schönheit und Biodiversität. Sicher hätte hier ein Nachflatterexperte des Ferdinandeums noch unbeschriebene Schwärmer entdecken können, aber große Teile der gestrichelten Zonen des East Ends sind heute verschwunden, die wegen der Rollbahn in den unbesiedelbaren Airport Outskirts noch erhaltenen Felder westlich von San Christophoro sind hingegen noch intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen mit ortstypischem Kerosingeschmack im Gemüse.